Die großen Entdeckungen der Soziologie: Dieser Band bietet erstmals kompakt und übersichtlich jene theoretischen Modelle des soziologischen Denkens, die als bahnbrechend gelten können und sich in der Erforschung von Gesellschaft vielfach bewährt haben.
Hinter der schönen Fassade des souveränen Individuums lauert die soziale Angst vor gesellschaftlicher Degradierung und Unterlegenheit. Eine soziologische Untersuchung der Scham, jener alltäglichen Regung also, mit der Menschen auf die oziale Bloßstellung eigener Verfehlungen oder Schwächen reagieren, ist vor allem mit der Frage verbunden, wie in unserer Gesellschaft soziale Ungleichheit alltäglich reproduziert wird. Die leitende These ist, dass die Scham in der Verarbeitung sozialer Ungleichheit eine ebenso wichtige Rolle spielt wie umgekehrt Strategien der »Beschämung« in der alltäglichen Machtausübung herrschender Schichten. Der zeitdiagnostische Wert dieser Untersuchung liegt im Nachweis der Bedeutung von Scham- und Unterlegenheitsgefühlen in einer Gesellschaft, die von Individualisierung und neuartigen Formen sozialer Konkurrenz gekennzeichnet ist.
Christian Bommarius wurde 1958 in Frankfurt am Main geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften und der Germanistik war er Korrespondent der Deutschen Presseagentur unter anderem beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Seit 1997 ist er leitender Redakteur der «Berliner Zeitung». 2004 erschien «Wir kriminellen Deutschen».
Geboren am 21.04.1940 in Lübeck, wuchs der Autor in Süddeutschland auf und studierte in Freiburg Germanistik und Geschichte. Seit 1961 lebt er als freier Schriftsteller. Nach dem Staatsexamen 1972 erhielt er 1973 ein Berufsverbot als Referendar. Er wurde mit mehreren Förderpreisen ausgezeichnet und erhielt 1977/78 ein Stipendium der Villa Massimo. Seine theoretischen Schriften dokumentieren die Studentenrevolte der späten 60er Jahre, an der er aktiv in Berlin und Italien teilnahm. Diese Erfahrungen sowie das Berufsverbot prägen seine ersten Erzählungen. In „Lenz“ wird ein politischer Bildungsroman mit autobiografischen Elementen präsentiert. „... schon bist Du ein Verfassungsfeind“ thematisiert die Auswirkungen des Radikalenerlasses anhand eines Lehrers. Schneider zeigt in seinen Arbeiten, wie politische Konstellationen „private“ Lebensgeschichten beeinflussen. In „Vati“ wird eine „kollektive Autobiographie“ zwischen einem NS-Massenmörder und seinem Sohn dargestellt. Zuletzt erschien bei Rowohlt Berlin „Und wenn wir eine Stunde gewinnen ...“, die Lebensgeschichte eines jüdischen Musikers, der die NS-Zeit in Berlin überlebte. Alissa Walser, 1961 in Friedrichshafen geboren, lebt als Malerin, Schriftstellerin und Übersetzerin bei Frankfurt am Main. Ihre letzten Veröffentlichungen umfassen „Am Anfang war die Nacht Musik“ (2010), „Von den Tieren im Notieren“ (2015) und „Eindeutiger Versuch einer Verführung“ (2017).