How authoritarian and racist discourse functions
Leo Löwenthal Books






Die Gespräche zwischen Helmut Dubiel und Leo Löwenthal zeichnen die biographischen Stationen und die intellektuelle Entwicklung des berühmten Sozialwissenschaftlers von der Weimarer Republik bis zu der Studentenrevolte in Berkeley nach. Aufgrund der zeitgeschichtlichen Zeugenschaft, die in der lebensgeschichtlichen Erfahrung Löwenthals aufgehoben ist, entsteht ein umfassendes Panorama der gesellschaftlichen und geistigen Situationen von den zwanziger Jahren bis in die Gegenwart.
Falsche Propheten
Studien zur faschistischen Agitation
Lautstark schwingen sich selbsternannte Tribunen des Volkes, esoterische »Querdenker« und autoritäre Demagogen zu Verteidigern der demokratischen Ordnung auf, deren Werte sie eigentlich ablehnen. Um Gefolgschaft zu organisieren, schüren sie Ängste vor drohendem Chaos und spinnen Verschwörungstheorien über anonyme Mächte, die das Schicksal der Nation bestimmen. Vorschläge zur Lösung komplexer gesellschaftliche Probleme sind ihre Sache nicht. Vielmehr verlegen sie sich auf eine aggressive Rhetorik des Kampfes gegen »die Politiker«, »die Linken«, »die Flüchtlinge« und immer wieder: »die Juden«. Was sich wie eine Kurzbeschreibung von Aspekten der politischen Kultur unserer Tage liest, ist Gegenstand eines Buches, das vor mehr als siebzig Jahren geschrieben wurde. In Falsche Propheten analysiert Leo Löwenthal Themen und Techniken politischer Demagogie. Er fragt, warum die immergleichen Phrasen und Phantasmen verfangen, legt dar, weshalb dem Agitator so schwer beizukommen ist, und warnt vor Unterschätzung. Denn nicht selten ist die Agitation »Generalprobe fürs Pogrom«. Falsche Propheten ist ein Klassiker der politischen Psychologie. Inwiefern es auch ein Buch für unsere Gegenwart ist, zeigt Carolin Emcke in ihrem Nachwort zu dieser Neuausgabe.
Schriften Band 3
Falsche Propheten
In steter Freundschaft
Briefwechsel Leo Loewenthal und Siegfried Kracauer 1922-1966
Das 20. Jahrhundert brachte für das bürgerliche Leben Zerstörung durch Weltkriege, Inflation, Revolution und industriellen Massenmord. Die bisherige Stetigkeit der 'Normalität', an der sich Individuen orientieren konnten, wurde erschüttert. In der Abwesenheit äußerer Kontinuität müssen die Individuen selbst Stetigkeit schaffen. Der Briefwechsel zwischen Leo Löwenthal und Siegfried Kracauer dokumentiert den Widerstand gegen diesen Verlust. Er zeigt, wie zwei der bedeutendsten kritischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts trotz der Katastrophen ihre Freundschaft und geistigen Positionen bewahren konnten. Der erstmals veröffentlichte Austausch umfasst etwa 180 Briefe, die von 1922 bis zu Kracauers Tod 1966 reichen. Er offenbart nicht nur die Beständigkeit der Freundschaft zwischen Löwenthal und Kracauer, sondern auch die Komplexität der Beziehungen zu Adorno, Benjamin und Bloch. Löwenthals letzte umfassende Rede, gehalten zu Ehren Kracauers, rundet den Band ab. Die Briefe ermöglichen uns, Zeugen eines lebhaften Dialogs zwischen zwei Menschen zu werden, die einer Lebensform huldigten, deren Ende Benjamin in „Deutsche Menschen“ bereits beschrieben hatte – möglicherweise voreilig, wie die Briefe nahelegen.


