Am 3. Oktober 1990, vier Tage vor ihrem 41. Jahrestag, hörte die DDR auf, als Staat zu existieren. In den Köpfen der Menschen lebt die Erinnerung an das, was war, immer noch fort – im Osten wie im Westen. Um die Zukunft zu gestalten, bedarf es dieser Erinnerung, die frei von neuen oder alten Legenden sein sollte. Ulrich Mählert skizziert, die Geschichte der DDR in den Grundlinien, aber mit sicherem Blick für wesentliche Details
Ulrich Mählert Books







Musik und Ethik
Ansätze aus Musikpädagogik, Philosophie und Neurowissenschaft
- 146 pages
- 6 hours of reading
Welche ethischen Funktionen hat Musik bzw. Musizieren? Eignen sie sich zur moralischen Erziehung oder bergen gar Gefahren ob ihrer emotionalen Wirkungen? Inwiefern kann Musizieren zu einem guten Leben beitragen? Diese alten Fragen scheinen in Zeiten omnipräsenter Musik und ihr zugewiesener Heilsbringerqualitäten aktueller denn je. Der Sammelband versucht die Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven zu beantworten. Er führt aktuelle Positionen aus der Musikpädagogik, Philosophie sowie Neurowissenschaft zusammen und möchte zum weiteren Nachdenken über Musik und Ethik anregen. Einen Schwerpunkt bilden Überlegungen, die sich mit einem (neuen?) musikpädagogischen Selbstverständnis auseinanderSetzen. Jetzt reinlesen: Inhaltsverzeichnis(pdf)
Aufarbeitung
Die DDR in der Erinnerungskultur. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung / Coming to Terms with the Communist Past in Germany. Companion volume to the eponymous exhibition
Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2022
Schwerpunkt: Konservatismus und Autoritarismus im Staatssozialismus
Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2024
Schwerpunkt: Wettlauf der Wohlfahrtssysteme: Sozialpolitik im Kalten Krieg
Zu DDR-Zeiten war die Freie Deutsche Jugend ein bedeutender Verband mit zwei Millionen Mitgliedern, der viele Bürger als Heranwachsende prägte. Erinnerungen an Gemeinschaftserlebnisse sind eng mit der FDJ verbunden. Ein Jahr nach der Wende blieb nur eine kleine linke Splittergruppe übrig. Das fünfzigjährige Jubiläum am 6. März 1996 in Berlin wurde zum Veteranentreffen. Die einst stolze „Kaderschmiede“, die die Partei, den Staat und die Armee mit Führungsnachwuchs versorgte, verlor schnell an Bedeutung. Historisch betrachtet zeigt die FDJ ein anderes Bild als in Memoiren und Erinnerungen von Zeitzeugen. Besonders zur Gründerzeit existieren zwei schwer miteinander vereinbare Lesarten: einerseits als selbstbestimmte, pluralistische Gemeinschaft junger Menschen, die einen demokratischen Weg aus den Trümmern des Hitlerreichs suchten; andererseits als ferngesteuertes Instrument kommunistischer Machtpolitik. Wer wie ich das Kriegsende und die Anfänge einer neuen Gesellschaftsordnung erlebte, wird sich eher mit der ersten Lesart identifizieren. Ich erinnere mich gut an die schockierenden Erlebnisse, die mein Leben veränderten und mich, obwohl ich im Westteil Berlins lebte, zur FDJ führten.
Die Stabilität autoritärer Ordnungen beruht auf ihrer Fähigkeit, Kontrolle auszuüben und tatsächliche oder vermeintliche Gegner zu unterdrücken. Nach Stalins Tod 1953 bedienten sich kommunistische Regime unterschiedlicher Methoden der Herrschaftssicherung, die sich im Laufe der Zeit veränderten: Setzten sie anfangs zumeist weiterhin auf Terror und Willkür, wurden Repressionen und Kontrollmechanismen später zunehmend »verregelt«. Die Beiträge des Jahrbuches für Historische Kommunismusforschung 2023 beschreiben, auf welche Weise Ordnungen in staatssozialistischen Gesellschaften durchgesetzt und gefestigt wurden. Im Zentrum stehen die Jahrzehnte nach dem Tod Stalins bis in die frühen 1980er-Jahre. In dieser Phase nahmen Repressions- und Kontrollpraktiken neue Formen an. Denn alle spätsozialistischen Regime konnten die innergesellschaftliche Stabilität nur aufrechterhalten, indem sie begrenzte Formen der Partizipation zuließen. Derartige Zugeständnisse verlangten jedoch nach einer Professionalisierung von Kontrollmechanismen, damit aus Stimmungen und Meinungen kein offener Widerstand erwuchs.
