Born in Zurich, this author was both a prolific writer and a respected psychotherapist. His literary works spanned a wide audience, appealing to both children and adults. He explored the depths of the human psyche with keen insight and meticulous precision. His distinctive style and thoughtful approach to storytelling mark him as a significant literary voice.
Der feingesponnene Text von Jürg Schubiger und die klaren, klugen Bilder von Rotraut Susanne Berner beleuchten auf berührende Weise, wie der Tod nicht nur Leid, sondern auch Mitleid, Zuwendung und Trost in die Welt bringt. Diese Sonderausgabe im Midi-Format zum 10. Todestag des Autors vermittelt auf geniale Art und Weise tiefgründige Themen und emotionale Einsichten, die sowohl Kinder als auch Erwachsene ansprechen.
Die kleine Geschichte von Jürg Schubiger - entdeckt im Nachlass des großen Schweizer Autors - blickt in eine ferne Nacht. In eine Zeit, in der noch alles heil ist und ewig dauert. Adam und Eva liegen auf einem Polster aus Moos und schauen in die Sterne, dicht wie Schneeflocken. Um sie herum alles, was sie brauchen und mehr. So groß ist die Fülle, dass Eva es mit einem Mal überhat: Ewig dieses Paradies, diese Gnus und Kakadus - uns bleibt ja nichts zu wünschen übrig! Ratlos sieht Adam ihre Tränen und zu seiner eigenen und Evas Überraschung macht er plötzlich eine Erfindung: den Kuss. Paradiesisch, flüstert Eva. Illustratorin Rotraut Susanne Berner hat sich einmal mehr von Jürg Schubiger inspirieren lassen: Parallel zu seiner Erzählung aus dem Paradies entfalten ihre grandiosen Bilder eine ganze, leuchtende Schöpfungsgeschichte.
Wie kaum jemand konnte Jürg Schubiger von Außergewöhnlichem so erzählen, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt, so auch hier: Zwei Brüder treffen im Wald eine Katze, die weint, weil sie sich verlaufen hat. Die beiden verwandeln sich in einen Wolf, einer in das Wolfsgebiss, der andere in den Rest, und bieten Hilfe an. Weil die Katze dem Wolf nicht traut, verwandeln sie sich in eine kleine Spinne. Einer in die acht Beine, der andere in den Rest. Auch deren Hilfe weist die Katze zurück. Als die Brüder sie nicht einmal mit der Botschaft einer Brieftaube trösten können, haben sie das Gejammer satt. Aber auch die Katze hat es satt. „Ihr hört auf mit dem faulen Zauber und zeigt mir den Weg, aber sofort!" Sie ist jetzt ein gewöhnliches Mädchen und der Heimweg zu dritt wird vergnüglich. Zum Abschied verwandelt sich der eine Bruder in ein Taschentuch, der andere winkt mit ihm. Die Ilustratorin Eva Muggenthaler ist einmal mehr Jürg Schubigers kongeniale Begleiterin durch eine erstaunliche Geschichte. Inspiriert entfaltet sie fantastische Räume, baut Kulissen, in die die Figuren hinein und wieder heraus spazieren. Schwungvoll setzt sie die Jungenstreiche in Szene und spinnt mit leichter Hand weiter, was der Autor geradlinig, feinsinnig und überraschend erzählt.peter-hammer-verlag.de
Als Luzi neu in die Klasse kommt, ist schnell klar, dass er kein Kind ist wie die anderen. Die kleinen Höcker am Kopf und sein Huf lassen keinen Zweifel: Luzi ist ein junger Teufel und kommt geradewegs aus der Hölle. Teufel, auch kleine, können Dinge, die niemand sonst beherrscht. So staunt die Klasse, als Luzi der Lehrerin ohne Zündhölzer Feuer für die Zigarette gibt, einfach durch ein Schnippen seiner Finger mit den langen Klauen daran! Doch was hat ihn hierher gebracht, wo ihn doch dauernd das Heimweh nach der Hölle plagt? Luzi macht im Dorf seine Lehre. Zu 1000 Dummheiten muss er anstiften und für jede ritzt er eine Kerbe in seinen Huf. Danach kann er zurück in die Hölle. Die Kinder sind begeistert und stellen allerhand Unsinn an. Doch als über 900 Kerben beisammen sind, hat sich manches verändert. Die Kinder wollen Luzi behalten und tun alles, um weitere Kerben zu vermeiden. Und auch Luzi, der die Lehrerin liebt, lässt manchen Streich aus. Nur das Heimweh verleitet ihn noch zu der einen oder anderen Dummheit. Und so kommt, wenn auch langsam, die tausendste immer näher ... Eine Geschichte wie aus vergangenen Tagen, die nur Jürg Schubiger auf diese Art erzählen konnte: so fein und warm, so humorvoll und hintersinnig. Eva Muggenthaler hat sie weitergesponnen in fantastischen BIldern!
Was Liebe ist, ist schwer zu sagen. Nur soviel scheint klar: irgendwas mit Küssen und so. „Zwei, die sich lieben“ jedenfalls ist ein kleines Buch für alle, die sich ihre Gedanken machen über die Liebe. Darüber, wer wen küssen will und darf und sogar soll. Über das Davor und das Danach. Das Sehnen, das Finden, Genießen und Abschied nehmen. Wolf Erlbruch interessiert sich schon lange für solche Sachen und hat uns mit vielen Bildern erstaunlicher Paare beglückt. Jürg Schubiger hat jetzt luftige Verse zu Erlbruchs Bildern gefunden und zusammen vermitteln die beiden doch eine sehr optimistische Sicht: Insgesamt ist sie mehr schön als schwer, die Liebe. Und das Küssen sowieso.
Was ist denn das? So fragt der Neugierige und er fragt von früh bis spät, damit er immer klüger wird. Was ist denn das? Eine Fee, eine Spitzmaus, ein Warzenschwein, ein Puppenfresserbiest. So antwortet ohne Zögern einer, der schon mehr gesehen hat von der Welt. Doch weil er längst nicht alles weiß, muss er bisweilen was erfinden. Das macht er erstaunlich gut. Jürg Schubiger hat Fragen und Antworten zusammengereimt, fein und verschmitzt. Wolf Erlbruch zeichnet mit sichtlichem Vergnügen die kleinen Stückchen von der Welt, die hier zum Fragen Anlass geben: eine Fee, eine Spitzmaus, ein Warzenschwein, ein Puppenfresserbiest.
Pauls Gedächtnis ist sehr fadenscheinig und unzuverlässig geworden. Namen sind ihm entfallen, seine Lebensgeschichte hat Lücken. Und manchmal weiß er auch nicht mehr, was sich gehört. Seine Umgebung behandelt ihn wie einen Kranken, sie reagiert mit Mitleid und Ungeduld, zuweilen auch mit amüsierter Verwunderung. Paul selbst dagegen empfindet seinen Zustand als durchaus angenehm: Befreit vom Ballast der Erinnerungen ist er offen für das, was der lebendige Augenblick anbietet. Mit unverstellter Freude kann er staunen über die kleinen Seltsamkeiten des Alltags, die Kunst – und nicht zuletzt auch die Liebe. Jürg Schubiger begleitet Paul poetisch und mit feiner Ironie durch seine Tage und lässt uns die Welt durch seinen eigenwilligen Blick neu betrachten.
Jürg Schubiger geht meist staunend durch die Welt. Ganz so, als sähe er die Dinge zum ersten Mal. Jetzt hat er das Selbstverständlichste noch einmal genau besehen: das Alphabet. Und siehe da: aus alt wird neu! Mit Entdeckerfreude dreht Schubiger das Material in seinen Händen und findet 26 frische Verse von A bis Z, von denen keiner wie der andere funktioniert, die lustig sind und listig, überraschend und klug.
Isabel Pin ist das Erzählen wichtiger als das Malen und Zeichnen, sagt sie. Hier sieht man gleich, was sie meint: Ihre Bilder - leicht und in feiner Farbigkeit - erzählen Schubigers Miniaturen weiter, sie machen ihre eigenen Späße, inspirieren, sind mehr als Illustration, doch nicht zuletzt: eine Weide für die Augen!
Das Leben einer Frau auf der Suche nach ihrer Biografie, nach einer Ordnung für die Dinge und auf dem Weg zu einer kleinen Liebe: L., eine Abkürzung für Laetizia, versucht zu erkunden, was die anderen offensichtlich längst auswendig kennen: das Alltägliche. Aus ihren Beobachtungen entsteht eine befremdende Beschreibung unserer Welt und der Spielregeln unseres Zusammenlebens. In einer Mischung von Heiterkeit und melancholischer Hintergründigkeit entwickelt Jürg Schubiger die Biografie dieser Frau. Er erzählt von den Eltern, die auch dann nicht das Gleiche meinen, wenn sie das Gleiche sagen; von Gian, den sie sich in ihre Träume wünscht; von Markus, der so lange ihr Freund ist, bis sie in ihm nicht nur keine grosse Liebe, sondern auch keine kleine mehr zu finden vermag; von Susann, die für fast jedes Problem gleich mehrere Lösungen bereithält; und von der Malerin Agnes Martin, deren Bilder L. manchmal richtiger erscheinen als die Wirklichkeit. Mit stilistischer Meisterschaft erzählt Jürg Schubiger L. s Geschichte in Szenen und Episoden, hinter deren Leichtfüssigkeit und Eleganz sich das ganze Gewicht eines Menschenlebens verbirgt.
Wohin eine lebhafte Fantasie führen kann...: Jürg Schubiger erzählt hier in verkürzter Version die Erzählung des Don Quijote von Miguel de Cervantes nach. Wir erfahren einige Stationen dieses kurligen Gesellen, der, nachdem er so viele Ritterromane gelesen hat, in der Fantasie zu leben beginnt. Er ernennt sich selbst zum stolzen Ritter, beschafft sich einen mageren Gaul und holt eine alte Ritterrüstung vom Speicher. Damit bricht er zu aufregenden Abenteuern auf. Sein Nachbar Sancho Pansa, ein gutmütiger Bauer, wird sein Knappe und zieht mit ihm. Wie es sich für einen Ritter gehört, wählt sich Don Quijote in der Fantasie auch ein Burgfräulein, eine junge Frau aus dem Nachbardorf aus. Unterwegs kämpft er mit Riesen (Windmühlen), ganzen Heeren (Schafen) und zum Schluss mit einem Ritter seiner Fantasie. Die Bilder sind in bräunlichen Tönen gehalten, wirken wie alte Stiche und verknüpfen Realität und Einbildung auf gelungene Weise. Ab 8 Jahren, gut, Denise Racine.