Featuring more than 250 works from 1962 to 1997, this is the first full scale monograph to be devoted to the work of the iconoclastic German painter, Sigmar Polke. With contributions by an international team of distinguised scholars and curators, this publication offers a thorough examination of the artist's work, life, iconography, and influences.
This book presents all the posters for exhibitions containing works by Sigmar Polke - posters that are almost exclusively determined by an ironic eye that points at the anarchic wit and innovative formal world of this extraordinary artist. The book is also a journey through the art world of the 1960s. Leafing through these gems, it quickly becomes clear who Polke's early benefactors were and where presentations were later held, but also which large institutional retrospectives subsequently promoted and reflected his worldwide fame. As a result, the book is a veritable who's who of contemporary art, whether presented by galleries, art associations or museums of world renown. Thus, a selection has been made not only from the well-known examples, but also from the puzzling motifs in the artist's work, making this book something of a cross-section of Polke's richly-facetted oeuvre. Exhibition: Museum für Gegenwartskunst, Siegen, Germany (17.03. - 30.06.2012) / Les Abattoirs, Toulouse, France
Aus den geheimen Schränken Sigmar Polkes Das von Reiner Speck in Zusammenarbeit mit dem Künstler konzipierte Buch »Daphne« gibt Einblick in die Werkstatt Sigmar Polkes und in das durch subtile Ironie bestimmte Werk eines der bedeutendsten Künstler der Gegenwart. Mit dieser Anthologie von Bildfindungsquellen und Dokumenten wird Polkes Schöpfungsprozeß in vierundzwanzig Kapiteln am Beispiel von großformatigen Fotokopien beleuchtet. So offenbart sich die ungewöhnliche Methodik einer Bildgenese. Die alte Form des handlichen Skizzenbuches scheint abgelöst vom Aktenordner, der diese manipulierten Blätter aus Kopiergeräten versammelt. Irgendwann einmal wird das ein oder andere Blatt zum Motiv eines großen Bildes oder eines kleineren graphischen Zyklus’. Die Dramaturgie später zu schaffender Werke beginnt vor dem Kopiergerät, ihre Dramatik wird durch Hand und Blick des Künstlers bestimmt. Druckpunkt und Raster, Sujet und Geschwindigkeit bestimmen das scheinbar unvorhersehbare und zuweilen schwer deutbare Geheimnis eines Bildes, dessen Entwürfe dem Abfall einer Reproduktionsmaschine gleichen. Auch wenn die im Buch dokumentierten Sujets nur einen kleinen Einblick in die bisher geheimgehaltenen Arbeitsschränke und Archive des Künstlers geben, so ist es doch ein wesentlicher. Das Einzigartige des vorgelegten Bandes ist die tautologische Handhabung und Reflexion seines Entstehungsprozesses: Die Originalkopien wurden im gleichen Verfahren in ihrer ursprünglichen Größe reproduziert, geordnet und gebündelt. Erstmals ist so ein Künstlerbuch mit einer solchen Aura an Authentizität entstanden, so daß anhand dessen Walter Benjamins Essay »Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit« neu gelesen werden muß.
Im künstlerischen Schaffen Sigmar Polkes nimmt das Editionswerk einen besonderen Stellenwert ein. Editionen waren für ihn eine zusätzliche Möglichkeit für intensive und exzessive Variationen seiner Experimente, die eine endlose Auseinandersetzung mit sich und der Welt ermöglichten. Wie ein Alchimist erwartete er, dass unterschiedliche Techniken seinem kreativen Ich dienten, sodass Editionswerke als Objekte, Bücher, Mappen, Fotografien, Photokopien, Collagen und zahlreiche Drucke entstanden sind. Der Katalog beinhaltet das gesamte Editionswerk des Künstlers mit rund 200 Werken.
Achsenzeit ist eine Serie von sieben Gemälden, die zwischen 2005 und 2007 entstanden und deren Malprozess von Sigmar Polke fotografisch dokumentiert wurde. Für das Buch hat Polke 187 Fotografien ausgewählt, die als farbige Tafeln ganzseitig abgebildet sind. Diese Bilder zeigen die Materialität und strukturelle Vielschichtigkeit der Werke aus unterschiedlichen Perspektiven und Lichtverhältnissen. Polke begleitete den gesamten Entstehungsprozess des Buches, das Analogien zu seinem Gesamtwerk herstellt. Der Titel bezieht sich auf Karl Jaspers und die Zeit zwischen 800 und 200 v. Chr., in der die Welt neu gedacht wurde. In den Gemälden wird das Prinzip der Transzendenz, das die Überschreitung von Grenzen thematisiert, besonders deutlich. Polke verwendet eine Vielzahl von Substanzen, darunter Lacke, Pigmente, fotochemische Stoffe sowie Mineralien wie Lapislazuli und Malachit. Diese Materialien verweisen auf alchemistische Transformationsprozesse und erweitern die malerischen Mittel, wodurch sich das Erscheinungsbild der Gemälde je nach Standpunkt oder Beleuchtung verändert. 2007 wurden die großformatigen Gemälde in der Ausstellung Think with the Senses – Feel with the Mind: Art in the Present Tense auf der 52. Biennale von Venedig gezeigt.