Überall Ordnungen: Einordnung, Zuordnung, Unterordnung. Odile Kennels Band „Irgendetwas dazwischen“ ist ein Plädoyer für die Unordnung. Im Fokus steht der Austragungsort so vieler Ordnungsversuche: der Körper. Eins ist in Kennels Gedichten klar: Der Körper lässt sich nicht säuberlich zusammenfalten und in Identitätsschubladen stecken. Es geht den Gedichten um Ausfaltung, um Entfaltung – und den vermeintlichen Ordnungsapparat schlechthin: Sprache. Kennels Gedichte sind dabei immer unbedingt sinnlich, bewegen sich über Sprachen hinweg, kosten die Vielfalt der Möglichkeiten aus, die sich ihr bieten – spielerisch, ironisch, verzweifelt. Jedes Gedicht zeigt: Erst im Zusammenspiel entsteht etwas, das nicht nur denkbar und benennbar, sondern vor allem eines ist: lebbar.
Odile Kennel Books





Lust
- 48 pages
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»Ich hätte nicht öffnen sollen. Hätte tun sollen, als sei ich nicht zuhause.« Nominiert für den Alfred-Döblin-Preis Es klingelt, doch sie kennt hier niemanden. Vor der Tür steht ein fremder junger Mann, er nennt sich Alexander Vogler und behauptet, Béatrice sei mit seiner Mutter Helga befreundet gewesen. Béatrice ist gerade beim Auspacken, sie ist umgezogen, von der Stadt in eine alte Mühle an einem See. Was weiß dieser Mann von ihrem Leben? Er aber möchte wissen, warum seine Mutter Anfang 1977 für drei Jahre spurlos verschwand. Béatrice kann sich an nichts erinnern, beginnt aber bald zu zweifeln: Ist Helga vielleicht Hah, in die sie uneingestanden verliebt war? Musste Hah als Sympathisantin in jenen hochpolitisierten Jahren untertauchen? Das Porträt einer Frau, in deren Leben die Geschichte der Bundesrepublik aufscheint, ein Roman über die Unsicherheit der Erinnerung, über die Rückkehr in die Provinz. Ein Buch, das die Frage aufwirft, wie wir uns der eigenen Geschichte stellen.
Drei Frauen, zwei Länder, die Geschichte einer Familie Ende der Achtzigerjahre lebt Louise in Berlin, aufgewachsen ist sie in der Normandie. Als sie unerwartet auf Ida trifft, eine ihr unbekannte Großcousine, erfährt sie, was ihr bislang verschwiegen wurde: Während die Deutschen Frankreich besetzten, verliebte sich ihre Mutter Paulette in Franz, einen Wehrmachtssoldaten – ein Skandal in Frankreich und für die Familie. Ida verschaffte Paulette ein Alibi für die heimlichen Treffen. Doch Idas Lebensgeschichte birgt noch weit mehr Geheimnisse ...
"Wimpernflug" ist die Geschichte der neunjährigen Cecile, die in Deutschland zweisprachig aufwächst. Für alle Dinge gibt es zwei Worte, ein französisches und ein deutsches. Es ist gar nicht so einfach, bei diesem Wort- und Gefühlsgewirre den Überblick zu behalten und bei sich zu bleiben. Aber Frankreich und Deutschland liegen doch so nah beieinander! Cecile sieht das anders. warum gibt es bei der Begrüßung in Deutschland kein bise, sondern nur einen Händedruck und warum ist eine deutsche Gemüsesuppe keine soup aux legumes, wie ihre Mutter sie macht? Auf Worte ist eben kein Verlass!§Schnell muss man sein, um zwischen zwei Sprachen hin und her zu springen, schnell auch, um mit dem Wirbel der Worte mitzuhalten und sich nicht darin zu verlieren. Atemlos ist deshalb auch das Mädchen, das seine Geschichte erzählt.