Wolfgang E. J. Weber, der am 28. Juli 2015 seinen 65. Geburtstag feiert, gehört zu den wenigen deutschen Historikern, die die gesamte Neuzeit in Forschung und Lehre betrachten. Sein Forschungsspektrum reicht von der politischen Ideengeschichte des späten 16. und 17. Jahrhunderts bis zur deutschen Geschichtswissenschaft des 19. und 20. Jahrhunderts, einschließlich der Frühen Neuzeit bis zur jüngsten Zeitgeschichte. Im Mittelpunkt seiner Arbeiten steht die Geschichte des Wissens, verstanden als die Produktion, Transmission und Aneignung von Wissen in spezifischen institutionellen, politischen und sozialen Kontexten. Dies gilt sowohl für seine Rolle als Forscher und Lehrer als auch für seine Tätigkeit als Wissenschaftsorganisator. Als Geschäftsführer des Instituts für Europäische Kulturgeschichte und als zentrale Figur des Graduiertenkollegs ›Medien und Wissensfelder der Neuzeit‹ hat er maßgeblich zur Entwicklung relevanter Studien an der Universität Augsburg beigetragen. Um seine vielfältigen Anregungen zu würdigen, haben über 50 Kolleginnen und Kollegen, Schüler und Freunde eine Festschrift über ›Geschichte(n) des Wissens‹ verfasst. Die große Resonanz auf diese Einladung unterstreicht Webers nachhaltigen Einfluss auf die Universität Augsburg und die deutschsprachige Geschichtswissenschaft.
Mark Häberlein Book order






- 2015
- 2012
The Fuggers of Augsburg
- 286 pages
- 11 hours of reading
This book chronicles one of the wealthiest German merchant families of the sixteenth century and their business interests in long-distance trade, mining, state finance, and overseas ventures. Their family story provides a glimpse into the social mobility, cultural patronage, religion, and values during the Renaissance and Reformation.
- 2010
Sprachgrenzen - Sprachkontakte - kulturelle Vermittler
- 421 pages
- 15 hours of reading
Die überseeische Expansion brachte europäische Seefahrer, Händler, Missionare, Forscher und Kolonisten mit einer Vielzahl von Sprachen in Kontakt, die in Europa zuvor weitgehend unbekannt waren. Für die Kommunikation mit außereuropäischen Bevölkerungen jenseits einfacher Formen wie Gabentausch und Zeichensprache waren multilinguale Vermittler unabdingbar, die über die Fähigkeit verfügen mussten, im Medium der Sprache auch fremdartige Rituale, Weltbilder und Sinnsysteme verständlich zu machen. Aufbauend auf den philologischen Studien christlicher Missionare waren die Kolonialmächte seit dem 19. Jahrhundert zunehmend bestrebt, außereuropäische Sprachen wissenschaftlich zu klassifizieren. Während koloniale Herrschaft zum Verschwinden vieler außereuropäischer Sprachen führte, erlangten andere Sprachen wie Malaiisch oder Swahili als Verkehrssprachen neue Bedeutung. Die vielfältigen Facetten der Kommunikation zwischen Europäern und Außereuropäern untersuchen die Autoren dieses Bandes, der auf eine Tagung der Gesellschaft für Überseegeschichte an der Universität Bamberg zurückgeht, in einer Reihe empirischer Fallstudien.