Poesie und Punk, Catull und die Toten Hosen – zwischen diesen nur auf den ersten Blick widersprüchlichen Polen eröffnet Christoph W. Bauer das Feld für seinen neuen Lyrikzyklus. In 37 Gedichten lässt er ein lyrisches Ich alle Phasen einer bezaubernd schönen und traurigen Liebe erleben: Die erste Begegnung, neugieriges Erkunden, Lust und Überschwang, Routine und Brüche, die sich vertiefen zum Trennungshass – das sind die Stationen, die bereits der römische Dichter Catull in einem Stück Weltliteratur erzählt hat: „odi et amo“, „ich hasse und ich liebe“. Bauer stellt sich der Tradition, unterläuft sie, betreibt ein Spiel mit literarischen Masken. Mühelos setzt er Welten in Verbindung, knüpft an die Überlieferung antiker Poesie ebenso an wie an den legeren Tonfall moderner Popkultur und wechselt ungezwungen die Stimmungen und Tonlagen: Frisch und unkonventionell, ehrlich und voller Selbstironie erzählt er eine Liebesgeschichte – in Gedichten, die sich im besten Sinn zeitgemäß und zugleich quer zum Zeitgeist präsentieren.
Christoph W. Bauer Books






Niemandskinder
Roman
EIN BUCH ÜBER KINDHEITEN, LIEBE UND VERLUST Das Jahr 2015 ist wenige Tage alt, als PARIS VON EINEM TERRORANSCHLAG ERSCHÜTTERT wird, der die Seele der Stadt über Nacht verändert. Mittendrin ein junger Historiker, auf der SUCHE NACH EINER VERGANGENEN LIEBE. Es ist über zehn Jahre her, dass Samira und er getrennte Wege gegangen sind. Wohin er auch kommt, erfassen ihn Erinnerungen an die gemeinsame Zeit. Dabei ist es vordergründig eine andere Frau, der er auf der Spur ist - Marianne, KIND EINER ÖSTERREICHISCHEN MUTTER UND EINES MAROKKANISCHEN VATERS, aus demselben kleinen Ort in den Alpen wie er stammend, jedoch SEIT BALD VIER JAHRZEHNTEN VERMISST. Eine Zeitungsmeldung mit ihrem Bild hat ihn elektrisiert: Ihr Gesicht ähnelt dem Samiras frappierend … DAS GEGENWÄRTIGE FRANKREICH IN ATMOSPHÄRISCH DICHTEN BILDERN Es sind NIEMANDSKINDER GANZ UNTERSCHIEDLICHER ART, denen CHRISTOPH W. BAUER in seinem Roman nachspürt - verdrängt aus der Ordnung der Welt, gebunden an eine fremde Vergangenheit, vergessen für eine lebenswerte Zukunft. Ein Reigen von Abwesenden, während im Hintergrund sich eine weitere Hauptfigur erhebt: EIN PARIS ZWISCHEN DEM GLANZ SEINES ZENTRUMS UND DER DÜSTERNIS SEINER PERIPHERIE, gezeichnet von der Bedrohung des Terrors im Alltag.
Der Prosatext schließt einen Zyklus von 15 Gedichtfragmenten ab und beginnt mit einer Anspielung auf traditionelle Brunnengedichte. Er thematisiert das Weiterschreiben eigener Positionen und die Auseinandersetzung mit tradierten Formen und Inhalten in der modernen Literatur.
Orange sind die Äpfel blau
Gedichte
Das Zwiegespräch zweier Dichter über zeitliche und räumliche Grenzen hinweg Von Orangenhainen in den Schnee alpiner Winter, vom spanischen Dichter Federico García Lorca bis zu The Clash: In lebendig pulsierenden Versen überwindet Christoph W. Bauer zeitliche und räumliche Grenzen. Spielerisch legt er die Orte seiner Kindheit über Lorcas andalusische Landschaften, mühelos verbindet er den Klang vergangener Welten mit dem Sound der Gegenwart: "als riefe mich / dein schweigen in die täler / grüner tage keine / violen gab es nicht oliven / aber tannen herbeigezogen / auf dem akkordeon" Der ganze Reichtum des Lebens in vierzehn Gedichten Als einer der bedeutendsten Poeten des 20. Jahrhunderts war Lorca bekannt für seine tiefgreifenden Schilderungen menschlicher Gefühlswelten. Im August 1936 wurde er, kurz nach Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs, von spanischen Faschisten erschossen. Doch unvergänglich ist Lorcas Poesie, darauf beharrt Christoph W. Bauer in seinem lyrischen Gespräch mit dem andalusischen Dichter. Aus seiner betörenden Bildsprache wachsen ein Ich und ein Du hervor, die sich im Farbenreichtum der Lyrik begegnen.
wege verzweigt
gedichte
Christoph W. Bauers erster Lyrikband versammelt fünf Zyklen, die der Autor auch als Episoden verstanden wissen will, Episoden eines lyrischen Films, der nicht nur – wie so oft in zeitgenössischen Gedichten – durch das eigene lyrische Ich führt (wie hier im Zyklus Stummzonen), sondern der den Blick für die Welt öffnet. Beobachtungen von Natur und Alltag (reichlich sonne tiefblau und wege verzweigt), von zeitlos zeitnahen Leidenschaften (Bajazzos Rache) und das Hinterfragen modischer Begriffe, aktueller Nachrichten und medienträchtiger Fakten (Im Schatten des Mörders) sind wichtige Motive für Bauers Dichten. Dabei setzt er hochartifizielle Stilmittel ein, spielt mit Bildern und Vergleichen, weiß poetologische Einschübe raffiniert zu plazieren, mit einem Wort: bei allem inhaltlichen Niveau überzeugt auch die intellektuell-handwerkliche Leistung des Poeten. Julian Schutting sagt von Christoph W. Bauer: „Er gehört unter den jungen und jüngeren Lyrikern gewiß zu den eigentümlichsten Begabungen. Er ist gesegnet mit einer eigenwilligen Vorstellung von dem, was ein Gedicht ausmacht, und mit einer daher unverwechselbaren Gedichtssprache.“
Trotta und ich
Pariser Depeschen, Reportagen, Porträts
Literarisch aufgeladene Atmosphäre im Paris der Gegenwart „Je suis on route …“ So beginnt Christoph W. Bauer jeden seiner Texte, anhand derer wir gemeinsam mit ihm Pariser Straßen durchwandeln, in Cafés verweilen, über Promenaden flanieren und auf Friedhöfen nach vergessenen Namen suchen. Die Stadt der Lichter und Schriftsteller*innen: An kaum einem anderen Ort versammelten sich die großen Namen der Literaturszene so zahlreich. Christoph W. Bauer nimmt uns mit auf Spaziergänge; den Wegen entlang, die einst von ebendiesen Autor*innen begangen wurden; er sinniert über das Wirken, über die Literatur, die in Paris entstand, über das stetige Arbeiten, das Schreiben in dieser Stadt, über eine Ära und Tradition von Schriftsteller*innen. Der Autor erzählt u. a. von Samuel Beckett, Marguerite Duras, Heinrich Heine oder Jacques Prévert und verknüpft ihre Geschichten dort, wo sich Überschneidungen finden. Christoph W. Bauers Erkundung vergangener Welten und heutiger Szenerien Geschichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, schlagen in Paris Wurzeln, fließen ineinander. Wie kein anderer erzählt der Autor von dieser Stadt, ihren Plätzen, den Leuten, schlichtweg: dem Leben. Im Prosaband erscheinen Christoph W. Bauers dichte, bildgewaltige Texte, die eine Hommage sind an Paris und seine Menschen.