Theater* in queerem Alltag und Aktivismus der 1970er und 1980er Jahre
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Der Titel des Bandes verwendet den Gender-Sternchen, um die Offenheit des Theaterbegriffs für verschiedene, teils widersprüchliche Vorstellungen zu betonen und die Verbindung von Theater mit queerer Kultur und Theorie hervorzuheben. Ziel ist es, einen ersten Überblick über ein bisher wenig beschriebenes Feld zu geben. Die Beiträge dokumentieren die vielfältigen theatralen Auseinandersetzungen mit Sexualität und Geschlecht in den westdeutschen Emanzipationsbewegungen, die zur Herausbildung der freien Theaterszene beitrugen und wichtige ästhetische sowie politische Referenzpunkte für zeitgenössische Theater-, Tanz- und Performancepraxis darstellen. Zudem werden die Auseinandersetzungen mit Geschlecht und Sexualität im künstlerischen und gesellschaftlichen Underground der DDR thematisiert. Ein weiterer Fokus liegt auf der Travestie- und Cabaret-Kultur, um die Bedeutung des Theaters für Trans*-Personen dieser Zeit zu verdeutlichen. In wissenschaftlichen Beiträgen, Zeitzeug*innen-Interviews und durch die Veröffentlichung bislang unveröffentlichten Quellenmaterials werden unterschiedliche Aspekte dieser Zeit beleuchtet und queere Methoden sowie Perspektiven erprobt, die in der deutschsprachigen Theaterwissenschaft bisher ein Forschungsdesiderat darstellen.
