Auch wenn sie es manchmal nicht zugeben: Die meisten Kinder und Jugendlichen mögen Geschichten. Geschichten haben eine tröstende, von eigenem Kummer ablenkende Funktion. Sie vermitteln die beglückende Erfahrung, in fremde, phantastische Welten entführt zu werden, an dem Leben mutiger Helden teilzuhaben oder sich in diese hineinversetzen zu können. Sie erregen Mitgefühl oder Bedauern, wenn den Hauptfiguren der Geschichte etwas zustößt oder sie sich in brenzligen Situationen enttäuschend kleinherzig verhalten. Bislang wird Kinder- und Jugendliteratur kaum im beraterisch-therapeutischen Kontext benutzt. Völlig zu Unrecht, wie Barbara Bräutigam deutlich macht. Denn die Arbeit mit Kinder- und Jugendbüchern eröffnet die Möglichkeit, komplexe und mehrdeutige Geschichten zu vermitteln, die durch ihr identifikatorisches und projektives Potenzial zur kognitiven Perspektiverweiterung beitragen, emotionale Prozesse anregen sowie die Fähigkeit zur Symbolisierung fördern können. Es gibt also viele gute Gründe, Ronja Räubertochter, Harry Potter, Pippi Langstrumpf und andere beliebte literarische Figuren in die Therapie- und Beratungszimmer zu holen.
Barbara Bräutigam Books






Fallbuch der Systemischen Therapie mit Kindern und Jugendlichen
- 226 pages
- 8 hours of reading
Die systemische Therapie mit Kindern und Jugendlichen wird in 16 Fallberichten von erfahrenen Therapeuten beleuchtet. Diese Berichte umfassen eine Vielzahl von Altersgruppen und Therapieanlässen, darunter Angststörungen, Traumafolgestörungen und Autismus. Die Autoren teilen ihre spezifischen Ansätze und die entscheidenden Therapiefaktoren wie Haltung, Setting und Methoden. Der Band zielt darauf ab, auch Nichtsystemikern einen klaren Einblick in die Überlegungen und den Prozess der Therapie zu geben, wodurch ein anschauliches und lehrreiches Bild systemtherapeutischen Handelns entsteht.
Der ungelöste Schmerz
Perspektiven und Schwierigkeiten in der therapeutischen Arbeit mit Kindern politisch verfolgter Menschen
Kinder politisch verfolgter Menschen sind potentiell gefährdet, unter einer sekundären Form der Traumatisierung zu leiden. Diese Kinder weisen erhebliche Risikofaktoren in Bezug auf ihre psychosoziale und emotionale Entwicklung auf. Barbara Bräutigam untersucht therapeutische Vorstellungen und Therapiekonzepte, die auf die Behandlung der Auswirkungen politischer Repression auf Familien und insbesondere auf deren Kinder abzielen. Sie erörtert Möglichkeiten und Schwierigkeiten des praktischen therapeutischen Umgangs mit den betroffenen Kindern. Mittels methodisch unterschiedlicher qualitativer Untersuchungen entwickelt die Autorin Ideen für die Weiterentwicklung bzw. Modifizierung bestehender Therapiekonzepte.
Fluchtgeschichten
Literarische Begegnungen mit Flucht und Migration
Poetische Texte geben alternative Einblicke in Phänomene wie Migration, Flucht und Exil. Sie sind deshalb eine kraftvolle sowie unterstützende Methode für Fachkräfte, die mit geflüchteten Menschen arbeiten. Neben Unterhaltung bietet Literatur auch Erfahrungen, wie sich Alterität und Empathie entfalten. Kinder lernen in der Konfrontation mit literarischen Texten, ein Interesse für das Anderssein und das Fremde zu entwickeln und gleichzeitig wird ihr Einfühlungsvermögen für andere Lebewesen und -welten gestärkt. Wird ein kulturell und gesellschaftlich so bedeutsames Thema wie Flucht und Migration literarisch gespiegelt, bekommen es die Aufnehmenden und Sesshaften anders, als es Zahlen und Daten vermögen, nähergebracht, so Barbara Bräutigam. Die einzigartigen Möglichkeiten der Introspektion und des direkten Einblicks in die Innenwelten der Protagonisten machen Literatur zu einem reflexiven Medium par excellence: Erkenntnis ist garantiert. Barbara Bräutigam zeigt anhand von sieben ausgewählten Gegenwartsromanen der jüngeren Vergangenheit, welcher Gewinn in der Lektüre für die aufnehmende Gesellschaft steckt.
Soziale Arbeit studieren Diese Einführung vermittelt Grundkenntnisse der Psychologie, die für Studierende der Sozialen Arbeit relevant sind: Entwicklungspsychologie, Sozialpsychologie, Familien und Erziehungspsychologie, Klinische Psychologie, Methodische Kompetenzen und Interventionsformen, Schulpsychologie etc. bis hin zu Fragen der Psychotherapie und Sozialpädagogischen Familienhilfe. Dabei wird insbesondere unter Einbeziehung zahlreicher Fallbeispiele reflektiert, wie Psychologie Soziale Arbeit beeinflusst.