"A major new history of how, between 1965 and 1985, African nations sought the restitution of works of art stolen during the colonial period, written by the most important and influential figure in the field"--Provided by publisher
Bénédicte Savoy Books






Who owns cultural assets? Who has narrative control? What could fair and just approaches to dislocations of cultural assets look like, independently of restitution? Discussions about historical appropriation practices for cultural assets in the context of their associated relocation are highly topical and widely reflected across different academic disciplines. Such questions increasingly concern those who work in the art market, museums, politics and the media, scholars from diverse disciplines, as well as artists and writers. This volume examines the translocations as such, which rarely come into focus. The contributions address the people involved, the related traumas, discourses, gestures, techniques, and representations.
As more parts of the world outside Europe became accessible =– and in the wake of social and technological developments in the 18th century – a growing number of exotic artefacts entered European markets. The markets for such objects thrived, while a collecting culture and museums emerged. This book provides insights into the methods and places of exchange, networks, prices, expertise, and valuation concepts, as well as the transfer and transport of these artefacts over 300 years and across four continents. The contributions are from international experts, including Ting Chang, Nélia Dias, Noëmie Etienne, Jonathan Fine, Philip Jones, Sylvester Okwunodu Ogbechie, Léa Saint-Raymond, and Masako Yamamoto.
Die Provenienz der Kultur
Von der Trauer des Verlusts zum universalen Menschheitserbe
Die Frage nach der Herkunft von Kunstwerken und Artefakten ist nicht erst seit dem Streit um die Ausrichtung des Humboldt Forums in Berlin höchst umstritten. Bénédicte Savoy plädiert im Umgang mit Kunst für eine radikal neue Perspektive, die von den Objekten, ihrer individuellen Biografie und ihrem Weg »zu uns« ausgeht. Dabei wird nicht nur ihre Herkunft transparent gemacht, sondern auch die Kolonial- und Gewaltgeschichte und darüber hinaus in zwei Wörtern die Handels- und Austauschbeziehungen und die wissenschaftlich begründete Neugier, die sie ins Museum brachten. Entgegen der Abschottung aus Angst vor Restitutionen kann ein solcher Blick zusammenführen und zur Idee eines gemeinsamen Welterbes beitragen.
Nofretete
Eine deutsch-französische Affäre 1912–1931
Im Dezember 1912 wurde in Ägypten die etwa 3300 Jahre alte Büste der Nofretete von dem deutschen Archäologen Ludwig Borchardt ausgegraben. 1913 kam sie nach Berlin. Derzeit ist das Porträt der Ehefrau des Pharaos Echnaton die Hauptattraktion im Berliner Neuen Museum. Die Rückgabe der Nofretete an Ägypten wird seit 1925 regelmäßig gefordert, zuletzt mit zunehmendem Druck durch Zahi Hawass, den Generalsekretär der ägyptischen Altertümerverwaltung in Kairo. Nun bringt ein vor zwei Jahren in Paris neu entdecktes Aktenkonvolut überraschende Erkenntnisse zutage: Der bis heute andauernde Streit ist eine Folge der deutsch-französischen Feindschaft im und nach dem Ersten Weltkrieg. Das Buch von Bénédicte Savoy bietet eine kommentierte deutsch-französische Edition der Akte »Nofretete« der französischen Altertümerverwaltung in Kairo als Beitrag zur historischen Transparenz und Versachlichung einer weitestgehend emotional geführten Diskussion. Eine ausführliche Einleitung skizziert den historischen Rahmen dieses »Grabenkrieges« um die ägyptische Schönheit und stellt eine zentrale Frage in den Mittelpunkt: Wie steht es um die Verantwortung Europas im Umgang mit dem in der Kolonialzeit erworbenen Eigentum?
Afrikas Kampf um seine Kunst
Geschichte einer postkolonialen Niederlage
Schon vor 50 Jahren kämpfte Afrika um seine Kunst, die während der Kolonialzeit massenweise in europäische Museen gelangt war. Und es fand durchaus Unterstützung im Westen. Am Ende jedoch war der Kampf nicht nur vergebens, er wurde auch erfolgreich vergessen gemacht. Auf der Grundlage von unzähligen unbekannten Quellen aus Europa und Afrika erzählt Bénédicte Savoy die gespenstische Geschichte einer verpassten Chance, einer Niederlage, die heute mit umso größerer Wucht auf uns zurückschlägt. Afrikas Bemühungen um seine in der Kolonialzeit nach Europa verbrachte Kunst sind keineswegs neu. Schon bald nach 1960, als 18 ehemalige Kolonien die Unabhängigkeit erlangten, wurde von afrikanischen Intellektuellen, Politikern und Museumsleuten eine ungeheure Dynamik in Gang gesetzt. In ganz Europa suchten daraufhin Politikerinnen und Politiker, Journalisten, Akademiker und einige Musemsleute einen Weg, afrikanische Kulturgüter im Sinne einer postkolonialen und postrassistischen Solidarität zurückzugeben. Die Argumente aber, mit denen andere versuchten, die Forderungen aus Afrika zu entkräften und Lösungen zu verhindern, ähneln auf frappierende Weise denen von heute. Schließlich verlief alles im Sand. Bénédicte Savoy verfolgt den postkolonialen Aufbruch und sein Ersticken und fragt, welche Akteure, Strukturen und Ideologien damals dafür sorgten, dass das Projekt einer geordneten, fairen Rückgabe von Kulturgütern traurig scheiterte
Die Frage nach der Herkunft von Kunstwerken und Artefakten ist nicht erst seit dem Streit um die Ausrichtung des Humboldt Forums in Berlin höchst umstritten. Bénédicte Savoy plädiert im Umgang mit Kunst für eine radikal neue Perspektive, die von den Objekten, ihrer individuellen Biografie und ihrem Weg zu uns ausgeht. Dabei wird nicht nur ihre Herkunft transparent gemacht, sondern auch die Kolonial- und Gewaltgeschichte und darüber hinaus in zwei Wörtern die Handels- und Austauschbeziehungen und die wissenschaftlich begründete Neugier, die sie ins Museum brachten. Entgegen der Abschottung aus Angst vor Restitutionen kann ein solcher Blick zusammenführen und zur Idee eines gemeinsamen Welterbes beitragen.
Beute
Eine Anthologie zu Kunstraub und Kulturerbe
Die Frage der Restitution geraubter und enteigneter Kulturgüter ist nicht neu, es handelt sich vielmehr um eine Frage, die unweigerlich mit allen Kriegen in der Menschheitsgeschichte und den damit einhergehenden wechselnden Herrschafts- und Besitzverhältnissen verknüpft ist - und über die sich Intellektuelle und Autoren aller Zeiten und Kulturen den Kopf zerbrochen haben. Schon der antike Geschichtsschreiber Polybios tritt vehement gegen die Zurschaustellung erbeuteter griechischer Kunst in Rom auf, Cicero stellt die Frage, ob die Ankäufe eines sizilianischen Statthalters ohne Zwang vonstattengegangen seien. Auch Petrarca und Goethe haben zu dieser Frage Stellung bezogen, ebenso wie Victor Hugo und Emil Nolde. Bis hinein in die Gegenwart, über Aimé Césaire und François Mitterrand zu Aminata Traoré reichen die rund sechzig Quellen, die in diesem Band abgedruckt, kontextualisiert und analysiert werden. Sie machen deutlich: Europas Kunstsammlungen müssen sich der Frage der Provenienz stellen, wenn sie weiterhin als Stätten des Kulturtransfers und der Wissensvermittlung gelten wollen - und nicht als Orte der hegemonialen Machtdemonstration
Mars & Museum
- 317 pages
- 12 hours of reading
"Die Gefährdung von Kulturgütern in Kriegsgebieten ist ein Thema von erschütternder Aktualität. Auffallend sind dabei zahlreiche Parallelen zwischen der heutigen Situation und den Kriegen des 20. Jahrhunderts. In der Geschichte der Europäischen Museen stellte zunächst der Erste Weltkrieg einen bedeutenden Einschnitt dar. Aufgrund von Zerstörungen und Evakuierungen vieler Sammlungen war der Museumsbetrieb oft jahrelang unterbrochen oder gestört. Das Personal war mit völlig unbekannten Aufgaben wie den Transport- und Lagerungsbedingungen für groβe Mengen Sammlungsgut konfrontiert. Während Neuerwerbungen erschwert blieben, eröffneten militärische Besatzungen ungeahnte Handlungsräume. Die unmittelbare Nachkriegszeit bot dann die Möglichkeit für Reformen und Umbauten sowie für eine Neuordnung der europäischen Museumsbeziehungen. Die im Band versammelten Beiträge beleuchten erstmals vergleichend und transnational das Schicksal von Museumsbauten, von Sammlungen sowie des Museumspersonals im Ersten Weltkrieg."--Back cover
"Vom Faustkeil zur Handgranate"
- 178 pages
- 7 hours of reading
Wer erinnert sich heute noch an die zahlreichen Dokumentarfilme, die zwischen 1934 und 1939 in den Berliner Museen, ihren Depots und Restaurierungswerkstätten gedreht und überall in Europa, von Venedig über Rom, Paris und London, mit großem Erfolg gezeigt wurden? Als zeitgeschichtliche Zeugnisse beleuchten sie nicht nur die ästhetische und politische Verortung der Berliner Museen zwischen nationalsozialistischer Propaganda und Experimentieren mit kinematographischen Mitteln. In ihrer Art für die deutsche Museumslandschaft einzigartig zeigen sie zudem am Beispiel Berlins das Museum als historisch gewachsenen Ort des kulturellen Konsums und des technischen Konservierens von Kunstwerken. Lange galten die Filme als verschollen. Bénédicte Savoy hat sie wiederentdeckt und geht in diesem Buch ihrer Geschichte nach.
