Pfadabhängigkeit und Recht
Rechtswissenschaftliche Rezeption eines sozialwissenschaftlichen Konzepts. Zugleich ein Theorieangebot zur Erklärung informeller Strukturbildung im Recht
Der Begriff der "Pfadabhängigkeit" wird in der juristischen Literatur oft metaphorisch verwendet, während er in den Gesellschaftswissenschaften zur Erklärung institutioneller Entwicklungsprozesse dient. Nico Schröter untersucht, wie dieses Konzept in der Rechtswissenschaft fruchtbar gemacht werden kann, um informelle Strukturen im Recht besser zu verstehen. Er argumentiert, dass Pfadabhängigkeit die Stabilität von judikativen Standards und rechtsdogmatischen Sätzen erklären kann und Einblicke in deren Wandel bietet. Dadurch adressiert die Rezeption des Konzepts bestehende Theoriedefizite in der Erklärung rechtlicher Phänomene.
