Ein Vierteljahrhundert ist vergangen, seit am 26. April 1986 der vierte Reaktorblock des Atomkraftwerks Tschernobyl völlig zerstört und damit die bis heute schwerste Katastrophe in der zivilen Nutzung der Kernenergie ausgelöst wurde. Aber die verheerenden Auswirkungen des Unfalls und insbesondere die Risiken der atomaren Großtechnologie und deren Folgen für Mensch und Natur geraten zunehmend in Vergessenheit. Atomkraft als Risiko stellt eine interdisziplinäre Untersuchung der Katastrophe aus heutiger Perspektive vor. Nach einer Einführung in den Atomkonflikt werden Fragen thematisiert, die in der aktuellen Diskussion kaum präsent sind. Welche Wirkungen hatte der Super-GAU auf die Ökosysteme und die Nahrungskette? Kann eine Katastrophe wie die von Tschernobyl für die Zukunft ausgeschlossen werden? Wie haben sich seit der Reaktorkatastrophe die Einstellungen zur Kernenergie verändert? Gibt es eine Krise der kerntechnischen Fachkompetenz?
Lutz Mez Book order






- 2010
- 1997
Während globale Umweltprobleme die staatliche Umweltpolitik beständig herausfordern, bleiben die Handlungskapazitäten des Staates oft begrenzt. Nicht nur die Umweltbewegung beklagt diese Tatsache; auch viele Sozialwissenschaftler kritisieren Rückschläge und fehlendes 'Wollen und Können' der zuständigen Institutionen. Erneut wird ein zunehmendes Staatsversagen im Umweltschutz konstatiert. In diesem Diskussionszusammenhang spielen die Schriften Martin Jänickes nach wie vor eine zentrale Rolle. Seine theoretischen und empirischen Arbeiten und die 'Berliner Schule der Umweltpolitikanalyse', deren spiritus rector er ist, prägen die sozialwissenschaftliche Umweltdebatte weit über Deutschland hinaus; auch die umweltpolitische Praxis bleibt davon nicht unbeeinflußt. Das zeigen die über 60 Beiträge von anerkannten in- und ausländischen Experten, die in diesem Band aus Anlaß von Martin Jänickes 60. Geburtstag ein breites Spektrum relevanter Umweltfragen in knapper Form aufwerfen. Lücken der Umweltpolitik und -analyse, mögliche und notwendige Veränderungen sowie neue theoretische, methodische und strategische Ansätze werden aufgezeigt. Das Buch gibt allen umweltpolitisch Interessierten einen Einblick in den Stand der Diskussion und viele Impulse für künftige Praxis und Forschung.