Ralph-Rainer Wuthenow Books






Paul Valery (1871-1945) zählt zu den bedeutendsten französischen Schriftstellern und Dichtern des 20. Jahrhunderts, vom gleichen Rang wie Proust und Claudel, Gide und Celine. Er war ein Autor von europäischer und letztlich weltweiter Wirkung, der oftmals als Verkörperung dessen galt, was man als französischen Geist verstand.§Ralph-Rainer Wuthenow stellt nach einer biographischen Skizze zentrale Texte Valerys vor: seine frühen und späten Gedichte, die vor allem dem bewunderten Mallarme verpflichtet sind, seine Prosa, darunter die Einführung in die Methode des Leonardo da Vinci, Eine methodische Eroberung und Monsieur Teste, und natürlich die von Valery als wichtigster Teil seines Werkes betrachteten, rund 27.000 Seiten umfassenden Cahiers/Hefte.§
Der Komet. Roman. Mit e. Nachw. v. Rainer Wuthenow
- 704 pages
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In Jean Pauls letzten großen Roman, den »Spaß-Mysterien«, vereinen sich Phantasie, psychologischer Scharfblick, Witz und Satire. Der illegitime Fürstensohn Nikolaus Marggraf entdeckt die Kunst, Diamanten herzustellen, und begibt sich auf die Suche nach seinem Vater. Seine naive Reise wird zu einer närrischen Odyssee, die der Welt einen Zerrspiegel vorhält.
Wahrheiten über den Menschen
Moralistik und Aphorismus in Europa
Der Band dokumentiert Formen und Inhalte des moralistischen Reflektierens über den Menschen vom 16. bis 20. Jahrhundert in Europa. Geistreich, aber nicht belehrend setzt sich die Moralistik in einem Raum zwischen Ethik, Philosophie und Psychologie mit dem Verhalten des Menschen auseinander. Ihre literarischen Erscheinungsformen sind der Aphorismus, Maximen und Sentenzen. Sie bieten dem Leser keine vorgefertigten Wahrheiten, sondern ermöglichen ihm, diese selbst zu suchen und zu finden. Der Aphorismus provoziert und überrascht, stellt Fragen im Gewande der Antwort, statt diese vorzugeben. Beginnend mit Guicciardini führt der Band den Leser über Montaigne, Gracián, Chamfort und anderen Franzosen zu Lichtenberg und Goethe, Hazlitt und Leopardi.
Chamissos Weltumseglung
Forschungsreisen nach James Cook.
Der Vortrag wurde im Literarischen Salon der Schröder Verlagsbuchhandlung in Wildflecken gehalten und befasst sich mit der Weltumseglung Adelbert von Chamissos auf der „Rurik“. Das Bild auf dem Cover trägt den Titel „Due donne a Tahiti“ und stammt von Paul Gaugin
Miguel de Cervantes y Saavedra ist eine faszinierende Figur, über die nur begrenzte Informationen vorliegen, ähnlich wie bei seinem Zeitgenossen William Shakespeare. Er stammt aus einer verarmten Hidalgo-Familie, sein Vater war Feldscher. Die Armut führte ihn dazu, als einfacher Soldat in Italien zu dienen. In der Seeschlacht von Lepanto (1571) verlor er die Nutzung seiner linken Hand. Später wurde er von algerischen Piraten gefangen genommen und erlebte Jahre der Entbehrung, bevor er schließlich freigekauft wurde. Cervantes konnte sich nicht weigern, niedrige Ämter anzunehmen, und seine Karriere als Theaterschriftsteller war wenig erfolgreich; er konnte nicht mit Lope de Vega oder Calderón konkurrieren. Dennoch war er als Erzähler etwas erfolgreicher, was zur Fortsetzung des ersten Teils von „Don Quijote“ führte, die von einem unbekannten Autor verfasst wurde. Auch seine „Novelas ejemplares“ sollten eine europäische Wirkung entfalten. Für die deutsche Frühromantik war Cervantes eine zentrale Figur der Weltliteratur. Ludwig Tieck übersetzte „Don Quijote“, und Friedrich Schlegel forderte, auch die Novellen zu übersetzen, um Cervantes’ Bedeutung zu erfassen. Schlegel erkannte, dass Cervantes ohne fremden Einfluss agierte und somit einzigartig ist. Tieck konnte die geplante Biographie nicht vollenden, doch die tiefen Furchen, die das Schicksal in Cervantes’ Leben hinterließ, sind unübersehbar.
„constamment en état d’épigramme…“ Chamfort I. Wahrheiten über den Menschen Einführung in die Literatur der europäischen Moralisten. Oft wird ein Moralist als jemand betrachtet, der andere zur Tugend und Sittsamkeit ermahnt, jedoch ist die Realität komplexer. In der Literaturgeschichte sind die Moralisten der nachantiken Epochen, die in Prosa sowie in Versform, Dialogen und Essays schreiben, vor allem Beobachter der conditio humana. Sie reflektieren über das menschliche Herz, dessen Größe und Elend (Blaise Pascal) und agieren mehr als Schriftsteller und Denker denn als Prediger und Propheten, wie sie im Alten Testament erscheinen (z.B. die Sprüche Salomos, Der Prediger Salomo). Unvergessliche Figuren aus der Antike sind der griechische Sklave Epiktet in Rom und der stoische Kaiser Marc Aurel, dessen „Selbstbetrachtungen“ und Epiktets „Encheiridion“ bis heute bewundert werden. Auch die alten Geschichtsschreiber haben einen bedeutenden Einfluss auf die moderne Welt ausgeübt. Ihre Art, historische Figuren zu beurteilen und prägnante Kommentare zu liefern, hat als Inspiration für die Darstellung von Charakteren gedient, wie dies bei Tacitus und Plutarch der Fall ist, dessen Werke bis ins frühe 19. Jahrhundert lebendig wirkten.