Tara Selter has slipped out of time.She has accumulated 365 November 18ths. It's been a year without seasons. Time is broken: it no longer passes.Tara herself has been changed, but the loop of the days has left her without a future. A winter, a spring, a summer must come. Tara will have to make them herself.[Bokinfo].
Noch immer ist Tara Selter in einer Zeitschleife gefangen – doch sie ist nicht mehr allein. Der norwegische Soziologe Henry war auf einer Konferenz in Düsseldorf, als auch für ihn die Zeit stehen blieb. So unterschiedlich Tara und Henry die Wiederholungen und viele Dinge im Leben wahrnehmen, kommen sie doch in einem Bewusstsein für die Zeit und in der Wertschätzung des Augenblicks zusammen. Henry wird Tara zu einem dringend benötigten Freund und Gesprächspartner, sie scheinen die einzigen Menschen auf der Welt zu sein; zumindest in ihrer Welt, in der jeder andere ein Statist ist, der den ewig wiederkehrenden 18. November zum ersten Mal erlebt. Bald jedoch stellt sich heraus, dass auch noch andere Menschen in jenem Novembertag feststecken. Gemeinsam beziehen sie ein leerstehendes Haus in Bremen, von dem aus sie versuchen, die Risse in der Welt zu kitten, die ihnen die ständige Wiederholung vor Augen führt. In Über die Berechnung des Rauminhalts III schlägt Solvej Balle hoffnungsvollere Töne an und entwirft als Gegengewicht zu Taras bisheriger Angst, die Welt aufzubrauchen, die Idee eines positiven Fußabdrucks: Die lähmende Einsamkeit weicht der Dynamik eines Kollektivs, das entschlossen ist, der Zeitschleife zu entkommen – und bis dahin das Beste daraus zu machen. Ein origineller, radikal unideologischer Kommentar zum Verbrauch der Ressourcen und der Verantwortung des Einzelnen gegenüber der Menschheit.
WINNER OF THE 2022 NORDIC COUNCIL LITERATURE PRIZETara Selter has slipped out of time.Her days no longer stack up into weeks, months or seasons. She no longer expects to wake up to the 19th of November, and she no longer remembers the 17th of November as if it were yesterday.[Bokinfo].
Gefangen in einer Zeitschleife erlebt Tara Selter immer denselben Tag, während für alle anderen ein neuer Anfang beginnt. Nach einem Jahr voller identischer Achtzehnter-November-Tage fühlt sich Tara niedergeschlagen und verloren, ohne eine Möglichkeit, zu ihrem Ehemann Thomas zurückzukehren. Ständig im Herbst sehnt sie sich nach Frühlingssonne, warmen Sommerabenden, Schnee und Weihnachten. Um die Jahreszeiten zu rekonstruieren, unternimmt sie Reisen durch die stillstehende Zeit: im hohen Norden findet sie den Winter, in Südfrankreich Frühling und Sommer, den Herbst verbringt sie in Köln und Düsseldorf. Diese Reisen ergeben ein wundersames Reisebuch und eine Sammlung von Jahreszeiten, in der ein ganzes Jahr in einem einzigen Datum verschmilzt. Eine römische Münze aus Paris wird zum Symbol des eingefrorenen Moments. Während sie tiefer in die antike Geschichte eintaucht, trifft sie in einem Café einen Mann, der ebenfalls im achtzehnten November feststeckt. Die Erkundung des Rauminhalts sprengt den Rahmen ihres kleinen Universums und erweitert den Erzählraum, um die Bedingungen unserer Existenz intensiver zu erforschen. Es ist eine eindringliche Mahnung, die Welt und ihren Wandel nicht für selbstverständlich zu halten.