Dorothea Nürnberg Books






Herzträume
Philosophisch-poetische Weltbetrachtungen
sonne, uraltes symbol des lebens, sinnbild des göttlichen, des höheren selbst. zentrum des universums, zahlloser universen. auch innere sonnen, herzsonnen. leben ist sonnenhaft. der lyrikzyklus sonnenwind taucht ein in die archetypen des lichts, erweckt in lyrischen klanggemälden erleuchtungs– und liebewege. feuerwege. inneres feuer erweckt durch atem, erkenntnis, liebe. sind die feuerproben gemeistert, wehen die funken, das licht. leichtigkeit, freude, herzfunken. sonnenwind - ein spiel mit dem feuer. suche nach herzsonne. wagnis im wort. feuerwort. lebenshauch. sonnenwert. mit dem lyrikzyklus herzwortweben, ibera 2017, war dorothea nürnberg als erste österreichische autorin beim drittgrößten lyrikfestival der welt in buenos aires (juni 2017) vertreten, auszüge aus jenem werk erschienen in nationalen und internationalen lyrikmagazinen (poezibao, vallejo & company, log/zeitschrift für internationale literatur).
Die Vernichtung der tropischen Regenwälder gilt den meisten Europäern als fernliegendes Problem. Mit der Errichtung des weltweit angefeindeten Staudamms Belo Monte jedoch erreicht die Zerstörung des brasilianischen Regenwaldes einen kritischen Punkt, der sich nicht nur auf das Klima Südamerikas verheerend auswirkt. Der Roman „Unter Wasser“ handelt von den vielen Facetten dieser Katastrophe. Drehpunkte der Handlung sind Wien, Amazonien, Mexiko City und São Paulo. Iracema, die Tochter eines Schamanen der Kayapó, die ihr Leben der vergeblichen Rettung ihres Volkes widmet, ein Bauingenieur jenes brasilianischen Energielieferanten, der den Staudamm errichtet, durch die Begegnung mit Iracema einen Bewusstseinswandel erfährt. Diego, Künstler, Fotograf widmet jener Gegend und ihren Menschen einen beeindruckenden Abgesang in Wort und Bild. Chantal, Wienerin und Südamerikaexpertin, gerät durch eine Affaire mit einem hochrangigen Vertreter einer österreichischen Firma, die Millionen an den Geschäften rund um den Staudamm verdient, in psychische Abgründe – ebenso wie dessen Frau. Selbstverlust auf vielen Ebenen bestimmt das Schicksal der Protagonisten des Romans. Doch haben die Katastrophen rund um die große Flut – Symbol auch für Verdrängtes, Schattenhaftes der Psyche – einen reinigenden, läuternden Effekt. Für die Vertreter der indigenen Völker jedoch bleibt keine Hoffnung, sie verlieren durch die Überflutung ihrer Territorien Heimat, Kultur, Selbstachtung und Lebensgrundlage.
Gatito
Der kleine Katerprinz
Gatito, ein Kater, ein Lebewesen einer anderen Gattung, ein Tier mit Herz, hoher Intuition, Raffinesse und so manch telepathischer Fähigkeit, von der Menschen, die ihre Übersinne negieren, nur träumen können – dieses sensible Katzenwesen lehrt uns, der inneren Stimme zu folgen, die Übersinne zu schärfen, bedingungslos zu lieben, mit allen Dimensionen der Wirklichkeit in Einklang sein. Der Kater – unberechenbar, ungezähmt, verführerisch, charmant, liebevoll, verspielt, wild, zärtlich, aufopfernd, erfinderisch – heilt. Er heilt eine depressive Pianistin, einen verwitweten alten Mann, ein kleines Mädchen, das durch Traumatisierung seine Sprache verlor. Und der Kater liebt – seine ewige Katzengeliebte Aurelie, seine menschliche Katzengefährtin Katzine alias Antonia und auch seinen anderen Menschengefährten ist er von Herzen zugetan. Auch wenn so manches Abenteuer auf dieser Reise ihn an die Grenzen seiner Katernatur führt, so folgt er dennoch seinem Weg, bleibt er seinem Wesen treu, lehrt er die Menschen durch sein unverfälschtes Sein, dass wahres Glück und auch Erkenntnis in der liebenden Verbundenheit mit allen Lebewesen dieses Planeten liegt. „Wer Dorothea Nürnbergs zauberhafte Geschichte vom wundersamen Katerprinzen Gatito liest und staunend miterlebt, wie Menschen und Katzen sich auf allerhöchster spiritueller Ebene zu verständigen wissen, wird sein eigenes Katzentier plötzlich mit ganz anderen Augen sehen und ihm viel mehr zutrauen als bisher – eigentlich alles.“ Sabine M. Gruber, Schriftstellerin „Der kleine Katerprinz“ ist eine gelungene und bereichernde Parabel: Sowohl für jene, die sich in ihren eigenen, teils überraschenden Erfahrungen mit ihrem Vierbeiner bestätigt sehen – als auch für jene, denen derartige Erlebnisse fehlen, deren Verständnis für die nicht-sichtbare Welt dank Dorothea Nürnberg jedoch vermutlich um einiges größer wird.“ Vera Russwurm, ORF
Der Wiener Flugkapitän Julian Kaiser macht kurz nach seiner Scheidung und einer missglückten Affaire mit einer Florentiner Pianistin eine ungewöhnliche Erfahrung. An sich über esoterisch anmutende Vorstellungen erhaben, begleitet er dennoch einen langjährigen Freund zu einem buddhistischen Meditationsretreat in die Tiroler Berge. In den letzten Stunden der Meditation steigt in ihm das Gesicht einer bezaubernd schönen, indischen Frau auf, die ihn auffordert, zu ihr zu kommen. Schwankend zwischen Vernunft und Hoffnung begibt er sich schließlich auf die Reise durch Indien, um nach ihr zu suchen. Auch seine Ex-Frau Tara, eine angesehene Indologin, folgt einer Einladung des Literaturprofessors Prathab Singh zu einem Symposium in die indische Hauptstadt. Während Julian mittels dieser „Vision“ Tara aus seinen Gedanken zu verdrängen sucht, stürzt sich Tara in einen anregenden Schriftverkehr mit Prathab. Liebe erobert neue Begegnungsformen im Zeitalter der Globalisierung und modernen Kommunikationstechnologie, läuft jedoch Gefahr, an Projektionen und falschen Erwartungshaltungen zu scheitern. Die Aussenweltreisen der Protagonisten finden ihre Entsprechung in deren Gedankenreisen durch Philosophie, Literatur und Kunst Europas und des Subkontinents. Nach langer, erfolgloser Suche erkennt Julian, dass er einer Illusion gefolgt ist, dennoch führte ihn die Reise zu einer erstaunlichen Entdeckung; ebenso wie Tara, die sich jedoch auf der Suche nach ihrer Vergangenheit in den Weiten der Wüstenhochebenen Ladakhs verirrt.
Die Kulturen Europas und Indiens verbindet eine lange Tradition an wechselseitigen Projektionen und Zuschreibungen. In der neuerdings auch in Europa in zunehmendem Maße rezipierten populären Filmkultur Indiens findet der westliche Kulturkreis eine weitere Bestätigung seiner oft einseitigen Indienwahrnehmung. In den Erzählungen „Spiegelbilder“ begegnen sich die Kulturen in direktem Austausch, neue Wahrnehmungsfelder entstehen, illusionäre Vorstellungswelten verblassen. Erweitert durch den mauritianischen Kulturkreis wird auch die identitätsstiftende Wirkung der indischen Filmindustrie in der indischen Diaspora thematisiert. Eine Wiener Universitätslektorin, die in eine vielschichtige Beziehung zu einem Bollywoodschauspieler schlittert, eine mauritianische Botanikerin auf der Suche nach ihrer Identität, ein indischer Schriftsteller und erklärter Bollywoodfeind, der durch die Verfilmung seines Romans und die damit verbundenen Begegnungen ein Kindheitstrauma aufarbeitet. Vielschichtig greifen die Kulturen und Handlungsebenen in den Erzählungen ineinander, weben in rascher Abfolge ein Netz aus Fiktion und Wirklichkeit, in dem die Realität sich als Spiegelbild subjektiver Wahrnehmung enttarnt.
Der Roman Tochter der Sonne flicht historische Ereignisse (die katastrophalen Regenwaldbrände am Amazonas und den Einsturz der Kathedrale in Assisi im Herbst 1997, die Entdeckung Brasiliens durch den portugiesischen Seefahrer Pedro Alvarez Cabral am 22. April 1500, die von Pero Vaz de Caminha festgehaltenen Begebenheiten auf dieser Entdeckungsreise sowie die erste große Gegenkonferenz der indigenen Völker Brasiliens anlässlich der 500-Jahr-Feierlichkeiten im April 2000) in eine fiktive, mehrfach geschichtete Handlung. Im Zentrum des Romans steht der amazonische Regenwald, die Begegnung mit dem Lebensumfeld der indigenen Völker Brasiliens, deren faszinierendes spirituelles und biologisches Wissen, das die Achtsamkeit gegenüber allen Lebensformen, auch gegenüber der Tier- und Pflanzenwelt miteinschließt, in krassem Gegensatz zur Ausbeutung der Natur durch die westliche Zivilisation steht. Die Innen- und Außenweltreisen der beiden europäischen Protagonisten nehmen ihren Ausgang in Assisi, Stadt des Sonnengesangs des Franz von Assisi, der eine der indigenen Weltsicht sehr ähnliche Philosophie der „Geschwisterlichkeit“ mit Erde, Pflanzen, Wind und Fluss vertrat, und nehmen ihre Fortsetzung in den Weiten der Flusssysteme Amazoniens. Die vielfältige Vernetzung der Handlungen und Kulturen schlägt in diesem Roman die Brücke zwischen Amazonien und Europa, zwischen Fiktion und Wirklichkeit. Gunther Baumann / KURIER
Das Kunstbuch onda verbindet die Bereiche Literatur und Fotografie unter dem vielschichtigen Aspekt der Bewegung, des steten Wandels, der Welle - onda. Der dem Portugiesischen entlehnte Buchtitel verweist auf die Herkunft der Fotografien, die aus dem Nordosten Brasiliens stammen, die stets sich wandelnden und doch stets einander ähnelnden geometrischen Grundstrukturen in den Dünen- und Wasserlandschaften dieses unberührten tropischen Küstenbereichs unter verschiedenen Blickwinkeln festhalten. Die „Welle“ steht hierbei jedoch nicht nur als Strukturelement der Wasser-, Sand- und Windbewegungen im Zentrum der Bilder und Texte, sondern als ein inneren und äußeren Lebensvorgängen zugrunde liegendes Bewegungsmuster, bildhaft eingefangen in den Schatten- und Lichtstimmungen einer außergewöhnlichen Landschaft, in der die Farbenfülle einer tropischen, Palmen-gesäumten Küste unaufhörlich auf die Kargheit wüstenähnlicher Dünenlandschaften trifft. Nicht nur das Panorama, sondern der Blick auf das Detail, auf die der Bewegung zugrundeliegende Struktur bestimmt die Zielrichtung der Texte und Bilder, die den Betrachter, die Betrachterin mitnehmen auf jene Reise zwischen Wüste und Meer, auf der Dürre und Fruchtbarkeit zusammenfallen in der stets fließenden Einheit der Gegensätze.