Können Frauen in der männlich gefärbten Sprachwelt ihre eigene, die weibliche Begierde zum Ausdruck bringen? Die Ich-Erzählerin in Simone Schönetts rasanter Prosa begibt sich auf die Suche nach einer weiblichen Sprache der Lust. Sie will ihrer Libido Ausdruck verleihen, forscht nach den ihr gerechten Worten, merkt aber bald, dass es nicht genügt, nur aus dem Fundus der Männer Ausdrücke für das zu nehmen, worum es eigentlich geht. Etwas Neues muss entstehen. Denn solange das Wort einer Frau nicht gilt, bleibt die mögliche Eintracht zwischen den Geschlechtern immer nur Utopie ... Eine lustvolle Revolution der weiblichen Sprache, die uns über die Grenzen der gängigen Ausdrucksweise hinausführt.
Simone Schönett Books






Mari hat sich eine Existenz als freischaffende Köchin aufgebaut und betreibt zusammen mit Freundin und Sommelière Vera den Privaten Abendtisch: Drei Mal pro Woche bewirtet sie Gäste in ihrem Haus. Ein Haus, das die Form einer Bienenwabe hat, ein behaglicher Kosmos der Selbstbestimmtheit, den sie nur selten verlassen muss. Ihre Kinder, die Zwillinge Max und Mimi, machen gerade die Matura, mit ihrem Ex-Mann ist Mari noch immer gut befreundet, auch Liebhabern ist sie nicht abgeneigt – Mari geht es gut. Bis sie eines Tages – »Wann war das gewesen?« – von beunruhigenden Attacken befallen wird. Als stecke etwas in ihrer Kehle fest, in immer kürzeren Abständen kehrt es wieder, »dieses Recken«. Denn ihr Körper erinnert sich an etwas, für das Mari selbst zunächst alle Vorstellungen, alle Worte fehlen … Beeindruckend unaufdringlich und ohne laute Skandalrufe schildert der Roman, wie nicht erinnerte sexuelle Gewalt seine zerstörerische Kraft erst nach einem halben Leben entfaltet, wie vermeintliche Sicherheiten in sich zusammenfallen, wenn verborgene Machtmechanismen mit leiser Wucht ihr Werk tun.
Oberton und Underground
Novelle
Es war ein Abend wie viele davor. Sie sitzen in der Küche beim Wein, das Kind ist am Diwan eingeschlafen, da beginnt Juri mit seinen Klagen: Wie ereignislos ihr Leben verlaufe, wie eintönig, banal. Aber Ida antwortet, sie sei dabei, sich in Herbst zu verlieben, und setzt damit ein Spiel in Gang, das bald die Regeln sprengt und niemand mehr beherrscht. Konzentriert, dicht und wahrhaftig erzählt Simone Schönett von der Herausforderung einer starken, unlebbaren Liebe und allen teils verrückten, teils verzweifelten, teils gelingenden Versuchen, im Treibsand nicht unterzugehen.
Zala
Drama in sieben Bildern. Drama v sedmih slikah
