Revolutionär und apokalyptisch, naturreligiös und utopisch - die zwischen 1910 und 1925 entstandene Lyrik hat ein Doppelgesicht, gemeinsam ist ihr eine ergreifende Intensität. Die neue Anthologie bietet einen umfassenden Überblick dieser Lyrik. Das Nachwort unternimmt eine literaturgeschichtliche Einordnung, alle vertretenen Dichter werden in Kurzbiografien vorgestellt.
Hansgeorg Schmidt Bergmann Books






Als ästhetische Manifestation der industriellen Zivilisationsdynamik erschütterte der italienische Futurismus um F. T. Marinetti Anfang des 20. Jahrhunderts das sich sicher wähnende ´Weltgefühl´. Nach den gravierenden politischen Umwälzungen unserer Zeit, die mit dem Verzicht auf soziale Utopien in der Krisis der ´Moderne´ einhergehen, stellen sich alte Fragen wieder neu: Was verbindet Avantgarde, Totalitarismus und ein radikaler Technizismus ? Wie wird auf die Industrialisierung von Raum und Zeit in den Künsten reagiert, welche Traditionen und sozialen Kräfte haben die ´heroische Ästhetik´ der Futuristen beeinflußt uns sie später zu einem Element der offiziellen Kulturpolitik des Faschismus werden lassen ? Auskünfte gibt dieser Band, der die bemerkenswertesten Materialien zur Geschichte und Programmatik des Futurismus kommentiert und bereitstellt.
The Notebooks of Malte Laurids Brigge is Rilke’s major prose work and was one of the earliest publications to introduce him to American readers. The very wide audience which Rilke’s work commands today will welcome the reissue in paperback of this extremely perceptive translation of the Notebooks by M. D. Herter Norton. A masterly translation of one of the first great modernist novels by one of the German language's greatest poets, in which a young man named Malte Laurids Brigge lives in a cheap room in Paris while his belongings rot in storage. Every person he sees seems to carry their death within them and with little but a library card to distinguish him from the city's untouchables, he thinks of the deaths, and ghosts, of his aristocratic family, of which he is the sole living descendant. Suffused with passages of lyrical brilliance, Rilke's semi-autobiographical novel is a moving and powerful coming-of-age story.
Auch für Künstler*innen und Schriftsteller*innen sind aufgrund der Repressionen und Kriege die deutschsprachigen Länder seit Jahrzehnten zum Exilort geworden. Waren es zunächst vereinzelte Künstler*innen, so ist die Zahl die Exilsuchenden in den letzten zehn Jahren erheblich angestiegen. Wir fragen nach den Erwartungen, der Lebensrealität und dem Selbstverständnis in einer global veränderten Welt. Wir fragen auch danach, welche Rolle der Kunst zukommen kann angesichts des Elends der Kriege in der Ukraine und Syrien. Was bedeutet es, der Repression entkommen zu sein, im Iran, Irak, der Türkei, in Belarus und weiteren Staaten und Regimen? Wie wurden die intellektuellen Debatten und die Themen der Literatur verändert? Internet: www.allmende-online.de
Wir leben seit Jahren in einer permanenten Krise: Klima, Corona, Krieg, ökonomische Zeitenwende und die „Neuordnung“ der Welt durch die großen Mächte. Die Atombombe ist wieder eine politische Drohgebärde, der russische Aggressor wütet auf europäischem Boden in der Ukraine. Die Kriege in Syrien, Sudan und anderswo begleiten uns und werden kaum noch registriert. Der Zusammenbruch der Wirtschaft in Sri Lanka zeigt die Grenzen der ökonomischen Bereicherung durch die Autokratien auf. Wie reagiert die Literatur auf diese realen Szenarien? Wie manifestiert sich das Krisenbewusstsein in den aktuellen Texten der Autor*innen? Die neue Ausgabe der „allmende“ versammelt Stimmen der jüngeren Generation, die deutlich werden lassen, was es heißt, mit der Krise zu leben und zu schreiben. Mit Beiträgen von: Sara Ehsan, Katharina J. Ferner, Matthias Friedrich, Verena Gotthardt, Alexander Graeff, Slata Roschal, Florian Schlederer, Leona Stahlmann, Mirjam Wittig und zahlreiche andere jüngere Autor*innen. Internet: www.allmende-online.de
Liebe & Revolution
- 108 pages
- 4 hours of reading
Gustav Landauer (1870-1919), in Karlsruhe geboren und zur Schule gegangen, kennt man als Politiker und Theoretiker einer anarchistisch geprägten Gesellschaftsform. Privat ist er ein leidenschaftlich Liebender und fürsorglicher Familienvater. In Hedwig Lachmann (1865-1918), Lyrikerin und Übersetzerin – ihre Übertragung von Oscar Wildes Salome war Grundlage für Richard Strauss‘ gleichnamige Oper – findet er 1899 eine gebildete und emanzipierte Partnerin, mit der er künstlerisch zusammen arbeiten konnte. Zusammen durchschreiten sie Zeiten des Umbruchs, des Kriegs und erarbeiten ein gemeinsames literarisches Werk. Was sie vereinigt, ist die Arbeit an Sprache und Tradition, an den jüdischen Wurzeln sowie ein tief empfundener Humanismus. Diesen suchen sie in finsteren Zeiten zu behaupten, daher auch ihre kompromisslose Ablehnung des Ersten Weltkriegs und das Festhalten an der Möglichkeit einer besseren, einer „Neuen Gemeinschaft“. Die ausstellungsbegleitende Publikation dokumentiert ausführlich die Künstlerbeziehung Hedwig Lachmanns und Gustav Landauers, setzt ihre Worte durch Briefe und Gedichte in Dialog und gibt Einblicke auf die oft vernachlässigte und doch so prägende Seite des Theoretikers. In einem Brief vom 25. Juni 1918 an die Schriftstellerin Anna Croissant-Rust schreibt Gustav Landauer: „was ich schrieb, war alles zu Hedwig gesagt“.