This French essayist and poet became renowned for his ability to minutely examine everyday objects. Influenced by surrealism, his work often takes the form of prose poems. Ponge focused on detailed description and uncovering hidden meanings within the most ordinary things. His unique approach to language and objects offers readers a fresh perspective on the world around them.
Through translations by two major contemporary poets and a scholar intimate with the Ponge canon, this volume offers selections of mostly earlier poetry —Le parti pris des choses, Pièces, Proêmes, and Nouveau nouveau recueil—as representative of the strongest work of this modern French master.
Shortlisted for the 2009 Popescu Prize for European poetry in translation A bilingual French/English edition of new translations of prose poems by a writer praised by Italo Calvino as a peerless master . . . I believe that he may be the Lucretius of our time, reconstructing the physical nature of the world by means of the impalpable, powderfine dust of words- Six Memos for the Next Millennium. Still radical, the poems of Francis Ponge seek to give the things of the world their due. Impatient with the usual baggage of literary description, Ponge attends to a pebble, a washpot, an eiderdown, a platter of fish, with lyrical precision; playing with sounds, rhythms and associations of words, he creates wholly new objects but which may be more touching, if possible, than natural objects, because human ( My Creative Method ).
Ponge, ou la rage, dans ses proêmes, d'exprimer la chose, qui nous prend à partie pour "atteindre enfin par la parole au point dialectique où [la] situent sa forme et son milieu, sa condition muette et l'exercice de sa profession juste". Ponge, ou l'homme en chemin vers l'homme dans ce dire où l'objet montre "ce qu'il a de brut, de différent" au terme de l'investigation aimante du regard poétique, où se trouve conjuré le sort de l'"opiniâtrement clos". Ponge, c'est aussi, en marge des écoles, mais au coeur de l'histoire littéraire sans cesse revisitée, la quête du langage adéquat, quête incessante que souligne la genèse des textes. Les mots, le style doivent rendre compte du dessein humaniste du poète : être le héraut - plus que le chantre - de ce qui l'entoure et qu'artisan il détoure pour l'accoucher de son secret/projet - "une exacte compréhension du monde sans doute est à ce prix". "L'art de vivre d'abord y devait trouver son compte : il nous fallait relever ce défi." Le texte, jusqu'en sa matérialité, se veut pièce à conviction dans le réseau mouvant des recueils toujours recomposés, avec, en ligne de fuite, le rêve mallarméen du Livre.
Im Mai 1954 öffnet Francis Ponge. unter der eigentümlichen Überschrift «L’Opinion changée quant aux fleurs» in Paris ein kariertes Spiralnotizheft und beginnt mit der Niederschrift von Aufzeichnungen im Hinblick auf ein kommendes Buch, über das er im Juni 1954 mit Pascal Pia, dem literarischen Leiter der «Editions du Saggitaire», einen Vertrag abschließt. Die Aufzeichnungen aber, in denen Ponge die Änderung der Ansicht über Blumen festzuhalten beginnt, finden nicht nur kein Ende, sondern beschreiben das Scheitern des Vorhabens, die angefangene Änderung (der Ansicht über Blumen) zu Ende zu bringen und in Druck zu geben. Das Manuskript bleibt, unabgeschlossen und unabschließbar, Entwurf. Als habe die (angefangene) Änderung der Ansicht über Blumen auch die Änderung der Ansicht über das kommende Buch, ja über Bücher überhaupt, in Gestalt von Florilegien, Anthologien, Blütenlesen, oder in Gestalt von Sammlungen getrockneter, gepreßter und gebundener oder loser Blätter angegriffen. Als löste die Änderung der Ansicht über Blumen auch eine Änderung der Ansicht über Worte, über beeindruckende Worte wie über Worte im Druck aus, denen die Aufgabe anheimgestellt war, die Änderung der Ansicht über Blumen zum Ausdruck zu bringen. Denn was diese anfangenden Aufzeichnungen aufs Spiel setzen, ist das eingefahrene und abgegriffene Verhältnis zwischen Worten und Blumen, das von der Frage des Ausdrucks – bebend – unterhalten wird. Was den Vergleich von Worten mit Blumen, von Blumen mit Worten (unausdrücklich) unterhält, ist der Vorsatz, den Ausdruckscharakter von Worten, wie Blumen, zum Ausdruck zu bringen und in der Expressivität das Wesen der Sprache wie der Pflanzen gelegen zu sehn. Dieser opinio communis tragen Ponges changierende Aufzeichnungen (aber ohne zu schließen) Änderungen ein. Jedes Wort, das sie verzeichnen, unterbricht den Eindruck, den es (auf den ersten Blick) verbreitet: eine Ansicht, die Änderung der Ansicht über Blumen (und sei es durch die Blume) zum Ausdruck zu bringen. Erst 14 Jahre später, im Frühjahr 1968, hat Francis Ponge, unter dem selben Titel, Auszüge aus dem handschriftlichen Material in der Zeitschrift «L’Éphémère» erscheinen lassen. Das vorliegende Buch (ein Buch am Rand all dessen, was jemals als Buch gegolten hat) legt zum erstenmal, aus dem Nachlaß herausgegeben, im Faksimile der Handschrift jene Blätter vor, die nicht einfach ein unabgeschlossenes poetisches und poetologisches Projekt dokumentieren, das einer der bedeutendsten französischen Dichter des 20. Jahrhunderts hinterlassen hat, sondern die – darin liegt das Unerhörte dieser Seiten – der überlieferten Auffassung vom Dichten im Zeichen des griechischen poiein (herstellenden Verfertigens im Hinblick auf ein fertiges Gedicht) Änderungen eintragen, die den Willen zur Fertigkeit im Umgang mit Sprache wie mit allem, was durch Sprache ausgedrückt schien, aus der Fassung bringen. Die Edition des handschriftlichen Dossiers wird von einem philologischen Kommentar mit Teiltranskriptionen und Erläuterungen, vom Abdruck der französischen Auszüge in der Zeitschrift «L’Éphémère», ihrer deutschen Übersetzung und einem Essay des Herausgebers begleitet.
Francis Ponges Schreibpraktiken stellen die Entstehung, die »poetische Eroberung« eines Textes mit allen Ansätzen, Umwegen und Irrtümern gleichberechtigt neben das fertige Werk. Ponge (1899-1988), der wie kein anderer seiner Zeitgenossen die Grundlagen seiner Arbeit reflektiert hat, legt hier ein kleines Handbuch zur Dichtkunst vor.
Dem Tisch, Schauplatz und Bestandteil des schriftstellerischen Tagwerks, Aufenthalts- und Vollzugsort für Tausende von Dingen und Handlungen, widmete Francis Ponge seine zwischen 1967 und 1973 entstandene Schrift „la table“. In zahlreichen, kaum den Umfang einer Seite überschreitenden, tage- buchartigen Notizen nähert sich Ponge dem Phänomen aus verschiedenen Blickwinkeln. So finden sich Überlegungen zur lautlichen und graphischen Besonderheit von „la table“, Thesen zur Etymologie, zu den Bestandteilen oder zur „Potentialität“ des Wortes ebenso wie Splitter persönlicher Erinnerung und emotionale Anreden des Möbels, ja sogar regelrechte Liebeserklärungen. Ponge verstand seine Arbeit, die zwischen philologischer Akribie und kühner Spekulation changiert, als Beitrag zu einer enzyklopädischen Kosmologie, deren Erkenntnisinteresse über jenes der akademisch institutionalisierten Wissenschaft in Richtung Moral und Politik hinausreicht. „Der Tisch“ ist ein Herzstück dieses exzeptionellen Programms einer „poetischen Physik“.
Dans Folioplus classiques, le texte intégral, enrichi d'une lecture d'image, écho pictural de l'oeuvre, est suivi de sa mise en perspective organisée en six points : Mouvement littéraire : " À contre-courant " ; Genre et registre : " Le poème réfléchi " ; L'écrivain à sa table de travail : " L'élaboration du recueil " ; Groupement de textes : " Cosmogonie poétique " ; Chronologie : " Francis Ponge et son temps " ; Fiche : " Des pistes pour rendre compte de sa lecture ".