Toni Jost Books





Die Arbeit untersucht Henry David Thoreaus Einfluss auf die Diskussion über zivilen Ungehorsam, der oft auf seine Rolle als dessen Vater reduziert wird. Sie argumentiert, dass Thoreau ein breites Spektrum an Widerstandsformen zulässt, von Steuerverweigerung bis hin zu gewaltsamen Aktionen. Anhand von Beispielen wie Mahatma Gandhi und Theodore Kaczynski wird der moralische Unterschied zwischen gewaltfreiem und gewaltsamem Widerstand beleuchtet. Thoreaus Gedanken entziehen dem Begriff der Moral seine normative Bedeutung und betonen die Rolle des individuellen Gewissens bei der Bewertung gesellschaftlicher Normen.
Ernst Blochs Werk wird als bedeutendes Beispiel für die Verbindung von Politik und Theologie im 20. Jahrhundert analysiert, insbesondere wie religiöse Fragen politisch neu interpretiert werden. Der Aufsatz zeigt, dass Bloch seine Philosophie als politischen Auftrag verstand und sich aktiv in das politische Geschehen einmischte. Anhand der Messiasfigur verdeutlicht er, wie diese humanisiert und politisiert wurde, wodurch sie kaum von einem charismatischen politischen Führer zu unterscheiden ist. Zudem wird auf Blochs ambivalente Haltung zum Individuum und seine potenziell totalitären Denkansätze hingewiesen.
Die Arbeit untersucht die Rolle des Staates in der sächsischen Industrialisierung des 19. Jahrhunderts und stellt die These auf, dass Sachsen eine Laissez-faire-Politik verfolgte, die die wirtschaftliche Entwicklung begünstigte. Im Kontext des Wettbewerbs mit England und Preußen wird analysiert, ob der Staat die Rückständigkeit der heimischen Wirtschaft erkannte und ob die sächsische Wirtschaftspolitik den Kriterien des Laissez-faire entsprach. Dabei werden direkte und indirekte Fördermaßnahmen sowie die bewusste Entscheidung der Obrigkeit thematisiert.
Die Studienarbeit untersucht die Erklärungskraft neorealistischer Ansätze (Waltz, Walt, Schweller) anhand der Kooperation Ungarns und Rumäniens mit dem Deutschen Reich im Zweiten Weltkrieg. Sie analysiert Aspekte wie Bandwagoning und Balancing sowie die Dynamik von Freiwilligkeit und Zwang in dieser Beziehung.