Ohne didaktische Hintergedanken fängt Gasser mit Humor, Liebe, leiser Nostalgie und einem feinen Hauch Melancholie die Faszination der Comics ein. Dabei gelingt es ihm immer wieder, uns zu überzeugen, dass das wahre Leben in eckigen Panels und runden Sprechblasen stattfindet.
Liebe auf Finnisch - Himmel und Hölle Wo die Liebe hinfällt, das sagt sich so leicht. Und wenn sie in ein Land fällt, in dem die Schweige-WM ein Großereignis ist, wo in der Sauna Würste – saunamakkara – gegrillt und Zwölfpacks, die Dackel heißen, geleert werden? Das alles wäre ja noch zu bewältigen, aber wie wappnet man sich gegen die unausweichliche Winterdepression kaamos, die ein ganzes Land in den Standby-Modus stürzt? Als der Schweizer Journalist Frank am Frühlingsfest vappu Kaisa kennenlernt, ahnt er nicht, wie viel er in Sachen Finnland noch zu lernen und zu leisten hat: er kämpft gegen die fünfzehn Fälle der finnischen Sprache, wird beinahe totsauniert und hält Zwiesprache mit verstorbenen Tangolegenden. Und kommt ganz allmählich hinter das Geheimnis des finnischen Tangos, der die Finnen so glücklich macht, weil er so unendlich traurig ist. Mit Witz und Gefühl erzählt Christian Gasser von einem Land, in dem die Liebe RAKKAUS heißt und sich auch so anfühlt.
Pop-Besessenheit ist eine gefährliche Sache. Die Popmusik stürzt junge Menschen in den teuflischen Bann von Sex, Drogen und Rock’n’Roll, sie bringt ihr Gefühlsleben völlig durcheinander und lässt sie haltlos zwischen Euphorie und Verzweiflung hin- und hertaumeln. Deutliche Indizien für diesen Zustand der Besessenheit sind absurde Fragen, die plötzlich existenziell werden. Was ist wichtiger, das richtige Lied oder richtige Mädchen? Warum soll ich keine eigenen Hitlisten führen? Wie verberge ich peinliche Gschmacksverirrungen? Und wie erschaffe ich die ultimative Mix-Kassette …?
Vor 25 Jahren galten Comics im deutschen Sprachraum als Kinderkram, die gezeichnete Welt war in der Hand von Helden wie Superman und Asterix, eine eigentliche Comic-Kultur existierte nicht. Heute ist der Comic zur Graphic Novel mutiert und wird als zeitgemässe künstlerische Ausdrucksform respektiert. Er hat sein künstlerisches und literarisches Potential erweitert und setzt sich mit der Wirklichkeit und zeitgeschichtlich bedeutsamen Ereignissen auseinander. Die 1984 gegründete Zürcher Comic-Zeitschrift STRAPAZIN spielte in dieser Entwicklung eine Pionierrolle. STRAPAZIN publizierte hierzulande unveröffentlichte internationale Stars und Newcomer und scharte junge deutschsprachige Zeichnerinnen und Zeichner um sich. Seither ist STRAPAZIN im Mittelpunkt des Geschehens und trägt Entscheidendes zur deutschsprachigen Comic-Kultur bei. Mit Geschichten von ATAK, MS Bastian, Anke Feuchtenberger, Ulli Lust, Thomas Ott u. a.