Dieses Studienbuch stellt zum einen die wichtigsten historischen Umbrüche der deutschen Sprache bis in die heutige Zeit dar, zum anderen und vor allem aber auch deren Begründung, und theoretische Fundierung und typologische Einordnung. Es wird daher zentral darum gehen, Warum-Fragen zu diskutieren stellen und zu beantworten. So hat sich das Deutsche im Laufe seiner Geschichte von einer \„Silben\“- zu einer ausgeprägten \„Wortsprache\“ entwickelt, was sich auf mehreren Ebenen (z. B. Phonologie, Orthographie, Morphologie) niederschlägt. In der Syntax wird auf das Klammerprinzip abgehoben. Diesem übergreifenden Prinzip und einigen weiteren Prinzipien gehen die Autorinnen anhand zahlreicher Beispiele nach und ermöglichen so ein tieferes Verständnis der deutschen Sprachgeschichte.
Damaris Nübling Books




Das Studienbuch bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit Systemlinguistik sowie Sozio- und Gesprächslinguistik und vermittelt aktuelle Forschungsergebnisse. Es behandelt Themen wie stimmliche Unterschiede, die Beziehung zwischen Genus, Sexus und Gender sowie die Konstruktion von Geschlecht in Wörterbüchern. Zudem werden Unterschiede in Gesprächen, einschließlich Scherzkommunikation und institutioneller Kommunikation, analysiert. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Genderkonstruktionen und der Kommunikation im Internet, wo genderisierte Selbstdarstellungen zunehmend präsent sind.
Genus und Geschlecht
Zum Zusammenhang von grammatischer, biologischer und sozialer Kategorisierung
- 32 pages
- 2 hours of reading
Der öffentliche Diskurs über die Rolle von (grammatischem) Genus bei der Referenz auf Menschen und deren Geschlechter ignoriert die Linguistik und ist damit unwissenschaftlich. Dies wurde unlängst im Aufruf "Schluss mit dem Gender-Unfug" vom "Verein Deutsche Sprache" offenkundig, der jeglichen Zusammenhang zwischen Genus und Geschlecht abstreitet. Damaris Nübling liefert einen Überblick über neuere Forschungen zu grammatischer, biologischer und sozialer Kategorisierung und stößt dabei auf enge und komplexe Beziehungen zwischen Genus und Geschlecht. Genus verweist dabei weniger auf Geschlechtsorgane als auf Geschlechterordnungen. Geschlechtsrollenverstöße werden durch deviante Zuordnungen zwischen Genus und Geschlecht ausgestellt (die Schwuchtel, der Vamp, das Mensch, das Weib). Hinter solchen Asymmetrien scheint die Gesellschaft des 18. und 19. Jahrhunderts auf. Homosexuelle Männer werden ihrer Geschlechtsklasse verwiesen, indem sie in die Feminina verschoben werden. Unreife bzw. unverheiratete Frauen geraten dagegen eher ins Neutrum, das üblicherweise auf unbelebte Entitäten referiert. Genusverschiebungen erzeugen damit seit jeher besondere Effekte, die allesamt mit Abwertungen verbunden sind.
Kleiner deutscher Familiennamenatlas
Entstehung, Gebrauch, Verbreitung und Bedeutung der Familiennamen
- 800 pages
- 28 hours of reading
Nach dem Erscheinen des siebenbändigen „Deutschen Familiennamenatlas“, fasst dieser Band zum einen die wichtigsten und interessantesten Ergebnisse allgemeinverständlich zusammen und illustriert sie mit zahlreichen farbigen Namenkarten. Zum anderen liefert er zahlreiche neue Erkenntnisse aus der Forschung zu Familiennamen. Das Grundlagenwerk skizziert die Entstehung und Entwicklung der Familiennamen in Deutschland einschließlich eingewanderter Namen (z. B. Hugenottennamen), an denen sich historische Migration ablesen lässt. Gegenstand sind auch sprachhistorische, grammatische und dialektale Aspekte: Wo werden Familiennamen dem Vornamen vorangestellt ( der Hofreiter Anton ), wo feminisiert ( die Hofreiterin )? Ausführlich werden die fünf Motivgruppen vorgestellt und illustriert: Familiennamen aus Berufsbezeichnungen ( Stoiber ), aus Vornamen ( Merkel zu Markward ), aus Übernamen ( Ströbele ), nach Wohnstätten ( Steger ) und nach Herkunft ( Hesse ). Ergänzt wird der Band durch sieben Kapitel zu regionalen Namenprofilen, also zu typisch nieder-, mittel und oberdeutschen Familiennamen. Dieser Band bildet das modernste Grundlagenwerk zu unseren Familiennamen und adressiert sowohl Fachleute als auch die interessierte Öffentlichkeit.