Psalter und Chronik stehen im dritten Kanonteil der hebräischen Bibel, wo sie den Anfang und den Schluss der Ketubim markieren. Sie haben eine Reihe von gemeinsamen sprachlichen und inhaltlichen Merkmalen, die sie in der Literatur des zweiten Tempels als verwandte Textcorpora ausweisen. Noch sichtbarer wird ihre Nähe, wenn man sie als einen konkreten Fall des wechselseitigen Verhältnisses von Poesie und Prosa in antik(-jüdischer) Überlieferung betrachtet und dabei schließlich genauer beleuchtet, wie stark die Geschichtsdarstellung der Chronik Psalmen als deutende Doxologien einsetzt (alle aus den theokratischen Büchern 4 und 5 des Psalters). Umgekehrt lohnt der Vergleich von Geschichtskonzepten der Psalmen mit chronistischen Perspektiven. Dieser Band dokumentiert die Beiträge einer Tagung an der Ludwig-Maximilians-Universität München, bei der erstmals durch internationale Spezialisten Aspekte des Verhältnisses von Psalmen und Chronik grundsätzlich und im Detail diskutiert wurden.
Friedhelm Hartenstein Book order






- 2019
- 2007
"Sieben Augen auf einem Stein" (Sach 3, 9)
- 430 pages
- 16 hours of reading
Der vorliegende Sammelband, der Prof. Dr. Ina Willi-Plein zu ihrem 65. Geburtstag zugeeignet ist, vereint 25 Beiträge einer internationalen Autorenschaft, die sich auf methodisch und thematisch unterschiedliche Weise der Geschichte und Literatur des Zweiten Tempels zuwenden. Die Bedeutung dieser Epoche, der sich die Jubilarin in einer Vielzahl größerer und kleinerer Studien zugewandt hat, für das Verständnis der israelitischen Literatur- und Religionsgeschichte ist in den letzten Jahrzehnten in der alttestamentlichen Wissenschaft immer stärker ins Bewusstsein getreten. Dies gilt nicht nur für die neueren redaktionsgeschichtlichen Ansätze in der Pentateuchforschung und den Vorderen Propheten, sondern auch für die Frage nach Entstehung und Fortschreibung der prophetischen Literatur. Die einzelnen Beiträge beleuchten die komplexen literarischen und theologischen Entwicklungen dieser lange Zeit als »das dunkle Jahrhundert« bezeichneten Epoche der Geschichte Israels, so dass der Band zugleich einen informativen Überblick über die aktuelle Forschungsdiskussion bietet. Neben mehreren Studien zu den Vorderen Propheten (W. Dietrich, E. Kellenberger, J. und R. Klein, H.-P. Mathys, S. Timm) und zur nachexilischen Geschichtsschreibung (S. Japhet, U. Neumann-Gorsolke, P. Welten, T. Willi) liegt dabei ein Schwerpunkt auf Fragen der Schriftprophetie (G. Fischer, J. Gärtner, F. Hartenstein, K. Koch, M. Köhlmoos, T. Präckel, K. Seybold, H. Williamson). Daneben finden sich Beiträge zur Josefsgeschichte (F. Ahuis), zum Hohenlied (R. Bartelmus), zum Psalter (B. Janowski), zu den aramäischen Texten aus Elephantine (A. Meinhold), zur Septuaginta (M. Rösel) und zu ausgewählten Problemen des Biblischen Hebräisch (C. Bender, E. Jenni, M. Pietsch).
- 2004
Das Werden der prophetischen Bücher wurde in jüngster Zeit zunehmend als Prozess von Schriftauslegung innerhalb des Alten Testaments erkannt. Der Jörg Jeremias gewidmete Band spiegelt die von ihm auf diesem Forschungsgebiet ausgehenden Impulse und beleuchtet die Bandbreite gegenwärtiger Forschung zur Schriftprophetie sowie deren Rezeptionsgeschichte. Schwerpunkte bilden Fragen der Exegese des Jesaja- und des Jeremiabuches sowie des Dodekapropheton. Weitere Beiträge zur Literatur und Theologie des Alten Testaments sowie zur Biblischen Archäologie runden den Band ab.