This author is known for his incisive novels and short stories, which often delve into the darker aspects of society, such as the decay of the moral system in the post-communist era and violence against innocent citizens. His works are frequently described as social thrillers, exploring taboo subjects and unresolved conflicts within Croatian society. Pavičić focuses on social deviations, exposing moral squalor, mafia involvement, and hypocrisy across various spheres of life, from politics to sports. His style is characterized by measured delivery and a competent presentation of stories rooted in the reality of Dalmatia, its mentality, and generational clashes.
Eigensinnige Charaktere, reizbar, temperamentvoll, verstockt, manchmal grob, dem Alkohol zugetan, lethargisch, Familienmenschen, Außenseiter, Patriarchen – und immer wieder Menschen, die dieser Gesellschaft trotzig ein Stück Freiheit abringen. Pavičić ist ein Meister der Beobachtung menschlicher Beziehungen. Mit untrüglichem Instinkt findet er den Moment, nach dem nichts mehr ist, wie es war.
Bruna hat keine ehrgeizigen Pläne. Sie wünscht sich eine Familie, eine schöne Wohnung und einen guten Job. Sie verliebt sich, findet eine Arbeit, heiratet, zieht in das Familienhaus ihres Mannes. Kaum ein Jahr später wird sie wegen Mordes verurteilt. Sachlich und präzise beobachtet Jurica Pavicic seine Protagonistin und zeigt die winzigen Verschiebungen, die aus Brunas Leben einen Käfig machen. Während ihr Mann zur See fährt, bleibt es an ihr, sich um Haus und Schwiegermutter zu kümmern. Bruna fühlt sich den Launen der alten Frau ausgeliefert, und es gibt niemanden, der sie darin bestärkt, ihren Mann in die Pflicht zu nehmen. Sie beugt sich, bis sie den einzigen Ausweg darin sieht, ein Verbrechen zu begehen, auch wenn sie dafür ins Gefängnis muss. Vor der idyllischen Kulisse der Adria zeichnet Pavicic das Bild einer Gesellschaft im Umbruch. Dabei wird deutlich, dass es vor allem die Frauen sind, die zwischen Tradition und Moderne gefangen sind.
Im Spätsommer 1989 verschwindet die siebzehnjährige Silva von einem Fischerfest in ihrem Heimatort an der kroatischen Adria. Es beginnt eine Ermittlung, die erst nach dreißig Jahren zu einem Ergebnis führt. In der Zwischenzeit zerbrechen eine Familie, eine Dorfgemeinschaft und ein ganzes Land. Jurica Pavicic gewährt uns einen tiefen Blick hinter die idyllische Kulisse von Sonne, Meer und Gastfreundschaft. Sein Kriminalroman ist eine Chronik des gesellschaftlichen Umbruchs in einem Land, das viele als Touristen kennen und lieben gelernt haben. Wie in einem Puzzle setzt Pavicic Erinnerungen verschiedener Charaktere zu einem Bild zusammen, bis das letzte überraschende Teil die Wahrheit sichtbar macht.
Kroatien im Krieg 1992: In einem Vorort von Split wird ein serbischer Unternehmer ermordet. Womit die Täter nicht gerechnet haben: Die Tochter des Mannes wird Zeugin des Verbrechens. Die Männer entführen sie. Zunächst wird das Verbrechen erfolgreich vertuscht, denn die Täter verfügen über gute Beziehungen zu einflussreichen Personen. Doch immer mehr Leute werden in den Fall hineingezogen. Krešo will das Mädchen retten. Seine Kriegskameraden wollen sie umbringen. Krešos Schwester Lidija will den Fall an die Öffentlichkeit bringen. Der Arzt Matić will einem Verwandten helfen und der Journalist Galjer nur eine bessere medizinische Behandlung für seine Frau. Und das Mädchen kann nur darauf warten, umgebracht oder gerettet zu werden.