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Anika Meißner

    Von welsch zu dütsch
    Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft
    • Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft

      Band 24 (2022/2023): Abbrüche - Umbrüche - Aufbrüche. Deutschsprachige Literatur zwischen 1450 und 1520

      • 576 pages
      • 21 hours of reading

      Bei allen Beharrungstendenzen formiert und organisiert sich in den Jahren zwischen 1450 und 1520 die deutschsprachige Literatur in vielen Bereichen neu. Während einige Gattungen und Register an das Ende ihrer Überlieferung oder ihrer Produktivität gelangen, wandeln sich andere und entwickeln, teilweise unter Rückgriff auf ältere Vorbilder, innovative Formate und Umbesetzungen. Manche Genres entstehen ganz neu. Von kaum zu überschätzender Bedeutung ist zudem der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts auf allen Gebieten mit Vehemenz einsetzende Medienwechsel von der Handschrift zum Druck. An Beispielen aus unterschiedlichen Gattungen, etwa der Lieddichtung, Romanen, Chroniken, Reiseliteratur, humanistischer Übersetzungsliteratur, geistlicher Dichtung, aber auch Zukunftsentwürfen, die zum Teil handschriftlich, zum Teil im Druck überliefert sind, werden die in diesem Zeitraum auftretenden Prozesse beschrieben und analysiert. Dabei geht es nicht zuletzt darum, einige Schritte zur genaueren Kartierung und Systematisierung eines auf den ersten Blick vielleicht unübersichtlich erscheinenden Felds zu unternehmen. Wenn das gesamte 15. Jahrhundert als literarischer Zeitraum der "Konsolidierung und Neuordnung" (Thomas Cramer) bezeichnet worden ist, dann gilt das für die Jahrzehnte zwischen ca. 1450 und ca. 1520 umso mehr. Denn die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts ist geradezu janusköpfig, sie erweist sich als ein großes Laboratorium der deutschen Literatur. Während einige Gattungen und Register, etwa der Artusroman oder die Sangspruchdichtung, an das Ende ihrer Überlieferung bzw. Produktivität gelangen, verändern sich andere, teilweise unter Rückgriff auf ältere Genres, und entwickeln für die volkssprachige Literatur neuartige Formate (z.B. den Prosaroman oder die Liederbücher), während wieder andere neu entstehen, so etwa die vom Frühhumanismus beeinflussten Übertragungen lateinischer und erstmals auch italienische Werke in die Volkssprache, die tatsächlich eher als Übersetzungen denn als Adaptationen gelten können. Mit der Reformation beginnt dann auch literarisch in vielen (nicht in allen) Bereichen ein neuer Aufbruch. Das Verständnis von Übersetzung scheint sich insgesamt zu verändern und neu definiert zu werden. Von kaum zu überschätzender Bedeutung ist zudem der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts auf allen Gebieten mit Vehemenz einsetzende Medienwechsel von der Handschrift zum Druck, der - trotz manifester Beharrungstendenzen und unterschwelliger Kontinuitäten - die Literaturproduktion in der Volkssprache beschleunigte und zugleich neu organisierte. Nun erst entstand so etwas wie ein Buch-markt. Kennzeichnend ist darüber hinaus ein in vielen Bereichen konstatierbarer "Zug zur Summe" (Hugo Kuhn), der sich auf die Lieddichtung ebenso erstreckt wie auf Epik und Romanliteratur, die in mehreren Unternehmungen nach Sammlungsprinzipien vereinigt wurden, die immer noch einer genaueren Analyse bedürfen. An Beispielen aus unterschiedlichen Gattungen, etwa der Lieddichtung, Romanen, Chroniken, Reiseliteratur, humanistischer Übersetzungsliteratur, geistlicher Dichtung, aber auch Zukunftsentwürfen, die zum Teil handschriftlich, zum Teil im Druck überliefert sind, werden die in diesem Zeitraum auftretenden Prozesse beschrieben und analysiert. Dabei geht es nicht zuletzt darum, einige Schritte zur genaueren Kartierung und Systematisierung eines auf den ersten Blick vielleicht unübersichtlich erscheinenden Felds zu unternehmen. Den Herausgebern ist es gelungen, vieler Fachleute, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit den genannten Prozessen befassen, zur Mitarbeit zu gewinnen.

      Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft
    • Von welsch zu dütsch

      Kulturelle und literarische Transferprozesse am Beispiel der Saarbrücker Prosaepen

      • 328 pages
      • 12 hours of reading

      Die Frage, ob Elisabeth von Nassau-Saarbrücken die Übersetzerin der vier deutschen Prosaepen "Herzog Herpin", "Königin Sibille", "Loher und Maller" und "Huge Scheppel" aus dem 15. Jahrhundert ist, wurde in der Forschung immer wieder kontrovers diskutiert. Im Zentrum standen dabei lange Zeit übersetzerische Missverständnisse und das Nichtverstehen der Übersetzenden wie Rezipierenden, eine Perspektive, die im Widerspruch zur erfolgreichen Rezeption der Texte im Druck und ihrer jahrelangen Popularität im deutschsprachigen Raum stand. Dem entgegen lenkt Anika Meißner den Blick auf die Produktivität der Übersetzungen und betrachtet die kulturellen und literarischen Transferprozesse der Saarbrücker Prosaepen als Kulturtransferprozess. Dabei umfasst die Studie sowohl eine literaturwissenschaftlich-narratologische Kernanalyse auf Grundlage des Worldbuilding-Modells als auch eine quantitative Untersuchung, die die Übersetzungsprinzipien der Einzeltexte aufschlüsselt und ein neues Licht auf die umstrittene Autorinnenschaft wirft.

      Von welsch zu dütsch