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Heinrich Lüssy

    Bühlstraße
    Letzte Bilanz
    In Carmens Bar
    Egons erste Hose
    Die Krise der Neuzeit oder das Drama der prometheischen Selbstsetzung
    Die Krise der Neuzeit oder das Drama der prometheischen Selbstsetzung 3
    • Im Spiegel und auch Zerrspiegel der Erinnerung eines Siebzigjährigen entrollt sich das zeitlose Drama von erotischer Anziehung und gesellschaftlichen Zwängen, von Liebe, Ehe, Treuebruch. Es geht um die Geschichte dreier Paare, die im Zusammenhang mit einem Hausbau in gefährliche (wahlverwandtschaftliche) Nähe zueinander geraten und in die der erzählende Protagonist sich noch immer verstrickt weiß, obschon inzwischen dreißig Jahre vergangen sind. Weil Erinnerungen daran sich immer wieder störend in seine Gegenwart einmischen, hat er den Entschluss gefasst, schreibend Rechenschaft darüber abzulegen. Denn als Betriebsökonom und erfolgreicher Immobilienmakler ist er es gewohnt, unliebsame Vorgänge kurzerhand dadurch zu erledigen, dass er sie bilanziert und archiviert. Doch diesmal versagt diese Lebensstrategie. Im zweiten Teil des Romans wird die Weise, wie der Ehemann, Familienvater und Bauherr die Dinge darstellt, von weiblicher Seite her relativiert. Dem Leser bleibt es überlassen, die beiden Ansichten gegeneinander abzuwägen und selber Bilanz zu ziehen.

      Letzte Bilanz
    • Die Bühlstraße ist der Schauplatz, auf dem der vierjährige Franz sich in seine Rolle unter Altersgenossen einübt. Von Beginn an hat er es schwer, denn sein 'Franzosenbéret' und das ungeschlachte hölzerne Dreirad, das er mitbringt, stempeln ihn zum Außenseiter. Dazu kommt, dass ihm nach der Geburt des Bruders von Seiten der Eltern nicht mehr dieselbe Aufmerksamkeit wie vorher zuteil wird. Eigentlich hätte Franz gerne eine Schwester gehabt. Die 'Kinderszenen' handeln zwar von einem Kind, doch sind sie so wenig kindlich wie Schumanns Klavierstücke unter demselben Titel. Schlaglichter der Erinnerung vergegenwärtigen Anlagen und Anfänge eines Charakters, dessen Entwicklung und Schicksal sich bereits abzeichnen. Die 'Kinderszenen' wird verstehen, wer sich selber im Kind, das man einmal war, zu erkennen vermag. Heinrich Lüssy hat seine Kinderszenen in Winterthurer Mundart geschrieben. Jeweils auf der linken gegenüberliegenden Buchseite des Mundarttextes liest man dessen Übertragung ins Schriftdeutsche.

      Bühlstraße