In the tradition of Bulgakov, Gogol and Kafka Ales Steger lets the forces of
good and evil collide in this grandiose literary thriller. This is a debut
novel filled with striking personae, haunting images and a grotesque plot. It
proves, in the end, to be a journey into the heart of a European darkness.
Alei?1/2 i?1/2teger (Slovenia) is a poet and prose writer who has published
seven books of poems, three novels, and two collections of essays. He has
received the title Chevalier des Artes et Lettres from France and is a member
of the German Academy for Language and Literature.
Notable for its moral engagement, Ales Steger's poetry is acutely precise in
its observation and concentration. Multi-layered and technically versatile,
ingenious and inventive, his poetry is adventurous and playful yet serious in
intention, and incessantly curious in its investigations. He loves to ambush
the reader with the unexpected.
Winter isn’t coming!Schafsfell statt Umhang, Kuhglocken statt Rüstung – der Kurent war schon ein europäischer Superheld, bevor die Figur des Superhelden erfunden wurde. Ein mythisches Wesen, das mit schauriger Maske und zotteligem Fell in vielen Regionen Europas zur Karnevalszeit auftaucht. Aleš Šteger erweckt es zum Leben und konfrontiert es mit den Problemen unserer Zeit.Seit jeher vertreibt der Kurent den Winter, damit es Frühling werden kann. Doch dann bleibt auf einmal der Winter aus, und es legt sich Dürre über das Land. Als die Menschen kaum noch wissen, wie es ist, in einer Welt mit Jahreszeiten zu leben und wer der Kurent war, kehrt er zurück, um den Winter zu befreien. Er entdeckt, dass der habgierige Fabrikant Heller mit seiner Eisfabrik für den unaufhörlichen Sommer verantwortlich ist.Ein Buch, das virtuos und spannungsvoll vom Einfluss des Menschen auf die Umwelt und den Folgen der Erderwärmung erzählt.
»Nicht für jedes Ding gibt es ein Wort«, vermeldet das Große Wörterbuch der slowenischen Sprache. Aleš Šteger, als Reisender in vielen Sprachen und Ländern zu Hause, Autor mehrerer Gedichtbände und einer Reiseprosa über Peru und César Vallejo, stellt diese Einsicht seinem neuen Lyrikband als Motto voran. Doch es fehlt nicht nur an Worten. Wie seine streng gebauten, leichtfüßigen Texte, 50 Gedichte, zeigen, haben wir schon das Selbstverständliche nie richtig kennengelernt: Büroklammer, Seife, Zahnstocher (»dieser kleine Robespierre im Maul des Polyphem «), Regenschirm, Hut und Fußmatte. In Štegers Gedichten werden sie aufgerufen und treten uns, dem Allgemeinbegriff entschlüpft, entgegen; sie stellen Fragen, die zu groß sind für so kleine Dinge. Unklare, sich verwandelnde Seinsformen wie Ei, Wurst und Schokolade machen stutzig. Das Brot offenbart seinen sadomasochistischen Charakter: »Ja, ja, es liebt dich, deshalb nimmt es jetzt dein Messer in sich auf. / Es weiß, daß sich all seine Wunden in deiner Hand verkrümeln. « – Nicht zur Benennung der Dinge fehlen uns die Worte, sondern für die Antworten, die wir ihnen schuldig sind.
»Dies ist ein Buch aus Protokollen, ein Buch geschrieben in besonderen Bewusstseinszuständen.« Die Gedichte der »Atemprotokolle« sind Zeugnis einer Reise ins Innere, auf die sich Aleš Šteger im Sommer 2018 begab. Ohne die Absicht, etwas Literarisches zu schreiben, entstehen dabei innerhalb von drei Tagen und Nächten Gedichte, die um das Sein und das Vergehen kreisen und der Frage nachgehen, warum letzten Endes alles zerfällt in den Prozessen des Alltäglichen und Oberflächlichen. Die Gedichte erzählen kleine, intime Geschichten oder stellen drängende Fragen unserer Zeit, in der Hoffnung, dass sie uns in unserer Verletzlichkeit berühren. Du siehst einer Ameise zu, die eine tote Ameise trägt. Erst zusammen sind sie das, was du Leben nennst. Du bist lebendig nur insoweit du schon tot bist. Doch kein lebendiger Toter. Ein mit Totem belebter. Mit all dem, was du warst. Mit all dem, wovor du flohst. Reine Reglosigkeit der Bewegung. Eine tote Ameise, die eine Lebende bewegt.
Ein hochpoetischer und gesellschaftskritischer Roman, der zeigt, was mit uns allen passieren könnte – wenn es nicht schon längst passiert. Es herrschen angespannte Zeiten: Die EU befindet sich mit dem Rest der Welt in Handelskriegen, in den Regalen der Supermärkte gibt es keine Bananen mehr. In Slowenien stehen Wahlen vor der Tür, und in Ljubljana treffen Proteste auf Gegenproteste, extremistische Parteien befinden sich im Aufwind. Inmitten dieses Chaos durchlebt eine junge Schriftstellerin ihre ganz eigene Krise, Liebe und Finanzen liegen im Argen. Um Letzterem Abhilfe zu schaffen, nimmt sie einen Honorarauftrag an, Creative Writing Workshops in einem Gefängnis durchzuführen. Während drei Gefangene ihr immer wieder neue Erzählungen liefern, die alle vom Krieg handeln, beginnt sie, einen historischen Roman zu schreiben, der von der Freundschaft zwischen Antonio Scopoli und Carl von Linné erzählt, von Scopolis Reise durch das kriegsverwüstete Europa des 18. Jahrhunderts und von dem Ort, an dem die erste Banane auf europäischem Boden gezüchtet wurde.
Der Versuch, die Welt durch die Begegnung von Zufallsfragmenten aufzuzeichnen: die Logbuch-Trilogie von Ales Steger im limitierten SchuberDie extremste Form der schriftstellerischen WachsamkeitZwölf Jahre lang reist Ales Steger um die Welt, besucht zwölf Orte. Zwölf Stunden seines Aufenthalts nutzt er, um zu schreiben: Er zückt Stift und Papier und lässt seine Umgebung auf sich wirken, schreibt Eindrücke nieder, hält Momentaufnahmen mit seiner Kamera fest. Es sind lebendige Orte, die oft unvorhersehbare Geschichten erzählen, die ihm unvergessliche Erinnerungen bescheren, sowohl schöne als auch welche, die betroffen zurücklassen. Das Ergebnis findet sich in drei Bänden, den Logbüchern, die auf eindrucksvolle Weise gesellschaftliche, politische, historische Zustände und Entwicklungen beleuchten. Das Logbuchprojekt versucht, literarisch mit Unmittelbarkeiten und dem reinen, pulsierenden Leben zu arbeiten Mit klarer und doch bildreicher und poetischer Sprache schildert Ales Steger von seinen Begegnungen, setzt die Gegenwart in den Kontext geschichtlicher Ereignisse und blickt damit tiefer, taucht unter die Oberfläche, abseits der Touristenpfade. Auch inmitten einer Katastrophe macht es keinen Sinn, die Katastrophe auszurufen. Ales Steger schlägt nur leise Töne an.Im ersten Band taumelt Ales Steger am Tag des prophezeiten Weltuntergangs durch die Hauptstadt seiner Heimat Slowenien, Ljubljana, gefolgt von Minamis ma, das nahe dem Atomkraftwerk von Fukushima liegt. In Mexico City wird er Zeuge einer Demonstration gegen den Umgang der Regierung nach dem Mord an 43 Studenten. Abschließend findet sich der Autor in Belgrad an einer Busstation wieder, trifft syrische Flüchtlinge während ihres Zwischenstopps auf dem Weg nach Ungarn. Das zweite Logbuch der Gegenwart wird mit einem Blick nach Shanghai und der kritischen Auseinandersetzung mit der Überwachung der Menschen durch Künstliche Intelligenz aufgemacht, gewährt einen Eindruck in das pulsierende Leben und die gleichzeitige Bedrohung durch allgegenwärtige Kontrolle. Die traumatische Gulag-Vergangenheit auf den russischen Solowezki-Inseln wird greifbar nahe. Im sächsischen Bautzen erhält der Autor Einblicke in ein ehemaliges Stasi-Gefängnis und sieht sich mit dem Rechtsruck in Politik und Gesellschaft konfrontiert. In Kochi in Südindien endet die Reise, die im zweiten Logbuch beschrieben wird.Im dritten und letzten Teil "Aufgehen" findet dieses einzigartige Schreibprojekt seinen Abschluss. Ales Steger reist zuerst nach Santiago de Compostela, wo er auf den Spuren der Covid-Pilger wandelt, danach besucht er Feuerland in Chile und berichtet von den kolonialen Ereignissen, angestoßen durch Magellan. In Hargeysa, Somaliland lernt er Überlebende eines vergessenen Völkermords und deren interessante Kultur kennen, und schließt mit einem letzten Tag in White Sands, am Ort der ersten Atombombenexplosion, seine Reise ab.