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Mun yeol I

    Dem Kaiser!
    Der entstellte Held
    Jugendjahre
    Der Dichter
    Der Menschensohn
    • Was war es, das den jungen Min Yo-sŏp acht Jahre, bevor seine Leiche auf einem Bergpfad in der Nähe eines Bethauses gefunden wurde, vom dem für ihn vorgezeichneten Weg eines brillanten Theologen abbrachte? Was hatte ihn veranlasst, sich von seiner Kirche abzuwenden, all sein Hab und Gut an die Armen zu verteilen und von der Bildfläche zu verschwinden? Und aus welchem dunklen Antrieb hatte sein Mörder gehandelt? Kommissar Nam, einfacher Ermittler aus der Provinz, hat, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, als einzigen Anhaltspunkt ein Manuskript, das Min unvollendet hinterlassen hat. Dieses handelt von der Gottsuche Ahasvers, dem Protagonisten der Legende vom „Ewigen Juden“, die in diesem Roman neu interpretiert wird. Je tiefer der Kommissar sich in den von Min hinterlassenen theologischen Roman vertieft, desto deutlicher wird ihm, dass Mins Schicksal mit dem Ahasvers verwoben ist und dass bei den fast parallel verlaufenden Lebensbahnen der beiden alles auf die Grundfrage hinausläuft: Wer von den beiden Zeitgenossen Ahasver und Jesus von Nazareth ist der wahre Menschensohn, wer der falsche Messias? Der 1948 geborene Yi Mun-yŏl 이문열 (李文烈) zählt zu den meistgelesenen und meistübersetzten Autoren Koreas und wird seit Jahren als Nobelpreiskandidat gehandelt. Sein Romanerstling, der 1979 erstmals erschienene und nun endlich in deutscher Übertragung vorliegende metaphysische Krimi Saram-ŭi adŭl 사람의아들 – Der Menschensohn, ist in Korea bereits ein Klassiker. Yi Mun-yŏls Werk zeugt von überaus profundem Wissen sowohl im Hinblick auf den Osten als auch den Westen. Thematisch erstreckt sich sein Werk von den oft in allegorischer Form behandelten sozialen Konflikten, dem meist aus dem Blickwinkel einer Randfigur beschriebenen Missbrauch politischer Macht in einer Zeit der Indoktrinationen und Ideologien und der nationalen Teilung bis hin zu auch autobiographisch geprägten Themen (der Vater verließ während des Koreakrieges die Familie und lief in den Norden über) wie Existenzangst und Freiheit. Frieder Stappenbeck lehrt an der Hankuk University of Foreign Studies in Yongin und Seoul. Nach Dem Kaiser!, der 2008 erschien, ist Der Menschensohn bereits seine zweite Übersetzung eines Werks von Yi Mun-yŏl. Im Ostasien-Verlag erschien in der Übersetzung Stappenbecks bereits der historische Roman Das ewige Reich von Yi In-hwa.

      Der Menschensohn
    • Was ist Dichtung? Was kann, was soll sie bewirken? Wem soll sie (wenn überhaupt) dienen? Der Autor dreht und wendet diese Fragen in seinem dem koreanischen Dichter Kim Byongyon (1807-1863) gewidmeten Roman. »Der Dichter« stammt aus einer Familie des Hochadels, die in Ungnade fällt, als der Großvater sich auf die Seite von Aufständischen schlägt. Im Elend versucht der junge Mann sich als Dichter: mit einer Verdammung des Großvaters. Vergebens. Er verläßt Frau und Kind und beginnt ein Wanderleben. Bald stimmt er das Lob des Großvaters an, bald schmeichelt er dem Volk. Er lobt die Natur. Dann schreibt er Propaganda für eine Gruppe revolutionärer Banditen - die ihn verjagt. Der eigene Sohn, der versucht, den alten Mann nach Hause zu schleppen, läßt ihn ziehen, weil er begreifen muß, daß sein Vater endlich nur dem Dichten verpflichtet ist. Yi Munyol macht die Härte der gesellschaftlichen Ächtung, die zum Auslöser dieses Dichterlebens wird, anschaulich und spürbar. Seine kraftvoll lakonische Erzählung bezieht Lehren und Überlegungen und, sparsam eingestreut, Kim Byongyons Gedichte mit ein.

      Der Dichter
    • Korea in den 60er Jahren: In einem kleinen Hafenort bereitet sich ein junger Mann auf die Aufnahmeprüfung für die Universität vor. Nebenbei arbeitet er als Buchhalter für seinen Bruder, der in einem kleinen Kahn aus einem Fluss Sand baggert, um damit Geld zu machen. Er begegnet dem 'Geschwisterpaar aus der Villa' und freundet sich mit den beiden an. Als er aber erfährt, dass die Schwester die Mätresse eines reichen Mannes ist, der sie und ihren Bruder aushält, bringt er seine Prüfungen hinter sich und verlässt das Dorf. Er beginnt mit seinem Studium und gerät sehr schnell in Konflikte mit dem herrschenden gesellschaftlichen System. Ihm, dem mittelosen Student, begegnet in Seoul seine erste große Liebe, die aber an den bestehenden Standesschranken zerbricht. Daraufhin begibt er sich auf eine Reise durch Südkorea und sucht nach einer neuen Perspektive für sein Leben. Die Reise endet mit seiner Ankunft am Meer, von dem er sich eine Antwort erhofft.

      Jugendjahre
    • Om Sokdae, der Sprecher einer fünften Klasse einer kleinstädtischen Grundschule, tyrannisiert die Klasse mit eiserner Faust. Er ist ein durchtriebener Kerl, der seine Kameraden zu willenloser Unterwerfung zwingt und sie zu kriecherischen Duckmäusern degradiert. Er schlägt sie, nimmt ihnen Geld weg, nutzt sie aus, um bei Arbeiten zu mogeln, treibt Abgaben ein, verkauft Vergünstigungen und läßt sich wie ein Känig behandeln. Ein neuer Schüler aus Seoul nimmt den Kampf gegen Sokdaes Diktatur auf.

      Der entstellte Held
    • Dem Kaiser!

      • 447 pages
      • 16 hours of reading

      Ein großer, ein historischer Roman und zugleich ein absolut modernes Werk voller Ironie und Selbstironie. Mit spielerischem Ernst umkreist Yi Munyol, unbestritten der wichtigste und international renommierteste Romancier Koreas, Fragen von Wahrheit und Erkenntnis, von Täuschung und Lüge, von Ideologie, Verblendung und Geschichte. Dabei entfaltet er ein großes historisches Panorama vom Ende des neunzehnten Jahrhunderts, in dem Japan und die westlichen Großmächte auf der koreanischen Halbinsel miteinander stritten, über die Periode der japanischen Kolonialherrschaft und die des Koreakriegs bis hin in die neunzehnhundertsiebziger Jahre, die sowohl durch wirtschaftlichen Aufschwung als auch von der Militärdiktatur geprägt waren. Aber das historische Gewand ist kein Selbstzweck. Verhandelt wird zutiefst Heutiges. Diktatur, Sozialismus, Kommunismus, Demokratie - Yi Munyol befragt die Staatsformen und Ideologien skeptisch und vorurteilslos auf ihre Lügen und setzt dagegen die Individualität des Sich-Behauptens. Er ist ein Autor, der in den ostasiatischen Traditionen tief verwurzelt ist, aber die westliche Moderne und ihre Denk- und Schreibweisen bestens kennt. Der Roman spielt scheinbar in zeitlicher und räumlicher Ferne, aber doch ganz unter uns; die geschmeidige Übersetzung leistet hierfür einen großen Beitrag.

      Dem Kaiser!