Günter Lorenzl Books




Der deutsche Agrarsektor steht unter Anpassungsdruck durch technologische Entwicklungen und die Globalisierung der Märkte, insbesondere der bäuerliche Familienbetrieb. Trotz der hohen Subventionierung scheint die Öffentlichkeit wenig gestört zu sein. Die Beiträge des Buches bieten konzeptionelle Erklärungen für die Wertschätzung des Landbaus aus städtischer Perspektive. Sie beleuchten den kulturellen Hintergrund von Agrikultur, Natur und Nahrung und untersuchen die mentalen Zugänge zur Landschaft, einem wichtigen Produkt des Landbaus. Zudem wird das Landleben aus feministischer Sicht kritisch reflektiert. Ein Beitrag thematisiert die Glorifizierung des Bauerntums durch die Nazis. Die unterschiedlichen Perspektiven zeigen, dass eine langfristige, mentalitätsgeschichtliche Analyse des deutschen Landbaus zu einem besseren Verständnis des agrarpolitischen Klimas führen kann. Der schrumpfende Agrarbereich, der von Marktkräften beeinflusst wird, sollte als Kulturphänomen ernster genommen werden. Die einzelnen Beiträge behandeln Themen wie die Bedingungen der Landbaukritik, die Beziehung zwischen Landbau und Metropolis, historische Semantik des Kulturbegriffs, Wahrnehmung von Landschaft, ästhetische Erlebensweisen, Identität und Image im Landtourismus, ökofeministische Positionen und die Sicht auf Bauern und Bäuerinnen aus städtischer Perspektive.