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Volker Dotterweich

    Heinrich von Sybel, Geschichtswissenschaft in politischer Absicht
    Geschichte der Stadt Kempten
    Kontroversen der Zeitgeschichte
    Mythen und Legenden in der Geschichte
    Landsberg in der Zeitgeschichte - Zeitgeschichte in Landsberg
    • Im 20. Jahrhundert wird Landsberg zu einem einzigartigen Schauplatz großer Geschichte. Die Stadt diente als Ort der Festungshaftanstalt, in der Hitler und andere Akteure des Novemberputsches von 1923 wegen Hochverrats einsaßen. Zudem war sie Standort der Außenlager des KZ Dachau, wo Tausende überwiegend jüdischer Häftlingsarbeiter einem wahnwitzigen Rüstungsprojekt zum Opfer fielen. Landsberg beherbergte eines der bedeutendsten Auffanglager für Holocaust-Überlebende (Displaced Persons Camp) und war auch der Ort des amerikanischen Kriegsverbrechergefängnisses Nr. 1, in dem bis 1951 285 Todesurteile vollstreckt wurden. Die Stadt hat durch diese Ereignisse weltweite Bekanntheit erlangt. Die Entwicklung Landsbergs im 20. Jahrhundert umfasst den Zeitraum vom Ersten Weltkrieg über die Weimarer Republik und das Dritte Reich bis in die Nachkriegszeit. Historische Zäsuren wie der Umsturz der Revolution von 1918/19, das Scheitern der ersten deutschen Demokratie, die nationalsozialistische Diktatur sowie der Wiederaufbau nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs prägen die Stadt. Individuelle Entscheidungen und Lebenslinien stehen im historischen Kontext, ohne dass eine moralische und politische Verantwortung der Gesamtbevölkerung angenommen werden kann. Zudem wird untersucht, wie die Menschen in Landsberg die entscheidenden Momente des 20. Jahrhunderts wahrgenommen haben.

      Landsberg in der Zeitgeschichte - Zeitgeschichte in Landsberg
    • Vornehmlich in Zeiten krisenhafter gesellschaftlicher Prozesse besteht ein breites Bedürfnis nach möglichst einfachen Erklärungen für komplexe politische, soziale und ökonomische Zusammenhänge. Die Folge ist die emotionale Hinwendung zu stereotypen, legendären oder mythischen Vorstellungen, Bildern und Deutungen aus der Geschichte. Denn, so erinnerte sich der ehemalige sowjetische Botschafter in der Bundesrepublik Valentin Falin: „Die Wissenschaft ist zu kalt für uns. Wir ziehen Mythen und Legenden vor.“ Es gehört zum traditionellen Selbstverständnis der modernen Geschichtswissenschaft, die „historischen Schattenwinkel“ (K. D. Bracher/H.-P. Schwarz) zu erhellen, in denen sich Geschichtsmythen und Geschichtslegenden einnisten. Aus dieser Aufgabe bezieht die Geschichtswissenschaft zu einem guten Teil ihre Legitimation. In jüngster Zeit haben Historiker indes gelernt, mythische Erzählungen durchaus auch als einen positiven Bestandteil der Erinnerungskultur zu begriefen. Beide Aspekte - Konstruktion und Dekonstruktion von Geschichtsmythen und Geschichtslegenden - sind Gegenstand der Beiträge dieses Bandes.

      Mythen und Legenden in der Geschichte