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Rainer Juriatti

    November 24, 1964
    Strandschatten
    Die werten Herren
    Die Abwesenheit des Glücks
    Rama Suri
    Spaghettifresser & Die werten Herren. Essays
    Die gedehnte Zeit
    • Patter zählt, schätzt. Die Maße seiner Zelle, die Zeit, die vergeht. Abzählen, abschätzen, das ist alles, was er tun kann in seiner Zelle, in der er seit sieben Monaten einsitzt. Was er getan hat, weiß er. Er hat einen Mann getötet und bald werden sie ihn dafür schuldig sprechen. Juriattis zweiter Roman ist der Versuch, den fragilen Begriffen der Schuld, der Wirklichkeit und der Verantwortung zu begegnen, seine Besonderheit liegt im langsamen und intelligenten Perspektivwechsel, dem allmählichen Verschieben der Wahrnehmung. „Schuldig“, sagt Patter. Als der Richter fragt, wie er sich bekenne. Schuldig ja, aber woran? Juriattis Roman ist mehr als das Protokoll eines Verbrechens, es ist auch die Geschichte eines jungen Mannes, der mit sich selbst, seiner Verantwortung für sich und andere und seinem Platz in der Gesellschaft hadert.

      Die gedehnte Zeit
    • Rainer Juriatti präsentiert in zwei Essays die gesellschaftliche Wahrnehmung von Migranten und die Mechanismen rechtspopulistischer Politik. Er folgt der Spur seines Großvaters aus dem Trentino und reflektiert persönliche Beobachtungen. Beide Werke wurden 2020 von Juriatti in seinem eigenen Verlag neu aufgelegt.

      Spaghettifresser & Die werten Herren. Essays
    • Nicht jede Schwangerschaft endet mit der Geburt eines gesunden Kindes, mit dem großen Glück als Familie – oft stirbt ein Kind vor, während oder kurz nach der Geburt. Aber auch dieses Kind ist auf seine Art ein Teil der Familie. Seine Eltern und Geschwister leben nun mit einem Sternenkind, wie diese Kinder genannt werden. Rainer Juriatti ringt seit über zwanzig Jahren darum, seiner Liebe, seiner Trauer, seinem Schmerz, seinem Hadern eine Form zu geben, seit über zwanzig Jahren versucht er, seine Erfahrungen, die ihn und seine Familie an ihre Grenzen geführt haben, ohne Kitsch, ohne Betroffenheit, ohne Bitternis zu erzählen. Das nun ist die Geschichte seiner Sternenkinder, besonders seines viel zu früh geborenen und gestorbenen Sohnes – Pablos Geschichte.

      Die Abwesenheit des Glücks
    • Am Beginn des neuen Essays von Rainer Juriatti steht Bedrückung: »Bedrückend die Idiotie mancher Kandidaten, die sich der Präsidentenwahl 2016 stellten.« Als man im Süden Österreichs begann, sich Waffen zu besorgen, begann Juriatti zu schreiben. Im Kern des Essays steht der Monolog eines Delinquenten, der eine Frage beantwortet: Was geschieht, wenn rechtspopulistische Parteien sich durchsetzen? Es begegnen uns altbekannte Fratzen, die zumeist rechte Propagandamaschinen leiten. Sie kennen rhetorisch kein Erbarmen, andere Parteien werden als „linke Gesinnungsstasi“ und „Freudomarxisten“ bezeichnet. Ihr Ziel ist eine grundlegende Neuordnung der Gesellschaft, damit rechtfertigen sie jegliche Form des Übergriffs. Zugleich geraten international Krisenherde in Bewegung, und das hilft rechtspopulistischen Gruppierungen in vielen europäischen Ländern – Gruppierungen, die sich gegen das herrschende System richten und Nationen fordern, die ihre Bevölkerungen vor Migranten, vor allem aber vor dem Islam beschützen sollen.

      Die werten Herren
    • Schatten sind es, die den Fotografen Moritz auf seiner Reise in die Normandie begleiten. Da ist seine Frau Marisa, für die er Bilder machen soll, da ist sein Sohn, dessen Tod er zu verantworten hat. Und da sind der mürrische Schwiegervater und die schweigende Schwiegermutter, „jene Frau, die all die Jahre hindurch immer ein Rätsel geblieben war für Marisa und damit auch für ihn. Ausgerechnet diese Frau schien die Geschichte zu überleben.“ Moritz’ Bilder sollen ein letzter Liebesdienst werden – für Marisa, deren Leben an einem Tag vor zehn Jahren gelöscht wurde. Und so reist Moritz an die Orte des Erinnerns an den D-Day, jenen Tag, den seine Frau als den blutigen Wendepunkt des Nationalsozialismus bezeichnet hatte, jenen Tag, an dem das Reich ihrer Mutter zusammenzustürzen begann. Moritz’ Reise wird zur Fahrt in seine eigene Liebesgeschichte und mitten in die blutigen Phantomschmerzen des Nationalsozialismus.

      Strandschatten
    • Lachdiebe

      • 161 pages
      • 6 hours of reading

      Graz. Stadt von Sacher-Masoch. Privat gescheitert, beruflich etabliert, nimmt ein Mann Anfang vierzig das Angebot einer Redaktion an und zieht als Fotograf und Bildbearbeiter in die für ihn neue Stadt. Der Versuch, mit seinem geografischen Wechsel ein neues Leben zu beginnen, entpuppt sich als fataler Trugschluss. Während tausende Bilder (der Welt) über seinen Bildschirm gleiten, zerstreut er sich mehr und mehr in belanglosen Frauenbekanntschaften und virtuellen Freundschaften in sozialen Netzwerken und verliert nach und nach den emotionalen Bezug zur Realität. Präzise und nüchtern erzählt, zugleich bissig und zum Teil bitterböse in der Betrachtung der Welt.

      Lachdiebe
    • Die Zeit zwischen Kindheit und Erwachsenwerden. Verzweiflungszeit vieler Eltern. Marie Bender beendet ihre Kindheit abrupt. Nach einem Streit verschwindet sie drei Tage. Kehrt zurück, verschwindet, kehrt zurück. Trifft Menschen, die Einfluss auf sie haben. Wird schwanger. An mancher Abzweigung nimmt sie den falschen Weg. Muss mit behördlicher Auflage in eine Beratungsstelle gehen. Eines Tages will sie mit ihrem kleinen Sohn ohne elterliche Fürsorge leben. Endgültig. Zu einem Zeitpunkt, da sie längst schwer suchterkrankt ist. Als eines Nachts ihr Freund auf ihr liegt und sie nicht weiß, wie er dort hingekommen ist, erkennt sie, dass sie etwas unternehmen muss. Marie nimmt die Gespräche mit einem Sozialberater wieder auf. Virtuos gelingt es Rainer Juriatti in seinem Erstling, verschiedene Erinnerungsstufen und innere Monologe, Briefe und Fragmente in knapper, prägnanter Sprache ohne belehrende Töne aufgehen zu lassen. Realitätsnah werden in Echtzeit 47 Minuten und 11 Sekunden aus dem Leben der Marie Bender erzählt. Diese Ebene verflicht der Autor mit Briefen der Eltern, mit denen Marie nicht mehr spricht, und den Gesprächen mit dem Berater, die jedoch erst „später, viel später“ geführt werden. Marie liebt ihren Sohn Leo, und doch: die Schlinge der Abhängigkeit wird enger. Schafft sie schließlich den Weg zurück zu ihrem Kind?

      47 Minuten und 11 Sekunden im Leben der Marie Bender
    • Unsere Welt scheint zu bestehen aus den Bewohnern des reichen Teils mit den Annehmlichkeiten Wohnung, Arbeit, Essen – und dem Rest, der auch gerne im reichen Teil leben würde. Und so machen sich Menschen auf den Weg, um etwa in Österreich ihre miserablen Chancen auf eine menschenwürdige Zukunft zu verbessern. Was manchmal in den Hintergrund gerät, ist die Tatsache, dass Migration keine nur heutige Erscheinung ist, wo die westlichen Länder meinen, sich abschotten zu müssen gegen die Zuwanderer von außen. Rainer Juriattis Urgroßvater war einer der Trentiner, die sich im 19. Jahrhundert in Vorarlberg ansiedelten. Juriatti erzählt in seinem Essay von Menschen, die eine neue Heimat suchen (müssen). Die dort nicht willkommen sind. Die sich durchschlagen. Die vielleicht ihr Glück finden. Aber vielleicht auch nicht. Eindringlich, engagiert und aufrüttelnd! Mit einem Vorwort von Dr. Josef Concin.

      Spaghettifresser oder: Migranten im Gehege der Duldung