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Arndt Schmidt

    Bettelorden im Spannungsfeld zwischen Klerikern und Bürgern mittelalterlicher Städte
    Devotio moderna - Das Phänomen der neuen Frömmigkeit im Spätmittelalter
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,7, Universität Bielefeld (Fakultät für Geschichte), Veranstaltung: Räume begrenzter Staatlichkeit: Ostwestfalen im Spätmittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Im niederländischen Deventer nahm Ende des 14. Jahrhunderts eine Bewegung der neuen Frömmigkeit ihren Ausgang: die auf den Laienprediger Geert Groote zurückgehende Devotio moderna. Sie zielte ab auf eine neue Innerlichkeit und eine direkte Bezogenheit auf den christlichen Gott über den Weg der Meditation und des persönlichen Studiums der Heiligen Schrift. Mit De Imitatione Christi von Thomas von Kempen ging das nach der Bibel am weitesten verbreitete Buch des Christentums aus ihr hervor. In der historischen Forschung wurde der Devotio moderna oft ein wichtiger Einfluss auf Humanismus und Reformation zugesprochen. Obwohl bereits ihr Initiator Predigtverbot erhielt, handelte es sich bei der Devotio moderna im Unterschied zur Reformation um eine Reformbewegung innerhalb der katholischen Kirche. Sie fand im 15. Jahrhundert vor allem in den Niederlanden, am Niederrhein und in Westfalen intensive Verbreitung. Dies spiegelt sich einerseits in der Gründung zahlreicher Niederlassungen der Brüder bzw. Schwestern vom gemeinsamen Leben wider, die sich an den drei Prinzipien der Mönche Gehorsam, Keuschheit und Armut orientierten, ohne dafür extra ein formelles Gelübde abzulegen. Zum anderen entwickelte sich eine monastische Variante der Devotio moderna, deren namhafteste Träger die Windesheimer Kongregation und, im Raum Westfalen, das Böddeker Reformkonvent waren. In der vorliegenden Arbeit sollen Ursprung, Entwicklung und Wirkung der Devotio moderna nachgezeichnet werden. Besonderes Augenmerk gilt dabei einerseits den Trägern der Bewegung und andererseits der Frage, aus welchen Gründen sie auf einen so fruchtbaren Nährboden gestoßen sind, der den Erfolg der Bewegung im 15. Jahrhundert ermöglichte. Als Quellenmaterial werden die Beschlüsse und Vorsätze von Geert Groote sowie die Hausordnung des Herforder Fraterhauses dienen, um die Grundlagen der neuen Frömmigkeit und die Praxis der Devotio moderna zu skizzieren. Schließlich soll ermittelt werden, welches Echo die Bewegung bei den Zeitgenossen auslöste und welche Rückwirkungen dies wiederum auf die Devotio moderna hatte.

      Devotio moderna - Das Phänomen der neuen Frömmigkeit im Spätmittelalter
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Universität Bielefeld (Fakultät für Geschichte), Veranstaltung: Soziale Ordnungen im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Beginn des 13. Jahrhunderts begründeten der heilige Dominikus aus Kastilien und der heilige Franz von Assisi unabhängig voneinander neue Gemeinschaften, die einen ganz neuen Typ Mönch hervorbrachten. Die so genannten Bettelorden wandten sich besonders gegen Ketzerei. Noch stärker jedoch unterschieden sie sich von früheren Klostergemeinschaften in ihrer ausdrücklichen Hinwendung zur Welt. Statt sich auf die persönliche Kontemplation hinter Klostermauern zu konzentrieren, gingen die Bettelmönche auf Wanderung um zu predigen, ließen sich vorzugsweise in Städten nieder, besetzten Lehrstühle an Universitäten und verbreiteten sich auf diese Weise über ganz Europa. Die Mission zählten sie dabei zu ihren wichtigsten Aufgaben. gegen die Verweltlichung der Kirche und erhoben die Armut zum Grundprinzip ihrer Regel. Während Mönche vormals auf persönlichen Besitz verzichteten, entsagten Franziskaner, Dominikaner und weitere, später gegründete Bettelorden auch gemeinschaftlichem Besitz. Tatsächlich spielten besonders Dominikaner und Franziskaner eine so große Rolle im Leben mittelalterlicher Städte, dass Bettelorden und Kommunen in ihrer Historie nicht voneinander zu trennen . Anschließend soll untersucht werden, wie andererseits das Leben in den Städten auf die Regeln der Bettelmönche zurückwirkte. Dabei stellt sich insbesondere die Frage, sind. In der vorliegenden Arbeit sollen einige Aspekte des Einflusses herausgearbeitet werden, den die Mendikanten auf das geistliche Le-ben in den Städten nahmen. Welche Folgen hatte ihr Wirken für den etablierten Kle-rus vor Ort? Wie gestaltete sich das Verhältnis zu den lokalen Bischöfen und Pfar-rern? Wie erreichten die Mönche ihre laikalen Zuhörer und welche Wirkung erzielten sie bei ihnen mit ihren Predigten? Eingangs jedoch möchte ich zeigen, mit welchen Absichten und welcher Einstellung die Bettelmönche in die Städte gingen und wie sie dort aufgenommen wurden. Die räumlichen und zeitlichen Koordinaten der Untersuchung umfassen in erster Linie den deutschsprachigen Raum und die drei Jahrhunderte von der Gründung der Bettelorden bis zum Beginn der Reformation. Als Grundlage dienen vor allem der Sammelband Bettelorden und Stadt von Dieter Berg sowie einige Regionalstudien, die das Verhältnis der beiden anhand von Fallbeispielen analysieren.

      Bettelorden im Spannungsfeld zwischen Klerikern und Bürgern mittelalterlicher Städte