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Ines Sommer

    Und plötzlich musste ich mich erinnern
    Luckenwalde
    Geh weg von meiner Muschi
    • AuszugVorwortIch persönlich habe den Unterschied zwischen erotischer Literatur und Pornographie nie ganz verstanden. Sind Erotika einfach literarisch ambitionierte Werke? Oder ist ein Text pornographisch, wenn ein Mann ihn schreibt, aber -erotisch, wenn eine Frau ihn schreibt? Der vorliegende Text beschreibt nur einen einzigen Tag. Nicht, dass ich mich neben James Joyce „Ulysses“* einreihen mag. Aber welche Tage hätte ich nach solchen 24 Stunden dazu stellen können? Einmalig ist einmalig ist einmalig. Der Gerichtsvollzieher. Wenn es ihn nicht gäbe, müsste man ihn erfinden. Ursprünglich mit einem ganz anderen Auftrag an meine Tür klopfend, baute er sich kurzerhand in die Stimmung des Tages ein. Wie werde ich ihn nennen, ohne seine Identität zu verraten? In seinem Gebiet ein rauer und furchtloser Mann und gleichzeitig etwas unbeholfen in den zärtlichen Dingen. Seine kantige Gestalt bekam im Laufe des Kennenlernens die Furchtlosigkeit zurück. Furchtlos war er, das muss man ihm lassen. Es kam bisher nicht so oft vor, dass ihm ein flotter Blowjob als Anzahlung angeboten wurde. Er nahm unverschnörkselt an. Er ist kein Dichter, er ist ein Mann der Pflicht. Ein Mann, der in den Heldensagen vorkommen würde – ewig schade, dass wir nur eine Geschäftsbeziehung hatten. Oder der blendend aussehende junge Mann, den wir uns als unseren Bügler mit Spezialauftrag ins Leben holten, mit seinem Faible für reife -Frauen. Und Ellen: Ellen ist die freundlichste Überraschung des Tages. Für Ellen reichen keine Zusammenfassungen. Ellen ist der Grund für dieses Buch. Sie war meine Reiseleiterin, meine Zeremonienmeisterin, mein Kratzbaum. Und mit den Erlebnissen dieses Tages wage ich mich in die Schriftstellerei und halte jene Freuden fest, die man die fleischlichen nennt. Ich will die Verzückungen der körperlichen Liebe ausdrücken, die mir dieser Tag so unverhofft gebracht hat. Schon möglich, dass die Sprache zu wenig ist, um die Grenzen der Lust auszuloten. In einer Zeit der verbalen erotischen Inflation suche ich nach einer Sprache zwischen „Herumnutten“ und „brav zu Bett gehen“ Vulgär, lächerlich, manchmal abstoßend. Wie beschreibt man Begehren? Das Begegnen. Sich für kurze Zeit -auflösen im Anderen, seinen Geist dem Körper vermachen und sich fließend der Lust hingeben. Dies ist eine Geschichte voller Zwischentöne. Die Heldinnen und Helden dieses Tages haben sich gegenseitig verführt und hingegeben. Ungeschreckt, unzensiert. Und sich selbst gewinnend.

      Geh weg von meiner Muschi
    • Ines Sommer, Jahrgang 1973, wächst als Christin in der DDR auf. Aus Glaubensgründen geht sie samstags nicht in die Schule. Erich Honecker persönlich genehmigt ihr diese Fünftagewoche. Mit 14 weigert sie sich, der FDJ beizutreten. Kaum 15 verlässt ihre erste große Liebe das Land. Dann fällt die Mauer: Sie ist 16. Sie ist die Einzige ohne Rote-Socken-Vergangenheit. Sie wird Schulsprecherin. Ein Entwicklungsroman. Witzig, packend, skurril. Stilistisch perfekt.

      Luckenwalde
    • Autobiographie von Ursula Albrecht, ehem. Kostümbildnerin am Wiener Burgtheater, Frau des Dirigenten Gerd Albrecht. Ghostwriterin: Ines Sommer, bekannt von „Luckenwalde“. Albrecht beschreibt ihr Leben während des Zweiten Weltkriegs bis kurz nach ihrer Flucht aus der DDR - 1955, im Alter von 18 Jahren. Lesen sie die packende Lebensgeschichte eines Flüchtlingsmädchen, das plötzlich in den Räumen von Maria Theresia „gelandet“ ist. Von der DDR in die Wiener Hofburg.

      Und plötzlich musste ich mich erinnern