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Franziska Bomski

    Die Mathematik im Denken und Dichten von Novalis
    Bild und Bekenntnis
    Die Erfindung des Klassischen
    Genealogien der Natur und des Geistes
    Spuren suchen - Provenienzforschung in Weimar
    Fiktum versus Faktum?
    • Zum 20. Jahrestag der Washingtoner Erklärung von 1998 zur Restituierung von NS-bedingter Raubkunst und enteigneten Kulturgütern sind in deutschen Museen, Bibliotheken und Archiven weiterhin zahlreiche Objekte zu finden, die zwischen 1933 und 1945 unrechtmäßig entzogen wurden. Den Verfolgten des NS-Regimes wurde ihr Eigentum nicht nur durch Zwangsmaßnahmen geraubt, sondern oft auch durch Verkäufe oder Schenkungen während ihrer Emigration. Im Rahmen der Washingtoner Erklärung verpflichtete sich Deutschland, NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter zu identifizieren und gemeinsam mit den Verfolgten oder deren Erben gerechte Lösungen zu finden. Die Klassik Stiftung Weimar überprüft seit 2010 systematisch die Herkunft ihrer Neuzugänge ab 1933 und rekonstruiert deren Erwerbungsgeschichten sowie das Schicksal der Vorbesitzer, um identifizierte NS-Raubgüter zu restituieren. Anlässlich des Jubiläums widmet sich das wissenschaftliche Jahrbuch der Klassik Stiftung 2018 den Herausforderungen der Provenienzforschung zu NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern. Fallstudien aus den Weimarer Sammlungen veranschaulichen zentrale Fragestellungen und Arbeitsweisen, während ein Ausblick auf den Kulturgutentzug nach 1945 zukünftige Aufgabenfelder der Provenienzforschung in deutschen Kultureinrichtungen aufzeigt.

      Spuren suchen - Provenienzforschung in Weimar
    • Genealogien der Natur und des Geistes

      Diskurse, Kontexte und Transformationen um 1800

      Über den Gedanken der »Entwicklung« um 1800 in der Naturbetrachtung, Kunst und Kultur. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts vollzog sich in der Naturphilosophie ein Wandel von einem statisch-klassifikatorischen zu einem dynamisch-entwicklungsgeschichtlichen Denken. Damit veränderte sich auch der Blick auf die Ordnung der Welt: Die Idee einer unwandelbaren und vollkommenen Seinsordnung wich dem Gedanken einer historischen Entwicklung der Natur, die nicht metaphysisch determiniert ist. Dieses genealogische Denken strahlte rasch auf die Philosophie, die Historiografie sowie verschiedene Künste wie Literatur und Musik aus. Der neue Band in der Schriftenreihe des Zentrums für Klassikforschung versammelt Beiträge, die den Konzeptualisierungen des Entwicklungsgedankens in den verschiedenen Wissensgebieten und Künsten um 1800 nachgehen. Sie konturieren das genealogische Denken als zentralen Problemkomplex der modernen Wissenschafts- und Kulturgeschichte.

      Genealogien der Natur und des Geistes
    • Die Erfindung des Klassischen

      Winckelmann-Lektüren in Weimar

      Anlässlich des 300. Geburtstags von Johann Joachim Winckelmann am 9. Dezember 2017 erscheint ein Jahrbuch, das das Wirken des Begründers der Archäologie und der stilgeschichtlich orientierten Kunstwissenschaft beleuchtet. Winckelmanns Einfluss auf den Weimarer Klassizismus ist enorm, obwohl er nie in Weimar war. Sein Werk prägte die altertumswissenschaftlichen und kunsttheoretischen Debatten in der thüringischen Residenzstadt seit 1800. Besonders seine Stilisierung der griechischen Antike als vorbildliche Menschheitsepoche formte den Weimarer Philhellenismus unter Herzog Carl August. Goethe initiierte eine mehrbändige Ausgabe von Winckelmanns Schriften, die ihn sowohl heroisiert als auch historisiert. In den Weimarer Winckelmann-Lektüren des 19. und 20. Jahrhunderts wurde er zunehmend mit einer an der Antike orientierten Klassik assoziiert und sogar als Vordenker einer klassenlosen Gesellschaft interpretiert. Das Jahrbuch verfolgt die Spuren von Winckelmanns Einfluss im geistig-kulturellen Leben Weimars seit 1800 und bietet reich bebilderte Studien, die die Lektüren verschiedener Weimarer Akteure rekonstruieren und die „Erfindung“ des Klassischen in der Residenzstadt beleuchten.

      Die Erfindung des Klassischen
    • Bild und Bekenntnis

      • 401 pages
      • 15 hours of reading

      Anlässlich des 500. Geburtstags von Lucas Cranach dem Jüngeren beleuchtet die Klassik Stiftung in ihrem neuen Jahrbuch das umfangreiche Schaffen und die Wirkungsgeschichte der Cranach-Werkstatt in Weimar. Der Ausgangspunkt ist der Cranach-Altar in der Stadtkirche St. Peter und Paul, ein Hauptwerk reformatorischer Bildkunst seit seiner Vollendung 1555. Das Jahrbuch spannt einen Bogen von der Reformationszeit bis ins 21. Jahrhundert und dokumentiert die Vielfalt religiöser, memorialpolitischer und kunstwissenschaftlicher Bekenntnisse im Kontext der Weimarer Cranach-Rezeption. Um 1800 widmete Goethes Kunstberater Johann Heinrich Meyer dem Altar eine monographische Studie, deren Perspektive von Johann Christian Schuchardt 1851 in dessen monumentaler Arbeit zum Gesamtwerk Cranachs des Älteren aufgegriffen wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Bilder der Cranach-Werkstatt für viele Künstler am Weimarer Bauhaus zu einem produktiven Bezugspunkt. Nur wenige Jahre später führte die ideologische Indienstnahme der Cranach-Familie durch die Nationalsozialisten zu schmerzhaften Verlusten in den Weimarer Kunstsammlungen.

      Bild und Bekenntnis
    • Die Mathematik im Denken und Dichten von Novalis

      Zum Verhältnis von Literatur und Wissen um 1800

      • 238 pages
      • 9 hours of reading

      Die Studie untersucht Novalis' spezifisch poetischen Umgang mit mathematischen Konzepten im Kontext zeitgenössischer wissenschaftlicher und wissenschaftsphilosophischer Quellen um 1800. Sie stützt sich auf das Enzyklopädistik-Projekt des Allgemeinen Brouillon, in dem Novalis die Eignung der Mathematik als Leitdisziplin hinterfragt. Diese Untersuchung erfolgt nicht in einem einheitlichen, systematischen Rahmen, sondern durch praktische Versuche, mithilfe mathematischer Strukturen neues Wissen zu generieren. Die zentrale These besagt, dass das Enzyklopädistik-Projekt ein systematisches Bestreben zeigt, das eher als Suche nach einem Wissenssystem denn als klarer Entwurf verstanden werden kann. Darüber hinaus wird die Rolle der Mathematik in Novalis' literarischem Fragment Heinrich von Ofterdingen analysiert. Die Studie widerspricht der weit verbreiteten Ansicht, dass Novalis im Klingsohr-Märchen die Ablösung der Wissenschaft durch Poesie inszeniert. Stattdessen wird argumentiert, dass es sich um eine integrative Utopie handelt. Ein weiterer Fokus liegt auf dem vernachlässigten Verhältnis von Dichtung und Astronomie, die Novalis nutzt, um eine vermögenspsychologische Utopie zu gestalten, ohne diskursive Verhandlungen. Er aktualisiert die Metapher des Theatrum astronomicum und verleiht dem Klingsohr-Märchen eine selbstreflexive Dimension, die eine poetologische Lesart nahelegt.

      Die Mathematik im Denken und Dichten von Novalis
    • Das Jahrbuch der Klassik Stiftung Weimar betrachtet Gesellschaft, Politik und Kultur zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Weimar, der Residenzstadt an der Ilm. Die Kulturgeschichte Weimars in den Jahren nach 1900 gleicht jenem zeithistorischen Panorama, das Robert Musil in seinem Epochenroman »Der Mann ohne Eigenschaften« entworfen hat: Am Vorabend des Ersten Weltkriegs präsentiert sich die Residenzstadt als Kristallisationspunkt kultureller Gegensätze, politischer Oppositionen und weltanschaulicher Antagonismen - vor allem aber als Ort des intellektuellen und ästhetischen Experiments. Zeitgenossen wie Harry Graf Kessler und Großherzog Wilhelm Ernst, Adolf Bartels und Gabriele Reuter, Samuel Lublinski und Elisabeth Förster-Nietzsche agieren mit wechselnden Verbündeten in diesem Spannungsfeld, das ebenso wie Musils Kakanien von restaurativen und progressiven Ideen gleichermaßen bestimmt wird. Im Jahr 2014 blickt die Klassik Stiftung auf jene Zeit zurück, die dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs unmittelbar vorausgegangen ist. Reich bebilderte Fallstudien schlagen den Bogen von der Frauenbewegung bis zur Kolonialpolitik, von der Weimarer Malerschule bis zur Heimatkunstbewegung und von naturwissenschaftlichen Theoriebildungen bis zu kulturkritischen Zeitdiagnosen.

      Ilm-Kakanien
    • Über die Höfe der Ernestiner als kulturelle Zentren von der Reformationszeit bis ins 20. Jahrhundert. Die Ernestiner prägten die mitteldeutsche Geschichte von der Reformationszeit bis ins frühe 20. Jahrhundert. Ihre Höfe entwickelten sich schon früh zu kulturellen Zentren, an denen bedeutende Künstler und Gelehrte nicht nur zur fürstlichen Prachtentfaltung und zur Festigung der lutherischen Theologie beitrugen, sondern auch den technischen Fortschritt vorantrieben und die institutionellen Voraussetzungen für ein prosperierendes Publikationswesen schufen. Das neue Jahrbuch der Klassik Stiftung widmet sich der Entfaltung von Kunst und Wissenschaft an den ernestinischen Höfen in Weimar, Gotha, Coburg und Eisenach. Reich bebilderte Beiträge beleuchten die Entstehung von Kunst- und Wunderkammern, die Einrichtung umfassender Archive und Bibliotheken sowie die Gründung der Herzoglich-Sächsischen Gesamtuniversität in Jena. Die Pionierleistungen im Bereich von Geografie und Kartografie rücken ebenso ins Blickfeld wie die heute kaum noch bekannte höfische Zeremonialwissenschaft. Besondere Aufmerksamkeit finden überdies einflussreiche Künstler wie Johann Georg Ziesenis und Caspar David Friedrich, die an verschiedenen ernestinischen Höfen wirkten und auf diese Weise zur Intensivierung dynastischer Austauschbeziehungen beitrugen.

      Mens et Manus: Kunst und Wissenschaft an den Höfen der Ernestiner