Gerhard Seibold Books






250 Jahre Stammbuchgeschichte. Inskriptionen und Bildschmuck
Ein Überblick anhand ausgewählter Alba amicorum (1565 - 1817)
- 1443 pages
- 51 hours of reading
Die beiden Bände untersuchen die Verbindung von Text und Bild in Stammbüchern, die für deren Wesen entscheidend sind. Sie bieten eine exemplarische Analyse dieser Erfahrungsobjekte und zeigen die Unterschiede auf, die sich über einen Zeitraum von etwa 250 Jahren entwickelt haben. Durch diese Betrachtung wird die kulturelle und historische Bedeutung der Stammbücher verdeutlicht.
Das Album amicorum des Johann Franz Reichwein (um 1555-1596)
- 190 pages
- 7 hours of reading
Gerhard Seibold eröffnet mit dieser Publikation bemerkenswerte Einblicke in die Frühe Neuzeit. Aufschlussreich ist hierbei eine Quellengattung, die vergleichsweise selten zur wissenschaftlichen Auswertung herangezogen wird: „Alba amicorum“ bzw. die Sitte von Personen aus gutem Hause, Stammbücher auf Bildungsreisen mitzuführen, zeigen uns heute, besonders im Fall des Johann Franz Reichwein, reich bebilderte Schriftstücke mit Eintragungen u. a. prominenter Zeitgenossen. Auch die Stadtgeschichte Augsburgs wird zum Thema, da Johann Franz Reichwein sich allem Anschein nach, mindestens in seinen jungen Jahren, immer wieder in der Reichsstadt an Lech und Wertach aufhielt. Die Praxis ein Stammbuch zu führen, hatte sich erst wenige Jahrzehnte vor Reichweins Padua-Aufenthalt im Umfeld der Reformatoren an der sächsischen Universität Wittenberg entwickelt, wobei diese Übung ganz rasch allgemeinverbindlich wurde. Insoweit waren vor allem Studenten dafür prädestiniert, da Bildung und Weltläufigkeit Eigner und Beiträger auszeichnete. Damit finden sich unter den Stammbuchbesitzern dieser Jahre ganz zwangsläufig auch zahlreiche Adlige, die im Verlauf einer Bildungsreise durch Europa zogen. Zumeist handelte es sich um junge Männer, die häufig von einem Hofmeister begleitet wurden, der sie beaufsichtigte und anleitete. Nicht selten war man in kleineren Gruppen unterwegs, womit dem Heimweh vorgebeugt war. Nur vereinzelt treten hier Frauen in Erscheinung, wobei diese in ihrem geographischen Einzugsgebiet deutlich begrenzter waren. Obligatorisch war für Stammbuchbesitzer aus gutem Hause ein mehr oder weniger langer Aufenthalt in Oberitalien, gegebenenfalls in Verbindung mit dem zeitweiligen Besuch einer Universität. Vor allem Padua war um 1600 bei den Deutschen sehr beliebt, was wohl damit zusammen hing, dass von hier aus Venedig leicht erreichbar war, so dass Nützliches, d. h. die Berufsausbildung, mit Angenehmem, sprich Unterhaltung, gut vereinbart werden konnte.
Hainhofers "Freunde"
Das geschäftliche und private Beziehungsnetzwerk eines Augsburger Kunsthändlers und politischen Agenten in der Zeit vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zum Ausgang des Dreißigjährigen Krieges im Spiegel seiner Stammbücher
- 454 pages
- 16 hours of reading
Der Augsburger Philipp Hainhofer (1578–1647) ist auch heute noch als Inspirator der von ihm in Auftrag gegebenen Kunstschränke bekannt und unter diesem Blickwinkel hat sich die Wissenschaft immer wieder mit Hainhofer befasst. Damit ist eine Facette auf unterschiedlichen Feldern begabten Kunstagenten und Kaufmanns berührt, die von seinen Aufgaben als Diplomat und Nachrichtenvermittler in idealer Weise ergänzt wird. Da Hainhofer als Ergebnis dieser Tätigkeit umfangreiche Aufzeichnungen hinterlassen hat, konnte auch dieser Aspekt seiner Persönlichkeit wiederholt wissenschaftlich gewürdigt werden. Nicht thematisiert wurden bisher der Augsburger als Kunstsammler und seine mit dieser Interessenlage in Verbindung stehenden vier Alba amicorum. Letztere sind einigermaßen vollständig erhalten geblieben und werden heute in öffentlichen Sammlungen in Augsburg und Wolfenbüttel sowie in englischem Privatbesitz verwahrt. Philipp Hainhofer kam im Rahmen seiner hauptberuflichen Tätigkeiten regelmäßig mit Personen von Rang in Verbindung und pflegte zudem Kontakt zu Augsburger Künstlern, die als Buchmaler befähigt und in der Lage waren, die Vorstellungen des Kunstkenners umzusetzen. Weil Hainhofer darüber hinaus die wirtschaftlichen Mittel zur Verfügung standen, um seine Ansprüche auf höchstem Niveau realisieren zu lassen, entstanden Gesamtkunstwerke, die ihresgleichen suchen. Die Vielschichtigkeit der Stamm- oder Freundschaftsbücher macht ihren großen Reiz aus: Sie verbinden im Fall Hainhofers Künstlerisches mit nahezu 600 Widmungen und ermöglichen so zahlreiche interdisziplinäre Untersuchungsansätze, z. B. in den Bereichen Kunstgeschichte oder Prosopographie.
Das Genre der Stamm- oder Freundschaftsbücher nimmt in der Geschichtsforschung eine besondere, immer noch zu wenig gewürdigte Stellung ein. Gerhard Seibold eröffnet mit den in diesem Band enthaltenen fünf Editionen wieder einmal erlesene Einblicke in eine wertvolle Quellengattung.
Zeppelin
- 519 pages
- 19 hours of reading
Mit dem Begriff Zeppelin assoziiert die Öffentlichkeit mehrheitlich die Gestalt des Grafen Ferdinand von Zeppelin beziehungsweise die von ihm zum Fliegen gebrachten Luftschiffe. Doch hinter diesem Namen verbirgt sich noch viel mehr. Dieses Buch bringt es zum Vorschein und einer breiten Öffentlichkeit näher. Die Rede ist von dem in Friedrichshafen am Bodensee ansässigen Unternehmen Luftschiffbau Zeppelin GmbH, das von Graf Zeppelin 1908 gegründet wurde und das im Jahr 2008 sein 100jähriges Jubiläum feiern konnte.
"Fellbach, mein Fellbach!"
Ein württembergisches Dorf und seine Einwohner im 17. und 18. Jahrhundert