Freiheit und Exil - Heinrich Heines Welt und die Unsere
Willy Brandt Lecture 2015 am 11. Juni 2015 an der Humboldt-Universität zu Berlin
Fritz Richard Stern was a distinguished historian whose work delved deeply into the rise of National Socialism in Germany. He traced the origins of the Nazi movement back to the 19th-century völkische movement, identifying it as a result of the "politics of cultural despair" among German intellectuals. Stern rejected the interpretation of German history as a unique path from aristocracy to democracy, instead emphasizing the intricate relationship between German and Jewish cultures. He extensively explored the "Jewish-German symbiosis" and its manifestations within German society.






Willy Brandt Lecture 2015 am 11. Juni 2015 an der Humboldt-Universität zu Berlin
Historische Essays
Fritz Stern ist nicht nur einer der großen Historiker unserer Zeit, er ist auch eine moralische und politische Instanz. Vor allem in Deutschland ist sein Urteil gefragt, wenn es um die jüngere Geschichte, das deutsch-amerikanische Verhältnis oder die Deutung des weltpolitischen Geschehens geht. Zu Hause in der Fremde versammelt neue Essays und greift ein Lebensthema von Fritz Stern auf, der mit zwölf Jahren auf der Flucht vor den Nazis nach New York kam, Amerikaner wurde und trotz Verfolgung den Deutschen eng verbunden blieb. Zu den klassischen Themen des Historikers Fritz Stern gehören der Widerstand gegen Hitler, Deutschland im 20. Jahrhundert, das entzauberte Amerika, aber auch einige Gestalten, die ihn ein Leben lang fasziniert haben, wie Fritz Haber und Albert Einstein. Doch auch zwei Beiträge über die Geschichte Polens, ein hinreißender Text über den großen Seelenverwandten Heinrich Heine sowie liebevoll funkelnde Portraits der verstorbenen Freunde Ralf Dahrendorf und Bronislaw Geremek machen dieses eminent kluge und von gelebter Humanität zeugende Buch zu einer lohnenden Lektüre.
Die Verleihung der Ehrendoktorwürde der Fakultät "Human- und Gesellschaftswissenschaften" an den deutsch-amerikanischen Historiker Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Fritz Stern am 17. Oktober 2013 war in mehrfacher Hinsicht eine Besondere: Aus gesundheitlichen Gründen konnte Fritz Stern die Ehrung nicht persönlich in Oldenburg entgegennehmen. Nach der Begrüßung durch die Dekanin, dem Grußwort des Präsidiums, der Laudatio und der (vertretungsweisen) Urkundenüberreichung an den Laudator Prof. Dr. h. c. mult. Jürgen Kocka wurde der Dank Fritz Sterns in einer Videoaufzeichung präsentiert: In seinen Ausführungen zu dem Namensgeber der Universität Oldenburg erinnerte Fritz Stern sich sehr genau daran, wie er als Kind die Leidensgeschichte von Carl von Ossietzky wahrgenommen und auch registriert hat, dass seine Eltern Ossietzkys Schriften und "Die Weltbühne" 1933 aus Vorsicht in der zweiten Reihe des Bücherschrankes versteckten. Wie bei früheren Universitätsreden werden die Begrüßung der Dekanin, das Grußwort des Präsidiums und die Laudatio zusammen mit der Rede des neuen Dr. h. c. veröffentlicht.
Klassische Texte von Voltaire bis zur Gegenwart
Eines der erfolgreichsten Bücher von Fritz Stern ist – eine Anthologie. Zwei Ziele hatte der noch junge Historiker vor Augen, als er vor mehr als einem halben Jahrhundert die erste von vielen Auflagen herausbrachte: Er wollte die Betrachtungen ganz unterschiedlicher Historiker über die großen Fragen der Geschichte vorstellen und zugleich den Leser mit den wichtigsten Tendenzen der Geschichtsschreibung seit der Mitte des 18. Jahrhunderts vertraut machen. Das Ergebnis war ein Geniestreich, ein Füllhorn historischer Reflexionen, das nicht nur die Kunst und Vielfalt der Geschichtsschreibung ausbreitet, sondern auch ihre Irrwege nicht verschweigt. Meisterhistoriker wie Voltaire, Macaulay oder Theodor Mommsen sind hier deshalb ebenso kennenzulernen wie das Geschichtsbild der Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Gemeinsam mit Jürgen Osterhammel hat Fritz Stern diesen Klassiker unter den historischen Anthologien nun grundlegend überarbeitet und dabei so aktualisiert, dass die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte bis hin zur Geschichte der Globalisierung und der Überwindung des Eurozentrismus ihren Platz gefunden haben.
Ein Gespräch
„Fangen Sie an, Fritz“ - mit diesem Satz beginnt ein Gespräch unter Freunden. Helmut Schmidt und Fritz Stern kennen sich seit vielen Jahren und haben sich im Sommer 2009 zusammengesetzt, um über Themen miteinander zu reden, die ihnen am Herzen liegen: Erfahrungen und Lehren aus der Geschichte, das gemeinsam erlebte Jahrhundert, Menschen, die ihnen begegnet sind. Das Ergebnis ist ein ebenso anregendes wie kurzweiliges, freimütiges und nicht selten witziges Buch, in dem sich der Politiker und der Historiker die Bälle zuspielen, mal im Konsens, mal im Widerspruch, stets auf eine pointierte Darlegung ihrer eigenen Positionen bedacht. Das Spektrum der behandelten Fragen reicht von Bismarck bis Israel, vom Zweiten Weltkrieg bis zum Aufstieg Chinas, vom Rückblick auf die Ära Bush bis zu den überhöhten Boni für Banker - und auch die Anekdoten kommen nicht zu kurz. Zwei kluge alte Männer streifen durch das 20. Jahrhundert und die Welt von heute, und der Leser genehmigt sich eine Prise Weisheit.
Selbstzerstörung, Wiederaufbau, Gefährdungen der Gegenwart
The "German question" haunts the modern How could so civilized a nation be responsible for the greatest horror in Western history? In this unusual fusion of personal memoir and history, the celebrated scholar Fritz Stern refracts the question through the prism of his own life. Born in the Weimar Republic, exposed to five years of National Socialism before being forced into exile in 1938 in America, he became a world-renowned historian whose work opened new perspectives on the German past.Stern brings to life the five Germanys he has Weimar, the Third Reich, postwar West and East Germanys, and the unified country after 1990. Through his engagement with the nation from which he and his family fled, he shows that the tumultuous history of Germany, alternately the strength and the scourge of Europe, offers political lessons for citizens everywhere--especially those facing or escaping from tyranny. In this wise, tough-minded, and subtle book, Stern, himself a passionately engaged citizen, looks beyond Germany to issues of political responsibility that concern everyone. Five Germanys I Have Known vindicates his belief that, at its best, history is our most dramatic introduction to a moral civic life.