Through vivid imagery and insightful reflections, the book explores the lives of diverse individuals in Eastern Europe, highlighting Richard Swartz's experience as a privileged outsider. Readers encounter a range of characters, including Serbian poets, a Romanian bigot's wife, and a Czech hotel porter, each contributing to a rich tapestry of a region poised for transformation. The narrative weaves together personal stories that are both poignant and humorous, capturing the complexities of identity and history in a time of upheaval.
Richard Swartz Books






Der andere nebenan
Eine Anthologie aus dem Südosten Europas
Was wissen wir vom Balkan? Seit der Auflösung Jugoslawiens gilt Südosteuropa fast nur noch als Konfliktherd voller Streit, Gewalt und unversöhnlicher Feindschaft. Aber vielleicht spiegelt diese Vorstellung eher unsere Unkenntnis und unsere Vorurteile wieder als die Wirklichkeit. Ist der Nachbar nebenan Freund oder Feind? Zu dieser Frage haben sich 22 der bekanntesten Autoren aus Albanien, Bulgarien und dem ehemaligen Jugoslawien in Form von biographischer Erinnerung, Erzählungen oder Essays zur Wort gemeldet. Das Buch erscheint gleichzeitig in fünf Ländern und allen Sprachen der Beiträger.
Der schwedische Journalist Richard Swartz, bekannt durch sein Buch ›Room Service. Geschichten aus Europas Nahem Osten‹, schreibt in ›Blut, Boden & Geld‹ über seine kroatische Familie. Seit 25 Jahren lebt Richard Swartz in einem kleinen Dorf in Istrien und ist mit der kroatischen Schriftstellerin Slavenka Drakulic verheiratet. Wie kein anderer kennt er das Land und die Leute. Mittendrin und doch mit eigenem Blick von außendestilliert er aus Beobachtungen über Ideologie und Religion, Heimat und Grenze, aus der Geschichte dieses besonderen Landstrichs sowie Geschichten über seine Familie eine Mentalität, die ganz anders ist als die uns vertraute westliche. Eine ethnographische, literarische, persönliche Annäherung an den Balkan.
Auf dem Flohmarkt in Wien entdeckt der Erzähler ein altes bemaltes Glas mit einer Wiener Stadtansicht. Ein solches Glas stand auch auf der Fensterbank der Großmutter, bis es eines Tages zu Bruch ging. Die Großmutter lebte mit einem verkrachten Künstler zusammen, der die Bilder anderer Maler „frisierte“ und dabei auch den kleinen Jungen zu Hilfsdiensten heranzog. Bis der Betrug eines Tages aufflog und Onkel Acke für eine Weile im Gefängnis verschwand. Richard Swartz erzählt vom Wiener Flohmarkt und dessen Rolle in seinem Leben, von den Händlern und Antiquitäten dort, und mit großer Klugheit davon, was die Zeit aus den Menschen und ihren persönlichen Dingen macht.
Tagsüber ist es die gnadenlose Julisonne, nachts »dieser fette Mond von Istrien«, der die Leute in Pelegrin verrückt macht. Wie behext jedenfalls ist der Ehemann der Ich-Erzählerin von dem leerstehenden Haus nebenan. Dieses Haus will er haben. Um jeden Preis. Und immer besessener wird er, der Fremde, je mehr Widerstände er im kroatisch-italienischen Grenzland erfährt. Eine virtuose Farce, kafkaesk und komisch, die den Leser von der ersten Seite an in ihren Bann zieht.
Gibt es eine Liebe ohne Lügen und Verstellung? Richard Swartz erzählt sechs Fallgeschichten von erotischen Begegnungen zwischen Mann und Frau. Untreue ist die Regel, die Liebe ist ein fast entschwundener Traum. Seine Erzählungen sind subtil und unterhaltsam, aber mit beunruhigendem Ergebnis: Der größte Liebesbeweis ist, den anderen nicht mehr als sich selbst zu betrügen.
Richard Swartz, der einen Teil seines Lebens in Mitteleuropa verbrachte, erzählt von den Menschen, die ihm dort begegnet sind. Da ist der kleine Fotohändler Kralík, der auf seiner Flucht vor den Tschechen nach dem Krieg im österreichischen Mühlviertel hängen blieb, obwohl er sich sein ganzes Leben lang nach den böhmischen Wäldern sehnt. Oder der alte Kantor Ernster im ehemaligen Siebenbürgen, der an seiner eigentümlichen Sprache festhält, obwohl ihn in seiner Umgebung niemand mehr verstehen kann. Europäische Geschichten über das Thema Heimat und Fremde.
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