Barbara Honigmann's literary work is distinguished by its profound exploration of identity and memory, often delving into themes of displacement and the search for belonging. Her writing style is sharp and introspective, characterized by a unique ability to weave together personal experience with broader philosophical concerns. Beyond her prose, her engagement with painting infuses her texts with a distinct visual and sensory dimension. Her compelling narratives resonate with readers through their authenticity and evocative power.
»Eine Meisterin des autobiographischen Erzählens.« FAZ» Barbara Honigmann ist eine Klasse für sich: Ob sie von einer lebhaften Begegnung mit einem jüdischen Geschäftsmann im Flugzeug nach New York erzählt, die in der Frage gipfelt: Worüber reden eigentlich Gojim? Oder ob sie davon berichtet, wie sie als 14-Jährige in Ost-Berlin den Existentialismus für sich entdeckte. Mit ihrem feinen Sinn für Komik, offen und direkt schreibt sie über ihren Lebensweg im ganz wörtlichen Sinne »un-verschämt« jüdisch, persönlich und lebensklug.
„Mein Vater heiratete immer dreißigjährige Frauen. [Nur] er wurde älter… Sie hießen Ruth, Litzy, das war meine Mutter, Gisela und Liselotte…“ Das ist die private Seite einer Lebensgeschichte, die um die halbe Welt führt: Herkunft aus Frankfurt, Odenwaldschule, Paris-London-Berlin, dazwischen Internierung in Kanada, nach der Emigration der Weg in die DDR. Und bei alldem die wiederkehrende Erfahrung: „Zu Hause Mensch und auf der Straße Jude.“ Barbara Honigmann erzählt lakonisch und witzig, traurig und mitreißend von ihrer deutsch-jüdisch-kommunistischen Sippe: Ein schmales Buch, aber ein großes Buch über Deutschland – und die bewegende nachgetragene Liebeserklärung an einen außergewöhnlichen Mann.
Ein Buch, wie es nur das Leben selbst schreibt. Die Rue Edel in Strasbourg ist eine Straße der Vielfalt: Hier gibt es orthodoxe und weniger orthodoxe Juden, einen dreibeinigen Hund, eine ältere Dame, die nicht zurückschreckt vor der Bepflanzung fremder Balkone, und wenn die Sonne scheint, stellt der türkische Kurde die Stühle vor seinen Laden, für die Völkerverständigung. Die Rue Edel ist die ganze bunte Welt im Kleinen, mit dem Schmerz der Erinnerung und der Hoffnung auf Zukunft.
Ost-Berlin zu Zeiten der DDR: Eine unkonventionelle Liebe beginnt zwischen dem Theaterregisseur A. und einer jungen Frau, die sich nicht entscheiden kann, ob sie Theatermacherin, Malerin oder Schriftstellerin werden will. Barbara Honigmann erzählt mit „Bilder von A.“ eine bewegende Geschichte zwischen Judentum und Kommunismus im geteilten Deutschland. Mit unvergleichlicher persönlicher Nähe beschreibt sie die künstlerische Gegenkultur der letzten Jahrzehnte der DDR und die Probleme einer jungen Frau, die sich langsam ihres Judentums bewusst wird.
Der Aufenthalt in New York im Winter 2005 wird von Barbara Honigmann mit Witz und persönlicher Note geschildert, während sie zwischen Campus und Boheme pendelt und jüdische Gemeinschaften erkundet. Diese Reise führt sie unerwartet zurück nach Deutschland, wo sie alte Freundinnen in Berlin trifft und Verwandte, die den Holocaust überlebt haben, zum ersten Mal begegnet. So entfaltet sich ein einzigartiger Blick auf eine der bekanntesten Städte der Welt, durchzogen von Erinnerungen und Begegnungen aus ihrer Vergangenheit.
Du mystérieux passé de sa mère, Litzy Friedman - alias Alice Honigmann -, Barbara Honigmann ne sait pas grand-chose. Mais ce qu'elle découvre au fil de l'enfance, presque par hasard, relève d'un destin exceptionnel. Engagée très jeune dans les rangs du Parti communiste autrichien, 1itzy rencontre à Vienne un jeune journaliste anglais dont elle sera le mentor politique puis l'épouse : Kim Philhy. Rentré en Grande-Bretagne, le couple est recruté par le KGB, sans doute sous l'impulsion, une fois encore, de Litzy. Philby deviendra l'espion le plus célèbre du XXe siècle, et Litzy participera activement, pendant près de douze ans, à cette périlleuse entreprise. Après leur séparation, elle ne renonce en rien à ses engagements : elle quittera Londres pour la RDA où naîtra la petite Barbara. C'est elle dans le livre qui nous mène dans les dédales de ce passé qu'elle saisit par bribes, elle qui dialogue avec cette mère étrange qui prétend ignorer jusqu'à sa date de naissance ou la couleur naturelle de ses cheveux. Elle aussi qui livre avec sincérité et tendresse son enfance dans un vaste appartement d'une villa de Karlshorst où mère et fille se sont installées, sans homme. Elle encore qui décrit l'étrange position de cette communauté d'intellectuels juifs, communistes et militants au passé de résistants, qui s'installent en RDA après-guerre et ont pourtant du mal à y trouver véritablement leur place.
Im Winter 2005 reiste Barbara Honigmann nach New York. Unaufdringlich, persönlich und mit viel Witz berichtet sie von einem Aufenthalt zwischen Campus und Boheme, jüdischen „connections“ und „communities“. Unversehens wird daraus eine Reise zurück nach Deutschland - in die Vergangenheit, in der Begegnung mit alten Berliner Freundinnen oder im Gespräch mit Verwandten, die vom Holocaust verschont geblieben sind und die sie nun zum ersten Mal trifft. Eine der am meisten beschriebenen Städte der Welt erscheint in einem ganz persönlichen Licht.
Die von Thomas Hettche in jährlichem Zyklus herausgegebenen kleinformatigen Leinenbände der Edition Spycher versammeln die Zeugnisse einer ungewöhnlichen Liaison: Texte jener Schriftsteller, die sich als Preisträger des Spycher: Literaturpreis Leuk darauf eingelassen haben, über fünf Jahre hinweg in dem kleinen Walliser Städtchen zu arbeiten und ein Stück ihres Lebens dort zu verbringen. Ein Stipendium als Refugium, eine Stippvisite, die auf Dauer angelegt ist. Band 3 der Edition Spycher ist das Dokument einer besonders reizvollen Konfrontation. Barbara Honigmann, Spycher-Preisträgerin des Jahres 2006, hat sich die Fotografien des „Dorffotografen“ Arnold Zwahlen angesehen und in die Bilder des Leuker Alltags aus den 40er und 50er Jahren ihr eigenes Bild dieses Ortes hineingesehen und herausgelesen: „Er wird der Dorffotograf genannt und dabei ist Leuk eine Stadt mit einem Schloss und einem Literaturpreis für Schriftsteller, die von überall her kommen, um in Leuk zu arbeiten, das heißt umherzugehen und neugierig zu sein. Der Fotograf ist auch nicht von hier, jedenfalls nicht seit Generationen, wie sich das gehört; außerdem ist er Protestant. Deshalb hat er die Stadt und die Leute und ihr Leben mit seinem Blick, der ein bisschen von außen kam, festgehalten. Ich habe seine Bilder gesehen, die ich nun, da ich als Preisträgerin des Spycher: Literaturpreis Leuk hierhergeschneit bin, mit ganz anderen Augen ansehe als eine echte Leukerin – aber eben auch nicht als eine ganz Fremde, denn schließlich habe ich mich hier auch schon umgesehen. Das Bild aber, das ich unter den Fotos des Fotografen als erstes suchte, ist nicht dabei. Vielleicht soll oder kann man es auch gar nicht festhalten, den Wind und das Licht über dieser Landschaft; wie Rilke in seinem Testament sagt: Den Blick übers Tal.“ Barbara Honigmann, geboren 1949 in Berlin-Ost, studierte von 1967-1972 an der Humboldt-Universität Theaterwissenschaft. In den folgenden Jahren arbeitete sie als Dramaturgin und Regisseurin in Brandenburg und an der Volksbühne sowie am Deutschen Theater in Berlin. Seit 1975 ist sie freie Schriftstellerin. 1984 reiste sie aus der DDR aus; seitdem lebt sie als Autorin und Malerin in Straßburg.
Barbara Honigmann sammelt hier zum ersten Mal Aufsätze und Essays, die sich, anhand von eigenen und fremden Werken der Literatur, mit Fragen des Schreibens beschäftigen. Dazu gehören die Geschichte von Jeanette Schocken, einer jüdischen Frau aus alteingesessener Bremerhavener Familie, die mit ihrer schwerkranken Tochter ins Ghetto von Minsk deportiert und dort umgebracht wurde; ein Porträt des französischen Schriftstellers Albert Cohen; oder auch eine Nachforschung über das seltsame Leben der Bertha von Pappenheim, einer der berühmtesten Patientinnen von Sigmund Freud.
Ésta es una historia real de agentes secretos donde conviven de un modo sorprendente el glamour y el espionaje, lo público y lo íntimo, París y Berlín. No es, sin embargo, una novela de acción al uso, la historia de una matahari cualquiera, sino el retrato prodigioso de una madre llena de contradicciones: comunista pero adicta a la ropa de alta costura; judía pero antitradicionalista; prosoviética pero admiradora de Inglaterra… Un texto sutil, una inmersión en la memoria y el pasado que despliega todo su potencial gracias a una protagonista cercana y escurridiza al mismo tiempo. Alice Kohlmann, la madre de la autora, más conocida como Litzy Friedmann, tuvo más personalidades que maridos, que fueron tres (uno de ellos el superespía británico Kim Philby). Fue precisamente este último quien le dio un lugar destacado en la Historia (se le considera «el mayor espía del siglo XX»); pero ella, por sí sola, fue un personaje igualmente fascinante. Años después de haber muerto su madre, Honigmann abordó el relato de su vida sin más armas que las del recuerdo. Frente al afán inquisitivo de nuestro tiempo, en el que cualquier reportaje nos promete «todas las claves», Un capítulo de mi vida reniega de esa pretensión inverosímil y voraz: en sus silencios está el secreto de su logro, tanto literario como moral.