Irland, die »Grüne Insel« am westlichen Rand Europas, hat eine sehr bewegte und wechselvolle Geschichte, deren Spuren bis heute sichtbar und wirksam sind. Immer war die Insel Anziehungspunkt verschiedener Völkerschaften, für die Wikinger etwa als vielversprechendes Ziel ihrer Raubzüge, für die britischen Nachbarn als Eroberungs- und Siedlungsgebiet zur Erweiterung und Abrundung ihres Machtbereiches. Der Weg Irlands in die erst Mitte des 20. Jahrhunderts erworbene Unabhängigkeit war kurvenreich und blutig, das schließlich erreichte Ziel um den Preis der Abtrennung Nordirlands teuer erkauft: der jahrzehntelang schwelende Konflikt war die tragische Folge, seine endgültige Beilegung ist auch heute noch nicht absehbar.
Jürgen Elvert Books






Historische Debatten und Kontroversen über Phänomene der menschlichen Vergangenheit haben die Geschichtswissenschaft seit ihren Anfängen begleitet und sind in vielen Fällen auch in einer breiteren Öffentlichkeit auf Resonanz gestoßen. Bei der systematisch-vergleichenden Betrachtung dieser Diskurse fällt auf, dass sie einerseits zum Motor konstruktiven Erkenntnisfortschritts, andererseits zum Instrument für das Erreichen gegenwärtiger, häufig politischer Ziele werden konnten. Insbesondere wenn Konstruktion, Variation oder Destruktion eines oder mehrerer grundsätzlicher gesellschaftlicher Mythen in der Debatte mitschwingen, sind umfangreiche Verwerfungen zu erwarten. Zusammenfassend lässt sich immer wieder feststellen, dass die polemische Intensität einer Kontroverse sich zum wissenschaftlichen Erkenntniswert umgekehrt proportional verhält, da nur die Einhaltung diskursiver Regeln im Sinne der Prinzipien von „fair play“ die Bedingungen für konstruktive und produktive Auseinandersetzungen schafft.
Maritime Wirtschaft in Deutschland
Schifffahrt – Werften – Handel – Seemacht im 19. und 20. Jahrhundert
Das 21. Jahrhundert ist ein maritimes Jahrhundert. Gerade für Deutschland als dienstleistungsorientierte und führende Handels- und Schifffahrtsnation hat die See seit dem 19. Jahrhundert eine elementare Bedeutung. Zur Wahrung deutscher und europäischer Sicherheitsinteressen gehört es daher auch, den freien und ungehinderten Welthandel zu fördern und zu schützen. Dafür bieten die Weltmeere der modernen Industriegesellschaft eine hochempfindliche Infrastruktur. Zugleich bilden sie die Grundlage für den Ausbau eines globalen sozialen Netzwerks. Während einer schifffahrtshistorischen Tagung haben sich namhafte deutsche und internationale Historiker mit der maritimen Wirtschaft im 19. und 20. Jahrhundert, mit Schifffahrt, Werften, Handel und Seemacht auseinandergesetzt. Dieser Band präsentiert die Ergebnisse, deren historische Themen in die Zukunft weisen.
Vom 20.-23. November 1991 veranstaltete die Ranke-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Ostwissenschaftliche und internationale Studien in Leipzig, ein internationales Symposium, das den Veränderungen in den Staaten jenseits des „ehemaligen Eisernen Vorhangs“ gewidmet war. Referenten aus dem In- und Ausland trugen ihre jeweils neuesten Erkenntnisse über Ursachen und Folgen jener Aufstände, Umstürze und Revolutionen der jüngsten Vergangenheit in den ostmittel- und osteuropäischen Ländern vor. „Im Unterschied zu manchem publizistischen Schnellschuß arbeitet dieser Band mit wissenschaftlicher Solidität und dem notwendigen Problembewußtsein die historische und die aktuelle Dimension der epochalen Veränderungen im östlichen Europa auch für Nichtspezialisten einsichtig heraus: eine wesentliche Orientierungshilfe.“ ABDOS-Mitteilungen
„Kiel, die Deutschen und die See“ – unter diesem Titel veranstalteten die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte und das Historische Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ein internationales Kolloquium, das aus Anlaß des 750jährigen Stadtjubiläums der Stadt Kiel im Mai 1992 stattfand. „... an excellent example of a successful integration of national and local approaches to the history of an individual town.” The Northern Mariner “... there is an impressive amount of information offered by the historians on their areas of special interest. Although many of them are acknowledged experts and have written widely on the topic, they still manage to present their findings in a new and interesting light.” International Journal of Maritime History Aus dem Inhalt: M. Salewski: Deutschland als Seemacht M. Epkenhans: Seemacht = Weltmacht. A. T. Mahan und sein Einfluß auf die Seestrategie des 19. und 20. Jhs. J. Dülffer: Wilhelm II. und Hitler. Ein Vergleich ihrer Marinekonzeption J. Duppler: Revisionismus oder Weltmachtstreben? Maritimes Denken in nationalsozialistischer Zeit W. Rahn: Strategische Wechselwirkungen zwischen Nord- und Ostseekriegführung im 19. und 20. Jh. H.-J. Meyer-Höper: Die Bundesmarine in der Ostsee K. Herold: „Der Kieler Brandtaucher“ W. Deist: Kiel und die Marine im Ersten Weltkrieg H.-G. Glaeßer: Das Institut für Seeverkehr und die Weltwirtschaft D. Adelung: Die Geschichte des Instituts für Meereskunde an der CAU U. Jenisch: Maritime Wirtschaft. Forschung, Technik und Marine als Schrittmacher C.-A. Gemzell: Handels- und Marinepolitik in Nordeuropa H. Walle: Marinebauten in Kiel J. Jensen: Schiffbau in Kiel. Planungen für ein Industriemuseum
„Der Sammelband bietet ein breites Spektrum an Fragen, Problemen und Antworten, das sowohl für Spezialisten als auch allgemein historisch Interessierte von Belang ist.“ Zeitschrift für Geschichtswissenschaft „Ein wichtiger Beitrag zur Geschichte Lateinamerikas und Asiens.“ Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung Aus dem Inhalt: D. Ellmers: Der interdisziplinäre Beitrag der Schiffsarchäologie zur Erforschung des Ausgriffs Europas nach Übersee H. Pietschmann: Koloniale Staatlichkeit und die wirtschaftlichen und sozialen Vorbedingungen der Staatenbildung im 19. Jahrhundert I. Buisson: Probleme der Staatenbildung in Lateinamerika 1810-1830 F. Becker: Völkerrechtliche Aspekte der lateinamerikanischen Staatenbildung im 19. Jahrhundert W. L. Bernecker: Das Verhältnis Europa-Lateinamerika im 19. Jahrhundert G. Kahle: Das Verhältnis Lateinamerika-USA im 19. Jahrhundert H. Kulke: Präkoloniale Staatenbildung in Südostasien B. Dahm: Postkoloniale Staatenbildung in Südostasien R. Ptak: Der portugiesische Estado da India O. Prakash: Europäische Wirtschaftsinteressen in Indien vom 17.-20. Jahrhundert J. Lütt: Lord Lytton und die Ausrufung des britischen Kaisertums in Indien im Jahre 1877 D. Rothermund: Staat und Gesellschaft in Indien (1950-1990) R. Burghart: Nepal - Traditionelle und westliche Elemente eines asiatischen Königreiches P. Nitsche: Der Bau einer Großmacht - die russische Kolonisation Ostasiens R. Wagner: Die Entdeckung Chinas durch die europäischen Mächte im 19. Jahrhundert G. Linck: Symbole staatlicher Größe im China des 20. Jahrhunderts B. Martin: Die Öffnung Japans durch den Westen im 19. Jahrhundert H. Stahncke: Traditionelle und westliche Elemente einer wirtschaftlichen Großmacht im 20. Jahrhundert
Historische Mitteilungen 30 (2018)
Vom Deutschen Bund über den Norddeutschen Bund zum Neuen Deutschen Bund (1866-1870) / Michael Salewskis "Veränderungen"
Die „Historischen Mitteilungen“ warten in diesem Jahr mit zwei Schwerpunkten auf: Zum einen mit dem Themenbereich „Vom Deutschen Bund über den Norddeutschen Bund zum Neuen Deutschen Bund (1866–1870)“, unter der Federführung von Wolf D. Gruner, in dem eine Vielzahl an renommierten Autoren und aktuellen Perspektiven auf das Thema vereint werden. Zum anderen erscheint posthum – anlässlich seines 80. Geburtstags – Michael Salewskis Text „Veränderungen oder: Wie geht Geschichte?“, mit einer Einführung und unter Federführung von Jan Kusber. Darüber hinaus umfasst der Aufsatzteil weitere Beiträge aus dem Bereich der Neueren und Neuesten Geschichte, von Wilhelm von Giesebrechts „Geschichte der deutschen Kaiserzeit“ über das Modell der Subjektiven Authentizität für die Analyse von Tagebüchern bis hin zum mitteleuropäischen Krisenmanagement nach dem Ersten Weltkrieg. Ein Tagungsbericht sowie Rezensionen komplettieren den Band.
Dieses Buch möchte dazu beitragen, unseren Blick auf die Interdependenzen zwischen Europa und der Welt zu schärfen. Das Meer diente dabei seit den ersten europäischen Entdeckungsfahrten nach Übersee als Brücke zwischen der Alten und den Neuen Welten in Übersee, es war sogar die Voraussetzung dafür. Die hier versammelten Beiträge sind als inhaltliche Ergänzung und Vertiefung der Sonderausstellung »Europa und das Meer« des Deutschen Historischen Museums Berlin konzipiert. Denn eine vergleichsweise komplexe Geschichte anhand einer zwangsläufig begrenzten Zahl von Exponaten sichtbar und zugänglich machen zu wollen, ist eine große Herausforderung für jedes Museum und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne die Reduktion auf das Wesentliche, Exemplarische geht es nicht, bestimmte Aspekte des Ausstellungsnarrativs können eben nicht visualisiert werden. Die Beiträge dieses Bandes wurden von Autorinnen und Autoren verfasst, die als Spezialisten auf ihrem jeweiligen Gebiet an der Erzählung dieser Ausstellung mitgewirkt haben. Ihre Studien liefern weiterführende und vertiefende Informationen zu Aspekten, die die Ausstellung selber nicht berücksichtigen kann.
Die Entstehung Europas aus dem Meer - die große maritime Geschichte unseres Kontinents Europa wurde in der Antike vom Meer her erschlossen. Die heutige europäische Zivilisation entwickelte sich jedoch in der Neuzeit, in einem ständigen Dialog mit den außereuropäischen Welten, die von Seefahrern, Entdeckern und Kaufleuten in den europäischen Horizont einbezogen wurden. Das Meer verband Europa und Außereuropa miteinander: Schiffe brachten europäische Güter und europäisches Wissen in die Welt und Informationen aus der Welt nach Europa. Das neue Weltwissen wurde hier verarbeitet und sorgte so dafür, dass eine völlig neue Wissenskultur entstand. Auch unser Wohlstand ist fest an die Freiheit der Meere geknüpft. Nachdem der Mensch lange allzu sorglos mit dem Meer als Ökosystem umgegangen ist, beginnen wir jetzt zu begreifen, dass unser aller Zukunft vom Meer abhängt.
Die Kaiserliche Marine im Krieg
Eine Spurensuche
Die einschneidenden Ereignisse und Erlebnisse, die ein Krieg mit sich bringt, finden immer auch ihren Niederschlag in der künstlerisch-medialen Rezeption; sie sind Bestandteil der öffentlichen Wahrnehmung, Gegenstand theoretischer Reflexion und natürlich auch mit Erwartungen verbunden. Unter besonderer Berücksichtigung der Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg begeben sich die Autorinnen und Autoren dieses Bandes auf die Suche nach den verschiedenen Spuren und Formen der Verarbeitung des Krieges, wobei die maritimen Ereignisse im Fokus stehen. Seekriegstheoretische Überlegungen gehören dazu ebenso wie der britische Kriminalroman oder die seinerzeit jungen Medien Foto und Film. Diese dienten wiederum kriegsbeteiligten Personen wie Hans Bötticher alias Joachim Ringelnatz, Theodor Plievier oder den Brüdern Kinau als Inspirationsquelle für belletristische Werke und wirken auch heute noch in Form von Ausstellungen, Bauwerken oder Gedenkstätten nach. Hier sei etwa an die Marineschule Mürwik oder das Ehrenmal Laboe erinnert. Mit diesem Ansatz nutzt der Band einen bislang nur wenig beachteten Zugang zur Seekriegsrezeption des Ersten Weltkrieges.