While the field of research in right-wing populism has recently been blossoming and is expanding, a systematic look into the interface of right-wing populism and gender is still missing. This volume seeks to strengthen the analysis of the intersection of gender and race as constitutional for radical right discourse.
Gabriele Dietze Books






Beim erfolglosesten Privatdetektiv Münchens ist Endzeitstimmung Die Detektei ist futsch, die Bude beschlagnahmt, und er muss erleben, wie seine Fünfziger Jahre Wohnung in eine Telefonsex-Zentrale umgewandelt wird. Er selbst widmet sich seit der Heirat seiner großen Liebe Nadine nur noch der Suche nach der perfekten Selbstmordmethode durch Dauerbillard. Im pinkfarbenen Golf folgt Igor Gorski Annas Graffiti-tag, einer kleinen Sonne, mit der das verschollene Mädchen ihre gesprayten Kunstwerke im Münchner Untergrund signiert. Er taucht ein in die Welt der Sprayer-Szene, wo er sich mit polizeilichen SoKo-Staffeln, den Reinigungsgeschwadern des öffentlichen Personennahverkehrs und der Untreue einer neuen Geliebten herumschlagen muss. Und weil er schon sein eigenes Leben nicht mehr in den Griff kriegt, setzt Gorski alles daran, Anna von ihrem Weg in den Tod abzubringen.
Sexueller Exzeptionalismus
Überlegenheitsnarrative in Migrationsabwehr und Rechtspopulismus
Ein zentrales Motiv der Abwehr von Migration insbesondere aus islamisch geprägten Ländern ist die Annahme einer generellen sexuellen Rückständigkeit und Gefährlichkeit von Migrant_innen. Dem setzt der dominante Diskurs eine überlegene okzidentale sexuelle Moderne entgegen - einen »sexuellen Exzeptionalismus«. Gabriele Dietze dekonstruiert diese sexualpolitisch fokussierte Charakterisierung von Migration als Strategie, die eine emotionalisierte ›Politik der Angst‹ nutzt, um einen ethno-nationalistischen Diskurs voranzutreiben. Sie stellt damit ein neues Begriffsrepertoire zur Verfügung, das in die männlich dominierte Rechtspopulismusforschung interveniert.
Sexualpolitik
Verflechtungen von Race und Gender
Sexualpolitik ist eine Machttechnik. Sie reguliert Verhaltensweisen oder schließt Gruppen aus - das Feld Sexualität ist dabei besonders skandalisierbar. Angeblich problematische Sexualitäten werden nicht nur mit Geschlecht, sondern auch mit Ethnizität und Religion verflochten. Gabriele Dietze diskutiert diesen Zusammenhang in historischer, theoretischer und gegenwartsanalytischer Perspektive von feministischen Orientalismen der Ersten Frauenbewegung bis hin zu den Ereignissen von Köln in der Silvesternacht 2015.
Was hat die sexuelle Libertinage der Berliner Bohèmienne mit dem Tropenkoller der Kolonialbeamten zu tun? Wie verhalten sich die diffizilen Bemühungen vor Gericht, den irren Verbrecher vom verbrecherischen Irren zu unterscheiden, mit den experimentellen Erzählformen von Gottfried Benn, Alfred Döblin oder Ernst Weiss? Was verbindet das Experimentieren mit dem Okkulten in den Berliner Salons des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit der Sorge um auffällige Jugendliche oder der Suche nach den ersten Symptomen einer Seelenstörung? Was haben der Regelverstoß, die Anomalie und der Flirt mit dem Paranormalen, der expressionistische Aufschrei oder die neue sexuelle Ethik miteinander zu tun? Diesen Fragen geht die neue Reihe nach. Sie betrachtet die „Kulturen des Wahnsinns“ als Schwellenphänomene eine urbane Moderne und sucht die Vieldeutigkeiten einer radikalen Alterität in ihren medialen Vernetzungen, institutionellen Verschränkungen, Wissensräumen und performativen Darstellungsformen der modernen Großstadt auszuloten.
Kritik des Okzidentalismus
Transdisziplinäre Beiträge zu (Neo-)Orientalismus und Geschlecht
- 313 pages
- 11 hours of reading
Unter »Okzidentalismus« wird hier ein Diskurs abendländischer Hegemonieproduktion verstanden, der ein »orientalisiertes« Anderes in der muslimischen Diaspora und im politischen Islamismus verkörpert sieht. »Okzidentalismuskritik« begreift Neo-Orientalismen und antimuslimische Rassismen nicht als Folge von Migration und internationalen Konflikten, sondern als Kristallisation neuer nationaler und europäischer Identitätsbildungen, in der Gender und Sexualpolitik eine strategische Rolle spielen. Das transdisziplinäre Projekt führt Beiträge aus der Postcolonial, Queer und Critical Whiteness Theory auf historischen sowie sozial- und kulturwissenschaftlichen Feldern zusammen.
Weiße Frauen in Bewegung
Genealogien und Konkurrenzen von Race- und Genderpolitiken
- 518 pages
- 19 hours of reading
Die Studie konfrontiert zwei zentrale Emanzipationsanstrengungen der Moderne miteinander: unmarkierte ›weiße‹ US-amerikanische Frauenbewegungen und den Kampf um Bürgerrechte von people of color. Es geht dabei um implizite Sozio- und Psycho-Logiken, die Feminität mit whiteness gleichsetzen und race-Emanzipation mit Maskulinität. Die Studie untersucht kontraproduktive Race-Gender-Konkurrenzen, z. B. einen ›Rape-Lynching-Komplex‹, der schwarze Männer und weiße Frauen in ein Gewaltverhältnis imaginiert, Sexualpolitik im Second Wave Feminism und den Prozess um O. J. Simpson. Erkenntnisinteresse ist die Verfugung von Sexismus und Rassismus und seine soziokulturellen Repräsentationsformen.
Gender kontrovers
- 262 pages
- 10 hours of reading
„Gender“ bleibt ein umstrittener Begriff, trotz seiner Etablierung als wissenschaftliche Leitkategorie. Der angekündigte Reader versammelt „Klassiker“ zur Entwicklung und Problematisierung dieser Kategorie, teils erstmals in deutscher Übersetzung. Die Gender Studies haben sich an vielen Universitäten im In- und Ausland etabliert, doch die Kernkategorie zeigt sich als ein hochkontroverses Feld. Einerseits durchläuft das Wissensfeld „Gender“ einen radikalen Prozess der Selbstherausforderung und kritischen Reflexion, andererseits ist es theoretischen und politischen Versuchen der Zähmung ausgesetzt. Ziel des Bandes ist es, die Rezeption und Geschichte dieses umstrittenen Begriffs nachvollziehbar zu machen. Dadurch wird eine Reflexion über die Voraussetzungen, Grenzen und Möglichkeiten des bisherigen Umgangs mit der Erkenntniskategorie „Gender“ ermöglicht. Die AutorInnen rekonstruieren Genealogien des Begriffs und hinterfragen einige seiner Außengrenzen. Texte aus der US-amerikanischen feministischen Theoriegeschichte, die die Kategorie einst positioniert haben, werden mit aktuellen deutschsprachigen Beiträgen kombiniert. Mit Beiträgen von Gayle Rubin, Judith Butler, Wendy Brown, Sabine Bröck, Sabine Hark und Gabriele Dietze.