Kaspar hat stets versucht, den Erwartungen anderer gerecht zu werden: BWL studiert, als Berater in einer Werbeagentur gearbeitet und eine Zukunft mit Familie geplant. Doch plötzlich fragt er sich, ob ihn das wirklich glücklich macht. Um sich selbst zu finden, kündigt er und reist mit einem Work and Travel-Visum nach Neuseeland. Doch schon bald holt ihn die Enge seines bisherigen Lebens wieder ein. Er bewirbt sich auf Schiffen, wird jedoch abgelehnt, und trampet die Nordinsel auf der Suche nach Selbstverwirklichung, ohne Erfolg. Trotz neuer Bekanntschaften fühlt er sich einsam und landet schließlich in einer Bohnenfabrik, wo er kurz vor dem Verlust seines Verstandes steht. Sein einziger Halt sind sein absurdes Humor und ein kleines, schwarzes Büchlein, das seine Gedanken und Stimmungen festhält. Dieses Büchlein wird ihm erst später bewusst, dass es ihm und seinem Handeln stets einen Schritt voraus ist. Auf einer kleinen Südseeinsel, allein in einem Zelt, erkennt er, dass er nicht auf einer Reise, sondern auf der Flucht ist. Während er die letzten Ravioli aus der Dose löffelt, fragt er sich, ob es eine Flucht ist, abzubrechen. In Australien will er es erneut versuchen, nur um wieder an seinen falschen Ambitionen zu scheitern. Sein kleines, schwarzes Büchlein hatte recht: Glück findet man nicht, wenn man mit dem Leben, das man hat, unzufrieden ist.
Hauke Karliczek Books
