Wann, wo und wie lassen sich in den ausgewählten Städten vom Hochmittelalter bis zum Vorabend des Ersten Weltkrieges Phasen beschleunigten Wandels fassen? Inwieweit sind sie endogener, inwieweit exogener Herkunft, wie sind sie strukturiert, wer sind die beteiligten Akteure, was die hemmenden Kräfte? Setzt die Modernisierung des 19. Jahrhunderts völlig neu an oder kann sie auf Elemente älterer Modernisierungsschübe zurückgreifen? Die ausgewählten Stadtbeispiele konzentrieren sich auf jenen Gebietsstreifen, in welchem sich Mittel-, Ost- und Südosteuropa historisch immer wieder oszillierend überlappt haben: Dalmatien (vor allem mit Dubrovnik), Kroatien-Slawonien, Ungarn, Polen (mit Lublin und Warschau), die heutige Ukraine (mit Lemberg, Zitomir, Ekaterinoslav), Weissrussland (mit Polock) und das europäische Russland (mit Gross-Novgorod, Niznji Novgorod und Perm). Dies erlaubt es, die Frage nach historischen Eigenprofilen von Städten 'zwischen West und Ost' nicht nur in Bezug auf ihre jeweilige individuelle Besonderheit, sondern auch im Hinblick auf ihre Rolle als stadttypologische Indikatoren für die Existenz historischer Übergangsräume zwischen Mittel-, Ost- und Südosteuropa zu konkretisieren
Carsten Goehrke Book order






- 2006
- 2003
Die baltischen Staaten im Schnittpunkt der Entwicklungen
- 196 pages
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Die drei baltischen Republiken Estland, Lettland und Litauen können auf nicht einmal ein Jahrhundert staatlicher Unabhängigkeit zurückblicken, und auch dieser Zeitraum ist durch den Zweiten Weltkrieg und die Zugehörigkeit zur Sowjetunion nochmals drastisch verkürzt worden. Die Geschichte der drei Länder reicht indes zurück bis ins hohe Mittelalter, bis in die Zeit, als die östliche Ostseeküste etwa gleichzeitig in den Gesichtskreis der skandinavischen Mächte Dänemark und Schweden sowie Deutschlands und Russlands trat. Seither ist diese Geschichte stets von dem Zusammenspiel einheimischer Kräfte mit den bereichernden und bedrohlichen Einwirkungen von aussen geprägt gewesen, selten zu autonomer Entwicklung imstande und doch eine beachtliche Eigenart entwickelnd. Das ist das Erbe, das die drei Länder mitbringen, die sich anschicken, in die Europäische Union einzutreten. Die Schweizerische Eidgenossenschaft hat die Entstehung der drei baltischen Staaten nach dem Ersten Weltkrieg sogleich begrüsst, sah man in ihnen doch schon von der Grösse her 'Schwesterrepubliken'. - Der vorliegende Band vereint Referate, die 2001 im Rahmen einer Tagung in Augst gehalten worden sind. Sie bieten einen umfassenden Überblick über verschiedene Epochen, deren historische Bedeutung und zukunftsgestaltende Nachwirkungen für das Baltikum.