Als Gemeindeglied und Gottesdienstteilnehmer, als Predigthörer und Prediger hat der Autor viele Gottesdienste gefeiert und nicht selten an ihnen gelitten. Woran kranken sie, und was läßt sich verbessern? Beim Suchen nach Antworten stieß er auf weithin unbeachtete Zusammenhänge: Die Predigt ist als Teil des Gottesdienstes zu erfassen. Der Gottesdienst und mit ihm die Predigt spiegelt wider, was die Kirche aktuell ausmacht. Darum muß die Besinnung auf die Predigt den Gottesdienst und mit diesem die Gemeinde bedenken. Damit ist zugleich die Kirche als Ganze im Blick. Mit Rückgriff auf die Theologie Luthers wird der Weg skizziert: Konzentration auf das Ordinationsgelöbnis und Erfassung der Aufgaben und Organisation der Strukturen von ihm aus. Inhaltsverzeichnis Aus dem Inhalt : Wie die Kirche wächst - Predigt und Gottesdienst - Predigt und Predigende - Die Predigenden in ihrer Schwäche - Ergebnisse - Überlegungen zur Lehrpredigt.
Klaus Schwarzwäller Books





„Als Gemeinde Gottes traut Gott uns zu, sein Wort zu leben, wir halten es in den Händen. Es kann strahlen, verborgen sein, verdeckt, weggepackt, einerlei. Uns wird zugetraut, diesen guten Gaben Gottes nachzuspüren - oder auch den schlechten, die wir Menschen daraus machen. Nicht irgendwie, sondern im gemeinsamen Hören auf sein Wort ... Sich getragen wissen: Das ist das Geschenk, das Glück oder die Freude, die die Arbeit beflügeln können. Das Flügelstutzen erledigt der Alltag, - und? Das heißt ja nicht, dass man das Fliegen verlernen muss.“ „Die Ordination ist die Beauftragung für mich gewesen, die Gott mir gab. Ich fühle mich - immer noch - berufen zum Pfarrer. Aber das war manchmal schon ganz verschwunden, dies Gefühl. Da zweifelte ich, ob ich nicht doch von meinen Machtgelüsten angetrieben worden sei, oder einfach, weil Theologie eine so schöne Sache ist, oder vom Ehrgeiz, oder ich zweifelte, ob Jesus denn wirklich der Herr ist, der auferstand und mich beauftragt hat durch seinen Ruf, ihm zu dienen. Aber das hilft nichts, wenn wir müde, ausgelaugt, verzagt, glaubensarm, gleichgültig, amtsverdrossen, gar schuldig geworden sind. Dann hilft nur, was mir zugesagt wurde im Namen des Königs Jesus Christus: Wer euch hört, der hört mich! Und das heißt ja wohl vor allem: ich muss mich ungeheuerlich bemühen, dass das, was ich verkündige, predige, auch sein Wort ist!“ „Auch kirchenferne Gottesdienstbesucher spüren, ob sie in einen geistlichen Raum eintreten, der von innerem Verstehen und Sinnhaftigkeit getragen ist. Es erweist sich unmittelbar, ob die Handelnden den Worten und den einfachen Gesten zutrauen, dass sie ohne weitere Erklärung für sich sprechen, ob sie Raum lassen für Gottes Geist ... Ein Mann, der sich selbst der Kirche fern verortete, meinte, er wäre immer froh, wenn er auf seinem späten Spaziergang noch Licht im Pfarrhaus sieht. Er meinte, es ist einfach gut zu wissen, dass einer da ist, der nachdenkt, schreibt, betet.“ Theologische Besinnungen und Berichte aus der Praxis versuchen das Spannungsfeld, in dem der Pastorenberuf heute ausgeübt wird, auszuloten.
Die - teilweise noch unveröffentlichten - Aufsätze und Studien lassen die Doppelthese des Buches klar vors Auge treten: Die Kirche, die die unsere ist und nach unseren Kriterien - der Effizienz, der Zeitgemäßheit, der Organisation etc. - geführt wird, verludert und hat keine Zukunft; die Kirche als die Jesu Christi aber läßt sich vom Geist führen und wird nach geistlichen Gesichtspunkten geordnet. Das schließt Pragmatismus aus und erheischt geistliche Konzentration. Folgerichtig bilden pneumatologische Erwägungen den Schwerpunkt im dritten, den Grundlagen gewidmeten Teil, nachdem im ersten Teil signifikante Einzelfälle dargestellt und analysiert und im zweiten in der Besinnung auf die Erfahrung der Kirche ihre geistlichen Grundlagen und deren Gestalt in Erinnerung gerufen wurden.
Gelebtes Leben
- 167 pages
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«Es ist schwer, von Dostojewskij loszukommen, wenn man einmal an ihn geraten ist. Was ist es, das einen packt und bei ihm festhält? Darüber kam ich dazu, nach den Menschen in seinen Romanen zu fragen.» So kennzeichnet der Autor sein Ziel und fährt fort: «Ich suchte – und fand – näheren Zugang zu Dostojewskij, indem ich diesen Menschen genauer nachging und zu erfassen versuchte, was sie ausmacht, was sie bewegt, worin ihre Besonderheiten liegen und wie von ihnen her die Romane Gehalt und Farbe gewinnen.» So wird in den hier gesammelten Studien Dostojewskijs Figuren intensiv nachgegangen und zugleich mit ihrer Wahrnehmung Gehalt, Struktur und Aussage der Romane erfaßt. Klarheit und Schärfe von Dostojewskijs Blick werden dabei ebenso deutlich wie sein keusches Wahren der menschlichen Würde.