Gerhard Richter: Portraits
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The first comprehensive overview of portraits in the work of Gerhard Richter–paintings, photographs, watercolors, drawings, and prints from the sixties to the present.






The first comprehensive overview of portraits in the work of Gerhard Richter–paintings, photographs, watercolors, drawings, and prints from the sixties to the present.
Gerhard Richter, geboren 1932 in Dresden, gilt als der bedeutendste deutsche Künstler der Gegenwart. Während seine Gemälde weit verbreitet sind, sind seine Editionen weniger bekannt. Dieses Werkverzeichnis, erstellt von Hubertus Butin, Richters ehemaligem Assistenten, dokumentiert umfassend das druckgrafische und fotografische Editionswerk, einschließlich Künstlerbücher, Multiples und Ölbild-Editionen von 1965 bis 2004. Alle Editionen sind erstmals komplett in vier Farben abgebildet. Zusammen mit grundlegenden Textbeiträgen wird die große Bedeutung dieser Editionen für Richters künstlerische Praxis deutlich. Seine Malerei ist stark von der Fotografie beeinflusst, und die Betrachtung der Editionen zeigt, wie sehr sein Werk auf bildlicher Reproduktion der Welt beruht. Durch die Reflexion der Bildmotive sowie der Medialität und technischen Herstellungsweise schafft Richter auch hier neue, produktive Momente. Eine begleitende Ausstellung mit dem Titel "Gerhard Richter. Printed!" fand in mehreren renommierten Museen in Deutschland und später in den USA statt.
Zeitgenössische Kunst ist im landläufigen Sinne nicht eingängig, sondern fußt auf verschiedenartigen Voraussetzungen und differenziert sich in vielfältige Strömungen und Positionen aus. Bis in die 60er Jahre hinein orientieren wir uns noch weitgehend an gattungs- und stilsignifikanten Begriffen, in den letzten drei Jahrzehnten entwickelte die international vernetzte Kunstproduktion und -rezeption ein Theoriebewusstsein und eine Fachbegrifflichkeit, deren Diskursivität der Erläuterung bedarf. Daraus resultiert bei Kunsthistorikern, Künstlern und Studenten, bei Kritikern, Übersetzern, Sammlern und vielen anderen Interessierten das Bedürfnis nach kompakten, übersichtlich strukturierten Informationen zur zeitgenössischen Kunst. Anders als in traditionellen Lexikonartikeln hat der Herausgeber des Buches, Hubertus Butin, eine Textkonzeption erarbeitet, die grundlegende Begriffe und Phänomene in der Kunst der letzten 30 Jahre prägnant beschreibt und kritisch diskutiert. Das Lexikon verzeichnet etwa 70 zentrale Begriffe, mit deren Erläuterung Butin über 40 Autorinnen und Autoren aufgrund ihrer ausgewiesenen Kennerschaft beauftragt hat. Der inhaltliche Schwerpunkt der Publikation liegt auf den 70er, 80er und 90er Jahren bis zur Gegenwart; einige Begriffe aus den 60er Jahren erscheinen jedoch als unverzichtbar, weil sie paradigmatische Bedeutung gerade für die 90er Jahre besitzen.
2015 stellte die Londoner Dulwich Picture Gallery ihre Besucher auf die Probe. Statt des 1769 entstandenen Ölgemäldes Porträt einer jungen Frau von Jean-Honoré Fragonard hängte sie eine für gerade einmal siebzig Pfund angefertigte Fälschung auf. Das Publikum war eingeladen, das fingierte Kunstwerk unter den Exponaten ausfindig zu machen. Das Ergebnis war erstaunlich: Zum einen erkannten gerade einmal zehn Prozent die Täuschung – zum anderen vervierfachten sich die Besucherzahlen. Kunstfälschungen und das Interesse an ihnen haben Hochkonjunktur. Für den globalisierten Kunstbetrieb aber sind sie zur Herausforderung geworden. Massenhafte Fälschungen erzeugen nicht nur erheblichen finanziellen Schaden, sie führen auch immer wieder Museen und die Forschung auf peinliche Irrwege. Hubertus Butin zeigt, dass sich das Phänomen nicht auf einzelne Straftäter reduzieren lässt. Wie das Doping im Sport, so ist die Fälschung in der Kunst ein systemisches Problem. Anhand zahlreicher, zum Teil irrwitziger, auch bislang unbekannter Fallbeispiele geht Hubertus Butin den Ursachen nach, schildert das Vorgehen berühmter Fälscher wie Wolfgang Beltracchi und erläutert, wie wir uns besser gegen Betrug und Täuschung wappnen können.
Das neue »Begriffslexikon zur zeitgenössischen Kunst« bietet auf 376 Seiten einen kompakten Überblick über zentrale Phänomene der zeitgenössischen Kunst. 90 Essays von führenden TheoretikerInnen analysieren und bewerten die Kunstentwicklung von 1960 bis heute. Zudem werden einflussreiche Diskurse vorgestellt und deren kulturelle Definitionsmacht hinterfragt. Die Intellektualisierung von Kunstgeschichte und -theorie zeigt sich in einem interdisziplinären Ansatz, der traditionelle Fragestellungen mit diskursanalytischen, sozialhistorischen, gendertheoretischen, medienanalytischen, postkolonialen und bildwissenschaftlichen Perspektiven kombiniert. Diese Entwicklungen erfordern ein breiteres Wissen und ein erhöhtes Theoriebewusstsein für die anspruchsvolle Rezeption zeitgenössischer Kunst. Das Lexikon bietet Orientierung, indem es den LeserInnen ermöglicht, sowohl die Kunst als auch die damit verbundenen theoretischen Auseinandersetzungen zu erkunden. Die Texte sind als Teil aktueller Debatten zu verstehen, da viele Themen und Diskurse noch in Entwicklung sind. Sie bewegen sich zwischen klassischem Lexikoneintrag und kritischem Essay. Am Ende jedes Beitrags finden sich zahlreiche Abbildungen sowie eine Auswahl relevanter Literatur für vertiefte thematische Beschäftigung.