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Hendrik Bergers

    Annäherung und Entfremdung deutscher und französischer sozialdemokratischer Parteien und der jeweiligen politischen Mitte. Eine didaktische Aufbereitung im Geschichtsunterricht
    Die Welfen (Welf IV.) und ihre Herrschaft in Süddeutschland am Ende des 11. Jahrhunderts
    Das Verhältnis von Kirche und Staat. "De orde palatii" von Hinkmar von Reims
    Der Fall Krupp. Ein Skandal der Homosexualität?
    Didaktisierung einer Kurzgeschichte für den Spanischunterricht am Beispiel "Un ruido extraño" von Juan Eduardo Zúñiga
    Wüstenbildung in der Sahelzone. Leitbilder der modernen Ursachenforschung
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Phys. Geogr., Geomorphologie, Umweltforschung, Note: 93%, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Sahelzone bezeichnet das Gebiet südlich der Sahara, welches durch aride und semiaride Bedingungen gekennzeichnet ist. Es ist durch eine Savannenlandschaft mit einem jährlichen Durchschnittsniederschlag zwischen 200 und 400 mm geprägt und erstreckt sich vom Sudan im Osten über die gesamte Ost-West-Achse Afrikas bis zum Senegal. In den 1970er Jahren rückte die Sahelzone im Zusammenhang mit einem in (semi-) ariden Regionen weit verbreiteten Phänomen in den Fokus der Öffentlichkeit. Besonders im Sahel nahm die Desertifikation großräumige Ausmaße an. In diesem Rahmen ist die United Nations Conference of Desertification, welche 1977 in Nairobi abgehalten wurde, zu sehen. Diese widmet sich der Bekämpfung der Desertifikation und Landdegradation. Weltweit sind 250 Mio. Menschen von den Folgen der Desertifikation betroffen. Dabei ist bereits die Definition der Desertifikation weder eindeutig noch unumstritten, wie die große Anzahl der verschiedenen Ansätze zeigt. Nicholson und Tucker beschreiben das Phänomen als einen Prozess der produktionsmindernden Landdegradation, deren Ursprung auf klein-räumlicher Ebene zu finden sei. Die offizielle UN-Definition hingegen orientiert sich am biologischen Potential eines Gebietes, bezieht sich also auf Indikatoren wie Vegetation oder das Vorkommen von Tieren. Endpunkt einer solchen Entwicklung seien wüsten-ähnliche Gegebenheiten. Mortimore und Turner fügen diesen biologischen Veränderungen damit einhergehende physische Transformationen hinzu und verweisen in ihrer Definition auf die Art der Landnutzung, welche in engem Zusammenhang mit der Desertifikation stehe. Nicholson und Tucker verweisen außerdem auf eine Definition, welche das Klima berücksichtigt. Desertifikation sei die Ausbreitung wüsten-ähnlicher Verhältnisse dort, wo den klimatischen Gegebenheiten nach keine Wüste zu finden sei. Ziel dieser Arbeit soll es sein, herauszuarbeiten, inwiefern sich die Desertifikationsforschung verändert hat und welches die Leitbilder und Determinanten der modernen Ursachenforschung in der Wissenschaft sind.

      Wüstenbildung in der Sahelzone. Leitbilder der modernen Ursachenforschung
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Didaktik - Hispanistik, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wurden zentrale Merkmale der Kurzgeschichte "Un ruido extraño" von Juan Eduardo Zúñiga herausgearbeitet und Aufgaben zur Thematisierung ausgewählter Aspekte der Geschichte kreiert sowie hinsichtlich ihrer Funktion analysiert und erläutert. Die narratologischen Charakteristika der Kurzgeschichte sind teilweise variabler Natur. Hinsichtlich der Textschwierigkeiten ist je nach Klasse von einem mittleren bis hohen Schwierigkeitsgrad auszugehen. Obwohl das Problem der Handlung zu Beginn der Geschichte eindeutig zu rekonstruieren ist, verändert es sich im Laufe der Handlung dahingehend, dass der Verfolger selbst zum Verfolgten wird. Durch seine Situierung im spanischen Bürgerkrieg besitzt der Text didaktisches Potenzial für eine unterrichtliche Behandlung dieses Inhalts, der beispielsweise in einer Unterrichtsreihe mit dem Titel "La guerra civil y sus consecuencias" behandelt werden könnte. Zu diesem Zweck wurden Aufgaben entworfen, durch die verschiedene Kompetenzen die Fähigkeiten bei den SuS gefördert werden sollen. Abschließend kann resümiert werden, dass die Kurzgeschichte "Un ruido extraño" ohne Zweifel für ein Unterrichtsvorhaben im Spanischunterricht genutzt werden kann, da sie vielfältige didaktische Potenziale besitzt. Wie jedoch bei jeder Behandlung von Literatur ist sorgfältig zu reflektieren, welche Kompetenzen anhand der Geschichte gefördert werden sollen und wie dies auf der konkreten Ebene zu bewerkstelligen ist, da zur Verfügung stehendes Material stets nur so gut ist, wie die Aufgaben, mit deren Hilfe es bearbeitet wird. Möglichen Lernhemmnissen, wie der Länge des Textes, kann durch ein sistema de apoyo und ein schülerorientiertes Vorgehen begegnet werden. Darüber hinaus kann die Geschichte auch lediglich in Ausschnitten bearbeitet werden, wozu in dieser Arbeit auch Möglichkeiten aufgezeigt wurden. Aspekte, die für eine Verwendung des Textes sprechen, sind die markanten Leerstellen, die die SuS affektiv ansprechen und deren Füllung authentische Sprech- und Schreibanlässe schafft. Ebenso können die reflexiven Schlussgedanken des Protagonisten dazu beitragen, das Geschehen des Krieges in all seinen Auswirkungen kritisch zu thematisieren.

      Didaktisierung einer Kurzgeschichte für den Spanischunterricht am Beispiel "Un ruido extraño" von Juan Eduardo Zúñiga
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,7, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 15.11.1902 erscheint im sozialdemokratischen Magazin Vorwärts ein Artikel über den Großindustriellen Friedrich Alfred Krupp. Die Zeitung erhebt den Vorwurf, dass Krupp auf seiner Ferienresidenz Capri der homosexuellen Unzucht mit jungen Männern huldige. Am 22.11.1902 stirbt Krupp, der reichste Mann Deutschlands, unter ungeklärten Umständen. Die durch beide Ereignisse losgetretene, intensiv geführte, öffentliche Debatte über Homosexualität und weitere Themen ging als Krupp-Skandal in die Geschichte ein. Diese Arbeit setzt sich damit auseinander, inwiefern man bei diesen Ereignissen von einem Homosexualitätsskandal sprechen kann. Dazu wird das Verhältnis der SPD zur Homosexualität in einem Vorkapitel beleuchtet. Die Widersprüchlichkeit der skandalträchtigen Bloßstellung Krupps durch ein sozialdemokratisches Organ und die Widersprüchlichkeit der Stellung der SPD zur Homosexualität allgemein sollen dargestellt werden. Als Quelle wird intensiv auf den skandalisierenden Zeitungsartikel vom 15.11.1902 eingegangen. Dabei wird vor dem Hintergrund der allgemeinen Stellung der SPD zur Homosexualität die Intention der SPD untersucht, Krupps Privatleben in einer derartigen Form auf eine politische Ebene zu heben. Im darauf folgenden Kapitel möchte ich darauf eingehen, wie der Skandal verläuft und wo die Diskussionspunkte der Beteiligten liegen. Es soll dargestellt werden, dass der Skandal in seinem Verlauf durchaus verschiedene Wendungen nimmt. Auch die ideologische Frage der am Anfang erwähnten Widersprüchlichkeit der Stellung der SPD zur Homosexualität wird anhand der Hinzunahme antikapitalistischer Tendenzen aufgelöst. Im Fazit soll ein begründetes Urteil darüber gefällt werden, ob man den Krupp-Skandal als Homosexualitätsskandal bezeichnen kann und welche anderen Elemente den Skandal prägen.

      Der Fall Krupp. Ein Skandal der Homosexualität?
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Hinkmar von Reims gilt als eine der herausragendsten Gestalten des 9. Jahrhunderts. Er prägte nicht nur die Politik seiner Zeit maßgeblich, sondern wirkte in seinen Schriften weit über zeitgenössische Geschehnisse hinaus. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Reimser Erzbischof und setzt es sich zum Ziel, die Weltanschauung Hinkmars im Bezug auf das Verhältnis von Kirche und Staat als auch auf das Bischofsamt darzustellen. Als Basis dazu dient das in der Forschung als de ordine palatii allgemein bekannte Traktat, welches Hinkmar 882 kurz vor seinem Tode verfasst hat. Methodisch möchte ich mich der Analyse des Werkes bedienen, werde jedoch auch weitere Aspekte der Sekundärliteratur, besonders die Metropolitanverfassung, einfließen lassen. Die Rhetorik Hinkmars und implizite Schlüsse sollen aufgrund des Umfangs der Arbeit nur an signifikanten Stellen von inhaltlicher Bedeutsamkeit dargestellt bzw. gezogen werden. Zur Kontextualisierung von Hinkmars Werk sind einige einleitende Unterkapitel vorgeschoben, die einen tieferen Zusammenhang zwischen verschiedenen Aspekten schaffen sollen und als theoretischer Unterbau für die Quellenanalyse fungieren. Auch soll die Fragestellung der Arbeit im Vergleich zum Vortrag deutlich eingeschränkt werden. Hier möchte ich das Werk isoliert betrachten und nicht auf Kontinuitäten zu anderen Werken eingehen, was sicherlich eine äußerst lohnenswerte Arbeit wäre, jedoch den Umfang zu weit ausdehnen würde, wäre doch mindestens die Analyse einer zweiten Quelle notwendig, um die Frage fundiert beantworten zu können.

      Das Verhältnis von Kirche und Staat. "De orde palatii" von Hinkmar von Reims
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Allgemeines / Vergleiche, Note: 2,3, , Sprache: Deutsch, Abstract: Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf Welf IV. und seiner Herrschaft in Bayern. Besonders interessant ist hierbei der Vergleich zwischen nomineller und tatsächlicher Macht, welcher in diesem Kontext durchaus eine wichtige Rolle spielt. Weiterhin setze ich mich mit dem Investiturstreit auseinander und möchte beide Sachverhalte, welche auf den ersten Blick wenig Bezüge aufweisen, miteinander in Verbindung bringen. Dazu wird zunächst der Investiturstreit im allgemeinen behandelt, wobei der Schwerpunkt jedoch eher auf die für den Titel relevanten Gegenstände gelegt wird. Danach werde ich mich mit Welf genauer auseinandersetzen und im Rahmen der beiden Themenkomplexe versuchen, auftretende Zusammenhänge möglichst deutlich herauszustellen. Zwangsläufig kommt es gelegentlich zu Wiederholungen, da manche Sachverhalte durchaus in beiden Teilen eine Bedeutung besitzen. Im Fazit werde ich schließlich beide Oberthemen noch einmal miteinander verknüpfen und abschließend bewerten.

      Die Welfen (Welf IV.) und ihre Herrschaft in Süddeutschland am Ende des 11. Jahrhunderts
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: 1,7, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Untersuchung geht es um die Anschlussfähigkeit der sozialdemokratischen beziehungsweise sozialistischen Parteien an den Rest des linken Spektrums im Zeitraum zwischen Reichsgründung und Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Die Frage nach der Anschlussfähigkeit soll vergleichend für beide Länder beantwortet werden. Dazu wird das generelle Verhältnis beider Gruppierungen zwischen Beginn ihrer Differenzierung und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs allgemein und spezifisch in Bezug auf die kontroverse Aufrüstungsdebatte 1913 untersucht. Hierzu werden die einschlägigen zeitgenössischen Parteiblätter einer vergleichenden Analyse unterzogen. Im zweiten Teil der Arbeit soll dargestellt werden, inwiefern der problemorientierte Geschichtsunterricht sich als Prinzip der deutschen Geschichtsdidaktik entwickelt hat und welche Konsequenzen sich daraus für die Behandlung des hier betrachteten Themas der Gemeinsamkeiten von deutscher und französischer Sozialdemokratie und politischer Mitte im Unterricht ergeben.

      Annäherung und Entfremdung deutscher und französischer sozialdemokratischer Parteien und der jeweiligen politischen Mitte. Eine didaktische Aufbereitung im Geschichtsunterricht
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Soziologie - Recht und Kriminalität, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es, die Ausgangsthese des eklatanten Unterschieds im abweichenden Verhalten Jugendlicher und dem behördlichen Umgang mit diesen im Preußen und Frankreich des ausgehenden 19. Jahrhunderts einer eingehenden Prüfung zu unterziehen und festzustellen, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten sich im Umgang mit adoleszenter Normübertretung in beiden Ländern finden lassen. Da es sich hierbei in beiden Ländern um ausgedehnte Prozesse handelt, ist es im Rahmen dieser Arbeit unabdingbar, den Gegenstand einzugrenzen. So werden insbesondere Parallelen und Differenzen von jeweils zwei Gesetzen im Preußen und Frankreich des ausgehenden langen 19. Jahrhunderts verglichen. Vorgelagert wird dargestellt, welche die Fundamente des neuen Umgangs mit Jugendkriminalität sind und in welchen Schritten sich die Behandlung jugendlicher Delinquenz bis zu den besagten Gesetzen manifestiert. An die Gesetze anknüpfend wird ein besonderer Fokus auf die Definition der Verwahrlosung und der Tatbestände gelegt, um zu zeigen, welche Kriterien in beiden Ländern Gültigkeit besitzen und welches konkrete Verhalten als unerwünscht gilt.

      Unterschiede und Gemeinsamkeiten des preußischen und französischen Umgangs mit jugendlicher Delinquenz im ausgehenden 19. Jahrhundert
    • Masterarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Didaktik - Geowissenschaften, Note: 1,7, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel vorliegender Arbeit ist, einen Entwurf für die Thematisierung tropischer Wirbelstürme und ihrer Folgen auf Kuba im Rahmen des deutsch-spanischen Bilingualen Geographieunterrichts zu bieten. Dabei werden wichtige Aspekte der Theorie des BU vorgestellt und im Entwurf der Unterrichtseinheit berücksichtigt. Damit wird ein Plädoyer für die Einbeziehung und die Intensivierung weiterer Sprachen im BU formuliert und gleichzeitig ein Entwurf vorgestellt, wie dies auf konkreter Ebene zu bewerkstelligen sein kann.

      Huracanes en Cuba. Die Entwicklung einer deutsch-spanischen bilingualen Unterrichtsreihe tropischer Wirbelstürme auf Kuba
    • Osteuropäische Geschichte. Die Genese des Studienfaches

      Die Wucht der expansiven Kraft des wilhelminischen Reiches

      Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 2,3, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Russland ist in der Gegenwart und der Vergangenheit sehr präsent in den deutschen Medien. Beide Staaten, Russland und Deutschland, sind kulturell, politisch und wirtschaftlich auf vielfältigste Weise miteinander verbunden. In Form der Krim-Krise ist ein ähnliches Thema wie das hier behandelte aktuell sogar sehr präsent. Auch bei den rezenten Problemen in der Ukraine geht es darum, dass expansives Gebären Russlands in Deutschland und Europa negativ aufgenommen wird und Deutschland einschreitet. Zwischen der aktuellen Krim-Krise und der Russifizierung der baltischen Ostseeprovinzen (s. 2.2) sehe ich eine große Parallelität. Auch an zahlreichen Universitäten gibt es Institute und Seminare, welche sich die Geschichte des östlichen Europas zur Aufgabe gemacht haben. In dieser Arbeit soll sich mit den Wurzeln dieses universitären Russlandinteresses befasst werden. Dabei ist es spannend, der durch das Thema festgelegten Frage nachzugehen, inwiefern Forschung eine Wucht beinhalten kann, weshalb sie eine expansive Kraft besitzt und wie diese aussehen kann. So könnte sich eine wuchtige Forschung durch besonders eindringliche vorgetragene Thesen oder sehr expansiv motivierte Diskurse auszeichnen. Die Frage soll unter Betrachtung der beiden bedeutendsten Russlandbilder der Entstehungszeit der Osteuropäischen Geschichte beantwortet werden. Hierbei möchte ich die beiden Personen vorstellen, welche als die prägendsten ihrer Zeit angesehen werden können und deren Theorien und Konzepte wiedergeben: Theodor Schiemann und Otto Hoetzsch. Im Kapitel zu Hoetzsch soll gleichzeitig der Vergleich beider Diskurse erfolgen. Dazu sollen ausgewählte und prägnante Elemente des jeweiligen Lebenslaufes in Vorkapiteln dargestellt werden, da sich so teilweise Gedanken der Protagonisten erklären oder besser in den Zusammenhang stellen lassen. Wichtig ist es insbesondere, Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Diskurse darzustellen. Soweit als möglich wird versucht, Veränderungen im Gedankengut der beiden Akteure darzustellen, wobei dies aufgrund des begrenzten Umfangs der Arbeit keinesfalls in tief angelegtem Maße geschehen kann. Dazu sei auf die Literatur verwiesen. Aufgrund des begrenzten Umfangs und der thematischen Rahmenbedingungen soll der 1. Weltkrieg als zeitlicher Rahmen zur Gegenwart hin genannt sein [...]

      Osteuropäische Geschichte. Die Genese des Studienfaches
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Politik - Region: Russland, Note: 2,0, Ruhr-Universität Bochum (Historisches Institut), Veranstaltung: Orthodoxe Kirche und "abweichende" Frömmigkeit in Russland im 19. Jhr., Sprache: Deutsch, Abstract: Was ist Toleranz? Toleranz ist die Mitgift der Humanität schreibt Voltaire in seinem philosophischen Taschenwörterbuch 1764. Hiermit impliziert er in seiner aufklärerischen Sicht, dass Toleranz alle in allen Menschen von sich aus gegeben sei. Nichtsdestotrotz ist Toleranz ein seltenes und knappes Gut nicht nur heute, sondern insbesondere in der historischen Rückschau. Im Hinblick auf das Seminarthema Orthodoxe Kirche und abweichende Frömmigkeit spielt die Frage nach der Toleranz eine wichtige Rolle. So entstehen die behandelten Sekten nicht aus einer Blackbox heraus, sondern immer im Austausch mit ihrer Umwelt. Dabei konstituiert sich eine Sekte in ihrer Entwicklung insbesondere dadurch, wie die Umwelt, im Falle der russischen Sekten sind dies die Kirche und der Staat, mit ihr umgeht. Dabei ist nicht nur der direkte, praktische Umgang mit den Sektierern von enormer Bedeutung, sondern auch der auf geistiger Ebene. Um diese Fragestellung zu bearbeiten, soll sich in dieser Arbeit mit der Konformität von theoretischer und praktischer Toleranz in historischer Rückschau auseinandergesetzt werden. Dabei werden die Epochen unter Peter I., Katharina II. und das 19. Jahrhundert als jeweils verschiedene Phasen betrachtet. Hinsichtlich der Forschungsliteratur lässt sich sagen, dass im Bereich der theoretischen Toleranz das Fehlen russischer Sprachkenntnisse ein relativ großes Hemmnis ist. So sei darauf verwiesen, dass sich die Unterkapitel zur theoretischen Toleranz im wesentlichen auf den Aufsatz des Historiker Gary M. Hamburg stützen. Als weiteres basales Werk sei die Monographie von Smolitsch genannt. Es sei darauf verwiesen, dass die russische Staatskirche in ihrem Verhalten gegenüber abweichender Frömmigkeit keineswegs so differenziert ist, wie die heutige Forschung. Aus diesem Grund werden bis weit ins 19. Jahrhundert häufig Angehörige nicht-orthodoxer Glaubensgemeinschaften pauschal als Raskolniki (=Schismatiker, im zeitgenössischen Sprachgebrauch werden hiermit die Altgläubigen bezeichnet) angesprochen. Aus diesem Grund wird in dieser Arbeit häufig von der Verfolgung gegenüber Altgläubigen gesprochen, auch wenn dies ebenfalls Gläubige anderer Glaubensgemeinschaften, wie beispielsweise Duchoborzen oder Stundisten, beinhalten kann.

      Die Entwicklung der theoretischen und praktischen Toleranz im Russischen Reich von Peter I. bis zum Toleranzedikt (1905)