Soziale Sicherungssysteme
- 197 pages
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Das Buch zur Biographie einer der bedeutendsten Lyrikerinnen unseres Jahrhunderts. Von Helmut Braun, dem kenntnisreichen Experten auf seinem Gebiet. Seit zwei JJahrzehnten beschäftigt er sich mit dem Leben und Werk von Rose Ausländer. Die Dichterin ermöglichte ihm 1980 erstmals den Zugang zu einer Vielzahl von persönlichen Dokumenten und Briefen und bestimmete ihn zum Verwalter ihres literarischen Nachlasses.Eine Biographie besonderer Art, hineingeschrieben in ein Datengerüst, das sich an wichtigen Ereignissen im Leben der Dichterin festmacht. So ist es dem Autor gelungen, eine Fülle von Fakten zu vermitteln, mit deren Hilfe falsche Angaben zur Biographie, verkürzende Legenden und gängige Fehlschüsse erstmals korrigiert werden können. Eine Fülle von größtenteils bislang unveröffentlichten Dokumenten, Photographien und Briefen begleiten diesen ungemein lebendig und eindrucksvoll geschriebenen Text.
Helmut Braun zeichnet einfühlsam die Lebenslinien des deutschsprachigen Juden Edgar Hilsenrath und verknüpft dessen Leben und Werk zu einem Bild, das die gewaltigen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts widerspiegelt. Als 1926 in Deutschland geborener Jude hatte Hilsenrath kaum Möglichkeiten, sein Leben zu gestalten. In Nazideutschland blieb nur die Wahl zwischen Emigration und Deportation. Der Prolog von 'Fuck America – Bronskys Geständnis' verdeutlicht, wie unwahrscheinlich es war, den Krieg in Deutschland zu überleben. Hilsenrath wurde deportiert, überlebte jedoch durch glückliche Fügungen, emigrierte in die USA und verarbeitete seine traumatischen Erlebnisse in seinem Ghettoroman 'Nacht', was den Beginn einer außergewöhnlichen Schriftstellerkarriere markierte. Seit 1977 verbindet eine Freundschaft Hilsenrath und Braun, die mit der Veröffentlichung des satirischen Romans 'Der Nazi & der Friseur' begann. Über 26 Jahre hinweg teilte Hilsenrath seine Sicht der Geschehnisse mit Braun, der zahlreiche Interviews und autobiografische Texte auswertete sowie den umfangreichen Vorlass des Schriftstellers, der der Akademie der Künste in Berlin übergeben wurde. Dokumente, Briefe, Fotos und Zeitzeugenberichte bilden das Fundament dieser Biografie. Brauns Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse und autobiografische Texte Hilsenraths ergänzen den Bericht und stellen die Fakten immer wieder in Frage, denn was sind schon Fakten, wenn ein Leben zu
Rose Ausländer 1901-1988
German
Hilsenrath fesselt sein Publikum mit Geschichten aus der Bukowina und scharfer Satire über die Bundesrepublik. Seine Erzählungen, Berichte und biographischen Selbstauskünfte zeigen ihn als eindringlichen, pointierten und zärtlichen Erzähler.
Edgar Hilsenrath, 1938 mit seiner Familie aus Halle nach Siret geschickt, erlebte die Deportation von über 28.000 Juden nach Transnistrien. Sein Roman „Nacht“ thematisiert das Schicksal der Juden im Getto Mogilev-Podolski und während der Shoa. Hilsenrath traf in New York flüchtig die Exilantin Rose Ausländer.
„Ich will nicht sterben“
Selma Meerbaum wird am 5. Februar 1924 in Czernowitz geboren. Nach dem Tod ihres Vaters wächst sie unter schwierigen Bedingungen auf, verliebt sich in Lejser Fichmann und beginnt mit 15 Jahren zu schreiben. 1942 wird sie deportiert und stirbt an Flecktyphus. Ihre 57 Gedichte überdauern und verleihen ihr heute Kultstatus.
Heimathungrig - Symposien in Wien und Bukarest sowie weitere Vorträge
Das Bukarester und das zweite Wiener Symposien blieben bisher undokumentiert. Dies wird mit diesem Band nachgeholt. Leider konnten nicht alle Referenten nach so langer Zeit ihre Texte zu den damaligen Voträgen zur Verfugung stellen. Trotzdem ist ein beachtenswerter Band entstanden, den es zu lesen lohnt.
Sieben mal Sieben – das sind 49 Kunstwerke und Projekte, die Einblick in das aktuelle Kunstschaffen im Auftrag der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern geben. In sieben Kapiteln werden jeweils sieben Arbeiten aus den letzten 20 Jahren vorgestellt, die sich durch eine besonders innovative künstlerische Idee, Gestaltung oder auch Materialität auszeichnen. Alle Arbeiten sind auf Initiative oder unter Beteiligung des landeskirchlichen Kunstreferats entstanden. Der Herausgeber ist der Kunstreferent der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Die ersten Kapitel sind den „klassischen“ künstlerischen Aufgabenfeldern in kirchlichem Kontext gewidmet: Unter dem Titel „Gemeinschaft“ wird die Neuausstattung evangelischer Kirchen mit den Prinzipalia Altar, Kanzel und Taufstein thematisiert. Das Kapitel „Zeichen“ rückt das Kreuz als zentrales Symbol des christlichen Glaubens in den Mittelpunkt. Unter „Gefäß“ werden die liturgischen Geräte für Abendmahl und Taufe vorgestellt und unter „Farbe“ raumprägende Objekte in den Farben des Kirchenjahres. Das Kapitel „Raum“ zeigt dauerhafte Interventionen wie Wandmalereien, Glasfenster und Installationen. Unter dem Titel „Zeit“ werden temporären Kunstaktionen wie Ausstellungen und Performances präsentiert. Die letzte Rubrik „Bild“ behandelt das breite Spektrum der Neuerwerbungen für die landeskirchliche Kunstsammlung. Jedes der sieben Kapitel besteht aus einer Einführung ins Thema, einer Bildstrecke mit großformatigen Abbildungen und informativen Objekttexten. Den sieben Themen-Kapiteln sind drei Einführungen vorangestellt, die die landeskirchliche Kunstarbeit in einen größeren Kontext einbetten. Hans-Peter Hübner erinnert an das Potential historischer Kirchenräume in der Fläche der bayerischen Landeskirche als kulturelle und identitätsstiftende Begegnungsorte, deren Erhaltung von ihrer lebendigen Nutzung abhängt. Das Zusammenspiel von Theologie und Kunst beschreibt Susanne Breit-Keßler programmatisch für die Kulturarbeit der bayerischen Landeskirche. Sie stellt die verbindende Kraft von Kunst und Religion in der Wahrnehmung und Transzendierung des Alltags als Chance heraus, sich auf das je andere einzulassen. Helmut Braun greift den Gedanken der Kunst als Vermittlerin zwischen Gott und der Welt auf und zeigt Möglichkeiten der Schaffung von Freiräumen für die Entwicklung von Kunst und für deren Begegnung auf. Ein Orts- und ein Künstlerregister sowie eine Karte mit den 49 ausgewählten Werken in den sechs bayerischen Kirchenkreisen runden die Publikation ab. Mit Beiträgen von Jean-Pierre Barraud, Barbara Bauner, Helmut Braun, Susanne Breit-Keßler, Richard Graupner, Hans-Peter Hübner, Gabriele Kainz, Eva Maier, Klaus Raschzok, Gunther Reese, Rüdiger Scholz, Daniel Szemerédy, Dagmar Thormann, Andrea K. Thurnwald und Janette Witt.