Wouter Bisch ist ein in die Jahre gekommener Revierjäger. Er kennt die Wälder in der abgelegenen Gegend rund um Vierheilig und Altglück, hat dort zahlreiche Jagdgäste geführt. Nach dem Verlust seines Sohnes sind sie für ihn Rückzugsort geworden. Doch durch den Bau des Warenlagers eines Internetversandriesen wird sich die Region von Grund auf verändern. Auch Karl Frühreich ist von den Umwälzungen betroffen. Dann kehrt sein Bruder Thies nach 14 Jahren überraschend in das Elternhaus zurück, im Schlepptau eine junge Frau namens Monique und einen Koffer voller Geld. Karl verfällt Monique vom ersten Moment an. Totgeschwiegene Verletzungen und alte Rivalitäten brechen auf. Die Wege der drei Männer kreuzen sich, und es entsteht eine Dynamik, die keiner mehr Kraft oder Willen hat aufzuhalten.
Krimibestenliste - Platz 4! „Die düstere Provinzgeschichte von verlorenen Träumen, Gewalt und Tod ist bislang eindeutig der stärkste deutsche Krimi des Jahres.“ WAZ „Der oft allzu biedere deutsche Kriminalroman braucht solche Figuren, braucht solche Geschichten.“ Marcus Müntefering, Spiegel online Ein moderner Noir — für alle Fans von großer Spannungsliteratur, geschrieben in den Zeiten von True Detective und Breaking Bad Ein Exsöldner, ein geplatzter Drogendeal und ein junges Mädchen: Altglück ist ein verlassenes Nest in der Nähe der belgischen Grenze, hier träumt es sich schlecht vom sozialen Aufstieg. Achim, der Tankstellenbesitzer, heuert bei der Lokalgröße Falco an und steigt gemeinsam mit seinem Knacki-Kumpel in den Drogenhandel ein. Seine letzte Chance auf ein gutes Leben, glaubt er — für sich, seine Geliebte und deren Tochter Marie. Doch ein Mann droht alles kaputtzumachen: Richard Dunkel, Exsöldner. Um über die Runden zu kommen, arbeitet er als Security für eine Chemiefirma. Eines Nachts stößt er dort auf Achims Drogenversteck. Er setzt Falco und Achim mächtig unter Druck — und bringt so, ohne es zu wollen, Marie in tödliche Gefahr. „Es geht um Drogen und letzte Träume, um kleine Leute, die einmal groß sein möchten (...) Mit Dunkel ist nicht gut Kirschen essen, vor allem dann, wenn Gesetze gebrochen werden. Ein schnörkelloses Debüt, das neugierig macht auf das, was von Sven Heuchert in Zukunft noch kommen mag.“ Volker Albers, Hamburger Abendblatt „All das fügt sich zu einer sehr harten, sehr unlieblichen und sehr genauen Story zusammen über Überleben und Anstand unter denen, über die keiner spricht. Raymond Chandler forderte einst, der Kriminalroman solle auf der Straße und unter den einfachen Leute spielen. Hier ist einer.“ Tobias Gohlis, Die Zeit
"Er sitzt auf der Hollywoodschaukel, die sich nicht bewegt, die stillsteht. Ich spüre das kurz geschnittene Gras unter meinen nackten Füßen. Er lächelt, als ich mich neben ihn setze. Der Plastiküberzug der Kissen drückt sich kalt gegen meinen Rücken. Ich atme den Rauch seiner Zigarette ein. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen. Die Glühbirne gibt ein leises Summen von sich, und irgendwo draußen in der Dunkelheit bellt ein Hund." Ein Trinker, der ziellos durch die Nacht fährt, auf der Flucht vor der Vergangenheit und dem ersten Schluck. Ein Rentner, der sein Dasein in einem Billardsalon fristet, um dort ein Spiel nach dem anderen zu verlieren. Ein junges Mädchen, das sich auf der Suche nach Liebe und Zuneigung in einer düsteren Sackgasse verirrt. Sven Heuchert erzählt verknappt und prägnant. Schlaglichter, minimalistische Charakterstudien, einfühlsame Porträts, die sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Geschichten über Niederlagen, die niemand sieht, und über den Stolz, einfach weiterzumachen.
Roman | Trauerroman, Freundschaftsroman, Naturroman
„Im späten Licht rückte die Wildnis näher an sie heran. Die Grenzen von Leib und Erde verwischten. Etwas Altes wuchs zusammen.“ Jeder hat sein Bündel zu tragen, doch das Gewicht des Ganzen trägt allein die Mutter. Milla hat sich nach dem Freitod ihres Sohnes nach Kanada zurückgezogen. Sie hat ihre Spedition aufgegeben und den Mann, mit dem sie ein halbes Leben zusammen war. In einem alten Haus mitten im Nirgendwo versucht sie weiterzumachen. Sie lernt Russ kennen, einen Antiquitätenhändler, als sie einen Revolver versetzen will, den sie unter einer Treppendiele gefunden hat. Zwischen beiden entsteht etwas, das man eine Freundschaft nennen könnte, das aber zugleich mehr und weniger ist als das. Bis sich ihre Wege wieder trennen. In glasklarer Prosa erzählt Sven Heuchert die universelle Geschichte von Verlust, Trauer und Neuanfang. In einer Welt, die kein Heilsversprechen mehr bereithält, dafür aber die echte Chance, wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen.
Manchmal denke ich noch an den Mann ohne Beine, aber dann ist es, als sei es gar nicht wirklich passiert. Als sei das etwas, das mir jemand anders erzählt hat, und das ich dann jemand anderem erzähle. Es ist seltsam, aber so ist es.14 Stories in knapper, verdichteter Sprache über Verlierer und Desillusionierte, über Träumer und Vergessene. Und über Wunden, die sich nicht mehr schließen wollen.