Die Anmerkung beleuchtet, wie die Liebe Konventionen und Gesetze überwindet und damit Treulosigkeit und Liebesverrat thematisiert. Sie bietet einfühlsame und überraschende Interpretationen von Liebesgeschichten in der Weltliteratur, u.a. von Boccaccio, Goethe und Vergil.
Sieben bedeutungsvolle Küsse der Literaturgeschichte von Marguerite Duras bis Heinrich von Kleist hat Peter von Matt für sein neues Buch ausgewählt. Eigentlich ist Küssen ja ein Alltagsgeschäft. Und dennoch sind wir fest davon überzeugt, das Leben nach dem Kuss sei ein besseres als zuvor. Daran hat auch die Literatur ihren Anteil, denn in zahllosen Geschichten nimmt das Schicksal nach dem entscheidenden Kuss einen neuen Lauf. Einmal mehr erweist sich Peter von Matt als Meister der kenntnisreichen und eleganten Interpretation, aus der Neugierige genauso viel lernen wie erfahrene Leser: ob es nun um Literatur geht, die Liebe – oder um Osculologie, die Wissenschaft vom Küssen.
Vor 25 Jahren erschien ein spannendes und lehrreiches „Gespräch“ zwischen dem Literaturwissenschaftler Peter von Matt und dem Literaturkritiker Reich-Ranicki. Der Großteil des Gesprächs fand 1986 statt, als Reich-Ranicki noch den Literaturteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung leitete, bevor er mit dem Literarischen Quartett 1988 zu großer Popularität gelangte. Eine Fortsetzung folgte 1991, nach der deutschen Wiedervereinigung, in einem veränderten persönlichen und historischen Kontext. Die Gesprächsaufzeichnungen wurden 1992 vom Ammann Verlag und 1994 vom Fischer Taschenbuch Verlag veröffentlicht. Nach langer Zeit der Vergriffheit liegt nun eine neue Ausgabe vor, herausgegeben von Thomas Anz, die um vier spätere Essays von Peter von Matt über Reich-Ranicki ergänzt ist. Das Gespräch dokumentiert das literarische Leben der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ist ein Dialog zwischen Literaturwissenschaft und Literaturkritik. Es behandelt zentrale Themen, die Autoren, Kritiker, Verleger, Wissenschaftler und Leser gleichermaßen beschäftigen, und hat an Aktualität nichts verloren. Der Klappentext der Erstausgabe beschreibt es treffend als eine Tour d’horizon durch die Literatur des Jahrhunderts, die sowohl anregend als auch herausfordernd ist.
»Niemand weiß, was ein Gedicht ist«, beginnt dieses Buch, »aber alle wissen ganz genau, warum eigentlich keine mehr geschrieben werden dürften.« Da sie aber trotzdem noch geschrieben werden, und zwar in großer Zahl und wunderbarer Vielfalt, muß sich in ihnen etwas ausdrücken, das durch nichts zu ersetzen ist. Peter von Matt führt uns vor, wie und mit welchem Genuß man Gedichte lesen kann. Hier zeigt sich wieder seine staunenswerte und beglückende Fähigkeit, dem Leser gewissermaßen vorzulesen: ob es sich um die Sonette Shakespeares handelt oder Ernst Jandls Gedichte, um Goethe oder Trakl, unter seiner klugen Anleitung entfalten die Texte ihre verborgensten Absichten – und ihre durch keine noch so schäbige Realität verletzte Schönheit. »Sollten Sie mich fragen, wen ich heute für den bedeutendsten Schriftsteller in der deutschen Schweiz halte – ich zögerte keinen Augenblick und sagte: Es ist Peter von Matt.« Marcel Reich-Ranicki
Im Verlauf seiner Arbeit hat sich Peter von Matt immer wieder mit dem Werk von Elias Canetti auseinandergesetzt. In diesem Band hat er seine Deutungen, Würdigungen, Gedenkreden und persönlichen Erinnerungen versammelt. Sie eröffnen einen konzisen Einblick in Canettis Werk, formen ein plastisches Bild des Menschen Canetti und sind zugleich eine kleine Schule des Lesens.
Intrigen gehören zu unserer Zivilisation, und das schon seit Adam und Eva. Peter von Matt hat sich dieses Phänomens angenommen und führt uns die zahlreichen Facetten der Intrige anhand von wunderbaren Beispielen aus der Weltliteratur vor: das Kuckucksei und das Trojanische Pferd, Lady Macbeth und die Marquise de Merteuil, der durchtriebene Fuchs, Mr. Ripley und viele mehr. Es geht um die Täter, ihre Helfer und die Opfer und das Wesen der Intrige. Und dabei erklärt Peter von Matt auch gleich noch das Wesen ihres Hauptakteurs: des Menschen.
Für Peter von Matt ist Europa ein Raum der Inspiration, dem aber stets ein anderes Europa, ein Raum der Macht und des Krieges, gegenübersteht. In diesem Essay folgt er den Spuren Don Quijotes, der seit vierhundert Jahren über alle Grenzen in Raum und Zeit hinwegreitet und in der Literatur wieder verbindet, was die Politik an Gräben aufreißt. Wer aus dem europäischen Raum der Inspiration schöpft, macht ihn unerschöpflich. Große Literatur achtet die Grenzen und kennt keine. Peter von Matt zählt zu denen, die an der europäischen Polis bauen. (Aus dem Vorwort von Roger de Weck)
Lyrik lesen! Sechzig Gedichte, vom Mittelalter bis zur Gegenwart, von Klassikern wie Goethe, Heine, Hölderlin oder Brecht ebenso wie von kaum bekannten Dichtern. Elegant bringt Peter von Matt die Texte zum Leuchten mit einer geschliffenen Interpretation, die nicht mehr Lektürezeit in Anspruch nimmt als das jeweilige Gedicht. So wird der Leser unangestrengt mit den jeweiligen Besonderheiten vertraut gemacht, blendend unterhalten und nicht zuletzt zu eigenen Deutungen angeregt.
Als reiches Bukett sind hier die Schweizer Gedichte des Jahrhunderts versammelt: Die zeitliche Folge reicht von Gottfried Keller bis Raphael Urweider, die alphabetische von Hans Arp bis Albin Zollinger - in einer Anthologie, die als Klassiker in die Hausapotheke jedes guten Bücherregals gehört, auf den Geburtstagstisch des gelegentlichen Lesers ebenso wie auf den des anspruchsvollen Spezialisten.
Eine kleine Literaturgeschichte der Schweiz: Mit dem Handwerkszeug des Literaturwissenschaftlers, dem politischen Bewußtsein des Citoyen und in eleganter Sprache schlägt Peter von Matt den Bogen von Wilhelm Tell bis Fritz Zorn, von Lavater bis Peter Bichsel und führt vor Augen, wie eng Literatur und Geschichte der Schweiz verbunden sind.