Hellmuth Karasek Books
- Daniel Doppler







In durch persönliche Erinnerungen verknüpften Feuilletons u.a. über das damalige Lebensgefühl, Filmhits, Wirtschaftswunder, Nylonstrümpfe etc. entwirft der Spiegel-Redakteur ein lebendiges Porträt der Nachkriegszeit in Deutschland
Biographie des 1906 in Wien geborenen Hollywood-Regisseurs von seiner Jugend als Journalist in Wien bis zu seinen unvergeßlichen Filmerfolgen
Witz, Satire und die Lust an absurden Kontrasten: In seinen Glossen sieht Hellmuth Karasek der Zeit beim Vergehen zu und versucht, wenigstens die Komik festzuhalten. »Karasek ist eine Erzählernatur.« Felicitas von Lovenberg, F. A. Z. Eigentlich küsst man Kröten nicht - man schluckt sie als unangenehme Wahrheiten hinunter. Nur Frösche küsst man - im Märchen, damit sie sich in Prinzen verwandeln. Doch die Glosse verhält sich zur Realität so, als müsste ihr Autor dauernd Kröten schlucken. In Karaseks Sprachzoo existieren seltsame Wesen: lupenreine Gasprom-Demokraten, Problembären wie Bruno und Stoiber, Politiker als Kellner und Köche. Seine Glossen sind aus der Froschperspektive erzählt, nach dem lateinischen Sprich-wort: »Quamquam, sunt sub aqua, sub aqua maledicere temptant.« Das ist lautmalerisch und bedeutet: Selbst beim Unter-gehen im Wasser quaken die Frösche üble Nachrede - eben Glossen.
Alle Briefe werden historisch eingeordnet und um Biografien der Beteiligten ergänzt. Faksimiles der Originalbriefe und Porträtbilder verstärken den Eindruck der Unmittelbarkeit. Die Buchreihe „Briefe bewegen die Welt“ versammelt Briefe von Künstlerinnen, Schriftstellern, Geistesgrößen und unbekannten Autoren, von Liebenden und Verzweifelten. Im sechsten Band bleibt der Herausgeber seinem Erfolgsrezept treu, sucht jedoch seine Briefschreiber in einer besonderen Situation: dem Krieg. Die Auswahl an Feldpostbriefen spannt einen weiten Bogen vom 17. bis ins 21. Jahrhundert, vom Dreißigjährigen Krieg bis zu Einsätzen der Bundeswehr auf dem Balkan und in Afghanistan. Die Verfasser sind Menschen aus unserer Mitte, die teils noch im Einsatz stehen oder sich darauf vorbereiten. Neben der historischen Aufarbeitung enthält der Band wichtige Quellen zur Zeitgeschichte und leistet einen Beitrag zur aktuellen Diskussion um die Rolle der Bundeswehr in der Gesellschaft. Die Authentizität der Feldpostbriefe macht diesen Band zu einem berührenden Stück Sachliteratur. Die Buchreihe, die seit 2010 im teNeues Verlag erscheint, wird von der Deutschen Post und der Stiftung Lesen unterstützt. Der sechste Band „Feldpost“ entstand in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kommunikation Berlin, das die umfassendste Feldpostsammlung Deutschlands besitzt.
Der Journalist schildert sein Zusammentreffen mit berühmten Persönlichkeiten, die im Licht der Öffentlichkeit standen und stehen: u.a. Marilyn Monroe, Billy Wilder, Brigitte Bardot, Romy Schneider, Ernst Bloch, Günter Grass
Süßer Vogel Jugend oder Der Abend wirft längere Schatten
- 271 pages
- 10 hours of reading
Karasek macht den Versuch, dem Alter die Altersmilde zu nehmen, und zeigt in autobiografischen und generationsbiografischen Geschichten, dass das Leben komisch ist, gerade dann, wenn das Lachen bestenfalls sardonisch sein kann. Er erzählt von der Liebe und der Erinnerung daran, von der Wohltat und dem Schrecken des Vergessens und von der Zukunft. Komisch, poetisch, bewegend. Wer alt wird, hat Glück - schon allein weil er erlebt und erkennt, welches Unglück das Alter ist: Ein Fluch, den man zum Segen erklären muss; nichts anderes bleibt einem übrig. Wie will man auch unabwendbarem Verfall und unaufhaltsamer Zerstörung anders begegnen als mit Trotz? Oder ist der glücklicher, dem das Alter erspart bleibt? Und was ist mit den Jungen, denen eine stetig wachsende Zahl von Alten im Weg steht? Hellmuth Karasek, der »publizistische Turbokarpfen im Teich der grauen Hechte« (Gerhard Stadelmaier), sieht das Leben als Fallbeispiel - jedenfalls solange man noch aufstehen kann.
Wie wir Amerikaner wurden Glänzend erzählt und mit vielen Anekdoten gespickt lässt Hellmuth Karasek die Nachkriegsjahre wiederauferstehen. Dabei zeigt er, wie wir Deutschen zwischen völliger Zerstörung und aufkommendem Wirtschaftswunder nach einer neuen Identität suchten – und Amerikaner wurden. Erstens, um nicht Russen werden zu müssen, und zweitens, weil der »American Way of Life« so unwiderstehlich war: in Musik, Mode, Kultur und Film.
Für den elfjährigen Hellmuth endet die Kindheit abrupt: Nach Weihnachten 1944 flieht er mit seiner Familie aus Schlesien, wird 1946 nach Ostdeutschland ausgesiedelt, wo er unter dem Kommunismus eine neue Zeit der Lügen und Ängste erlebt. Mit dem DDR-Abitur in der Tasche flüchtet er Anfang der fünfziger Jahre erneut - als Student in Tübingen will er den Neuanfang im Westen wagen ? Auf der Flucht erzählt von einer wechselvollen Kindheit und Jugend, einer beeindruckenden Karriere in der Kulturbranche und einem Leben voller Gegensätze.



