Ratzeputz - die Kräuterhexe
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Das vorliegende Buch schildert im einzelnen die sehr unterschiedlichen Beziehungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion von 1917 bis 1945. Das nie aufgegebene Programm der Bolschewisten zur Eroberung Europas über Berlin wird durch zahlreiche, anscheinend dem widersprechende Ereignisse überlagert: Rapallo, die geheime Ausbildung der Reichswehr in Rußland, die deutsch-sowjetischen Verträge vom 23. August und 28. September 1939. Stalin meinte, am längeren Hebel zu sitzen und am Schluß als der große Sieger aus dem sich anbahnenden und nicht zuletzt durch ihn geschürten Zweiten Weltkrieg hervorzugehen. Daß Hitler 1941 dem sowjetischen Angriff auf Europa nur um kurze Zeit zuvorkam und dann die deutsche Wehrmacht jahrelang das Abendland unter großen Opfern vor der bolschewistischen Bedrohung aus dem Osten verteidigen konnte, durchkreuzte Stalins Pläne. Der anschließende Kalte Krieg sah Moskau als den großen Verlierer. Die Auswertung jüngst freigegebener Dokumente aus den Moskauer Archiven zeichnet ein neues Bild der Zeitgeschichte und fordert eine andere Bewertung der deutsch-russischen Verhältnisse in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Allen Zeitgenossen ist noch in lebhafter Erinnerung, wie der erst 1916/1918 wieder gegründete polnische Staat in dem folgenden Jahrzehnt jeden seiner Nachbarn (das Deutsche Reich, Litauen, Rußland, Tschechoslowakei) in einem Angriffskrieg überfiel und ihm Land raubte. Durch seinen Chauvinismus und seine Wirklichkeitsfremdheit bei der Einschätzung seiner ›Freunde‹ Frankreich und England löste Polen den Zweiten Weltkrieg aus. Danach annektierte Warschau völkerrechtswidrig weite Gebiete Ostdeutschlands und führte ein Menschheitsverbrechen durch, indem mehr als 12 Millionen Menschen vertrieben wurden, von denen über zwei Millionen starben. Dennoch stellte sich Polen in der Nachkriegszeit, sowohl unter kommunistischer Herrschaft als auch nach der Befreiung von der Moskauer Abhängigkeit, als Opfer des Krieges dar und rechnete sogar die Millionen deutscher Opfer zu seinen Kriegstoten hinzu. Trotz der weitreichenden Zugeständnisse deutscher Regierungen stellte Warschau immer neue Forderungen, ließ sich mit Milliarden DM unterstützen und zeigte wenig Interesse an echter Versöhnung. Auch nach der bedingungslosen Unterstützung für den EU-Beitritt verfolgte Polen nur seine nationalen Interessen und stellte die Staatengemeinschaft vor Herausforderungen. Historisch betrachtet zeigt sich ein roter Faden in der polnischen Politik, geprägt von einem Mangel an Wirklichkeitssinn, falscher Lageeinschätzung und einem fehlenden Gespür für die Gegen
Der Zweite Weltkrieg hätte vermieden oder erheblich abgekürzt werden können. Gekrönte Häupter und Staatschefs, Kirchen und hohe Diplomaten, einflußreiche Industrielle und angesehene Intellektuelle bemühten sich ab 1939 das Europa zerstörende Morden zu verhindern oder zu begrenzen. Doch diese Bemühungen scheiterten am Kriegswillen in London und Washington. Der Verfasser beschreibt mit Quellenhinweisen mehr als fünfzig dieser Angebote und Versuche, den unnötigen Weltenbrand einzudämmen, und gibt an, warum sie alle scheiterten, warum es zu keiner Verständigung kam: Deutschland und Japan sollten vollkommen vernichtet werden. Diese gut belegte Gesamtdarstellung der zahlreichen Friedensintiativen bildet damit eine wichtige Ergänzung zur Beurteilung der Kriegsschuldfrage.